wo der Pfeffer wächst (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Donnerstag, 27.10.2011, 00:07 (vor 4576 Tagen) @ RichardS (4454 Aufrufe)

Hallo, lieber Richard, herzlichen Dank für Deine einfühlsame Kommentierung meines Deja-vu in Indien!

Ich selbst gehe nicht so wohlwollend mit mir um, denn wenn ich das so ausführlich beschrieben habe, wollte ich eigentlich herausstellen, wie sehr manchmal die Interpretation einer Präkognition neben der sich später einstellenden Wirklichkeit liegt: ein Zaunpfosten ohne Draht kann letzteren verloren, aber auch noch gar nicht bekommen haben!

Was nun die aktuell gesehene Landschaft betrifft, so stellst Du heraus, dass meine Beschreibung den Eindruck von Leben, von Neuem und von Aufbruch vermittele (eben im Gegensatz zu der damaligen Interpretation von Verfall und Verlassenheit). Nun, die Beschreibung der Gegenwart ist völlig angemessen und richtig, aber hier stehen sich falsche seinerzeitige Interpretion und gegenwärtige Realität gegenüber. Ich glaube jedoch nicht, dass es gerade dieser "Eindruck des Lebendigen" ist, der für mich die eigentliche Bedeutung sein soll.

Ich muss aber zugeben (und damit hast Du Recht und beweist eine gute Intuition!), dass diese Landschaft mich ziemlich beschäftigt. Es ist jetzt off topic und eine Reisebeschreibung, aber vielleicht interessiert's: es handelt sich um eine Bergregion in Kerala, die an ihrem Fuße im Landesinneren Savanne und Trockenwald hat, auf der Meerseite dagegen Palmen und Sandstrand (mit Backwaters). In den Bergen selbst, an denen beim Aufstieg die Wolken sich heftig abregnen, gibt es, je nach Höhenlage und Exposition bestimmte Landstriche, in denen fast alles wächst, was der Mensch je kultiviert hat und zum Leben braucht - und zwar das ganze Jahr über. Das hängt damit zusammen, dass enstprechend der Höhe am Berg sich innerhalb weniger Quadratkilometer eine Fülle von Klimazonen ausbilden kann. In der untersten Zone gibt's also Kokosnüsse (und könnte man Krokodile für Handtaschen halten ...), und dann geht es aufwärts über Bananen, Ananas, Reis, Pfeffer, Tee und Kaffee, bis zu den Weintrauben, Äpfeln und am Ende zu den Bergziegen. Höchst interessant ist auch die Geschichte der Region: es gibt an einigen Stellen Megalithgräber, die den norddeutschen Dolmen hundertprozent gleichen. Mein hobbyarchäologischer Ehrgeiz, wenn ich Zeit hätte, ginge also dahin, noch einen Hügel zu finden, der nicht ausgeraubt und vom starken Regen ausgewaschen wurde: Gold wollte ich nicht finden, goldene Haare würden mir völlig genügen - das wäre Ärgernis genug! Im religiösen Bereich, im Haushalt und in der Landwirtschaft gibt es noch heute bei der Landbevölkerung lebendige Traditionen, die in das Neolithikum zurückreichen, also seit 5000 Jahren wiederholt werden - eine konservative Haltung, die sich aber auch in der Tagespolitik niederschlägt: noch heute werden in Kerala bei jeder Wahl neue Leninplakate auf die Wände geklebt.

Damit zurück zum (sehr vermutlich) präkognitiven Traum über russische Soldaten, die hier in Deutschland an meinem Wohnort (Raum Stuttgart) Quartier in einem Neubau nehmen. Ich werde ganz bestimmt hier im Forum berichten, wenn sich in der vermuteten Ereignisreihe eine Fortentwicklung ergibt (das erste wichtige Datum wäre der Auszug des gegenwärtigen Besitzers aus dem bereits baufälligen Haus). Das Interessante ist ja, dass man das dann mit Ereignissen in der Politik korrelieren könnte: findet der Auszug statt, wenn gleichzeitig Polen und die Tschechei einen Freundschafts- und Beistandspakt mit Russland abschließen (oder so ähnlich ...), dann liefe die Entwicklung parallel. Bis dahin wird es auch dieses Forum noch geben, denn nachdem es, inklusive Vorläufern wohl schon 10 Jahre auf dem Buckel hat, wird es auch die nächsten 5 Jahre gewisslich durchhalten. Und da hier sich, wohl weltweit gesehen, die einzigen treffen, die sich über "Russen am Rhein" Gedanken machen (ich fürchte, nichtmal der russische Generalstab tut das gerade!), könnte ich es nicht über das Herz bringen, dazu zu schweigen - zumal ich selbst der Meinung bin, dass ein militärisches Ausgreifen Russlands nach Mitteleuropa tatsächlich ein POTENTIAL ist, das die Weltgeschichte für die nächsten 20 Jahre bereithält. Im Jahre 1789 haben nur ganz wenige weitsichtige Geister für möglich gehalten, dass 20 Jahre später ein Franzose über einen Angriff auf Russland nachdenken könnte. Dann ist es doch geschehen, hat aber gar nichts erbracht ...

Grüsse, Gerhard


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