Pläne gab es schon, aber nicht alles ist Planung (Schauungen & Prophezeiungen)

Eyspfeil, Vorort Stuttgart, Montag, 22.10.2012, 04:09 (vor 4206 Tagen) @ Leo DeGard (7352 Aufrufe)

Hallo Leo DeGard!

"Achso, eine Kleinigkeit hatte ich ja ganz vergessen!

Taurec, nur für den Fall, dass Du mal mitreden möchtest, wenn sich Leute, die sich damit auskennen, über Prophezeiungen unterhalten: Es gibt neben den Aussagen hochrangiger Militärs und Geheimdienstler auch Prophezeiungen, die auf diese sowjetische Langzeitstrategie hinweisen. Und auch diese stammen aus der Zeit vor dem "Zusammenbruch" der Sowjetunion! Ich rede von Veronika Lueken (1972), von Edward Korkowski (1983) und von Lucia dos Santos (1990)."

Es ist halt immens schwer, eine Theorie glaubhaft zu machen, die sich völlig
im Nebel sozusagen hüllt.
Das Buch "New lies for old" kam 1984 heraus, da waren manche Leute die hier
lesen und schreiben noch gar nicht geboren.
Für diese Youngsters ist diese Zeit unendlich weit weg wie für mich ungefähr
1945. Ich persönlich kenne die Zeit noch, da war tiefster Kalter Krieg und
wir redeten sogar im Schulunterricht über den NATO-Doppelbeschiß, äh -schluß.

Wieso sollten denn die Leute irgendetwas glauben, das sie partout nicht erkennen
können? Die Vergangenheit wird ja im orwellschen Sinne ständig ausradiert bzw. überschrieben, es wird uns ständig eine täglich buntere digitale Gegenwart präsentiert.

Also ich meine daß da durchaus bestimmte Dinge geplant wurden in der Vergangenheit.
Die Russische Revolution 1917 wurde von gewissen Kreisen geplant und zwar nicht
nur von "Arbeitern und Bauern" bzw. Lenin, sondern durchaus auch von kapitalistischen
Kreisen. Ebenso die Chinesische Revolution in den 40ern.

Oder anders herum bestimmte Leute und Eliten guckten bewußt weg, daß diese Revolutionen siegten.

Ebenso die Aufteilung 1945 in einen kapitalistischen Westen und einen
kommunistischen Osten wurde gezielt in den Außenminister-Konferenzen geplant.
Schon ab 1943/44, und zwar nicht nur von Stalin, Churchill und Truman
waren ebenfalls dabei!
Der Verrat ging auch vom Westen aus, was man etwa im Buch "Die unsichtbare
Hand" von A. Ralph Epperson nachlesen kann.

Aber all diese Planungen waren von einer viel kurzfristigeren Natur: Ich glaube
kaum, daß die jetzige russische Führung nach Plänen in den Schubladen der
Sowjets handelt, die sie 1956 ausbaldowert hatten.
Zumal z.B. die Orthodoxe Russische Staatskirche im jetzigen Rußland wieder
eine tragende Rolle einnimmt, wie man im Prozeß um die Punkband "Pussy Riot"
sieht. Eine kommunistische Staatsführung würde die Kirche unterdrücken.
Putin ist eher ein konservativer Nationalist denn ein Kommunist.

Der von vielen Sehern geschaute russische Feldzug in den Westen sieht im
Sinne der LZS-Befürworter genau so aus wie die Ausführung der
strategischen Pläne, die vielleicht mal wirklich in den Schubladen
des sowjetischen Verteidigungsministeriums gelegen haben,
er ist jedoch m.E. dem Impakt geschuldet und hat damit eine eher chaotische
Natur als daß sie einen Plan ausführt, der mehr als 60 Jahre zurückliegt.

Sagen wir mal so: Das Resultat ist dasselbe, wir werden überfallen.
Aber nicht von der Sowjetunion, sondern von hungernden und unter
Impakten russischen Soldaten.
Oder willst Du etwa behaupten, die SU entstünde demnächst nochmal neu?

Herzliche Grüße,
Eyspfeil


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