@taurec, @detlef (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Montag, 24.10.2011, 01:24 (vor 4579 Tagen) @ Taurec (4428 Aufrufe)

Hallo!

Das Deja-vu ist eine Empfindung, die eine Wahrnehmung begleitet. Sie tritt häufiger auf, wenn man körperlich oder seelisch beansprucht ist, Drogen nimmt, krank ist etc. - also hat sie offenbar Gründe, die außerhalb der parallelen Wahrnehmung liegen. Und bei letzterer muss es sich keineswegs um eine aktuelle (Sinnes-) Wahrnehmung handeln, auch eine vorgestellte Phantasie kann von einem Deja-vu-Gefühl begleitet sein. In der entsprechenden Fachliteratur wird zwar berichtet, dass man eine aktuelle Situation im Deja-vu so erleben kann, als ob man von ihr schon einmal geträumt hätte - aber es wird dann nicht der (durchaus erlaubte) Schluß gezogen, dass der damalige Traum damit präkognitiv war. Einer der Gründe für die Ablehnung einer solchen Verbindung ist der (berechtigte) Einwand, dass dann der vorausgehende Traum hätte dokumentiert werden müssen. Es gibt dazu meines Wissens keine belegten Beobachtungen. Das Phänomen Deja-vu ist sehr komplex.

Die Merkmale, die eine Traumschauung von einem gewöhnlichen Traum unterscheiden, sind wohl bei jedem "Träumer" etwas anders. Jede(r) muss da seine eigenen Erfahrungen und Kriterien sammeln. Bei mir habe ich beobachtet, dass Traumschauungen sehr viel realistischer sind als gewöhnliche Träume, die doch sehr viel Symbolik, psychische Dynamik und eine eingeschränkte Wahrnehmung haben. Im erzählten Beispiel, das ich in meinem Beitrag nur gekürzt wiedergegeben habe, waren beispielsweise die Farben und Eindrücke außerordentlich klar und differenziert. Die von mir berichtete Unterhaltung fand auch nicht auf Russisch statt sondern größtenteils auf Deutsch mit Hilfe einer Dolmetscherin, die an einer bestimmten Stelle warnend zu mir sagte (ohne eine Miene zu verziehen und - für die Russen vermutlich nicht unerkennbar - an ihre Übersetzungen angehängt): "Reden Sie jetzt nicht so viel!" Derartige Details kann man unmöglich alle berichten - es wäre, wie wenn man Szenen eines Filmes nacherzählen wollte. Abgesehen von den Trauminhalten ergeben sich beim Aufwachen aus solchen "Schauungen in Träumen" bei mir weitere Kriterien, wie etwa ein veränderter Atemrhythmus und ein Lähmungsgefühl (in Bezug auf die Muskeln). Das ist aber, soweit ich die Literatur dazu kenne, individuell immer sehr verschieden.

Was meine Deutung des Russentraumes betrifft, so habe ich mich zurückgehalten. Ich bin mir der Einwände, die von Detlef und Taurec gemacht wurden sehr wohl bewußt. Deswegen habe ich nur von "quartiersuchenden, durchziehenden russischen Soldaten in meinem Stadtteil" geredet. Wenn ich das auf die "Datierung des Krieges" beziehe, dann setze ich solche Begriffe normalerweise in meinen Beiträgen gerne in Anführungszeichen, weil ich sie selbst als nicht angemessen empfinde (denn sie beruhen auf Annahmen und Möglichkeiten). Wenn man aber den Traum auf dem Hintergrund der hier im Forum diskutierten Szenarien sowie der gegenwärtigen und absehbaren Realität sieht, dann braucht man ihn wohl nicht so rabbinisch spitzfindig unter die Lupe nehmen wie Detlef das mit seinem Einwand tut. Bei russischem Militär in einer südwestdeutschen Stadt darf man m.E. berechtigterweise durchaus auf eine Kriegssituation schließen - egal ob das nun Besatzung, Durchzug, vorher oder nachher etc. ist. Ich habe aus dem Bekanntenkreis übrigens eine weitere (vermutliche) Schauung zu russischen Panzern und Soldaten im oberen Remstal, allerdings habe ich noch keine Details erfragen können (werde sie aber bei Gelegenheit hier berichten). Meine eigene erste Schauung betreffend Russen (darin Übergriffe auf die Zivilbevölkerung) betrifft den Raum Dinkelsbühl.

Gerhard


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