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Risi verheddert sich (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 15.11.2020, 16:58 (vor 1265 Tagen) @ SiriusB (1415 Aufrufe)

Hallo!

Asuras, „gefallene Engel“, sind ebenfalls Engel, und die Lichtwesen sahen, dass ein Teil ihrer Brüder und Schwestern einen Irrweg von Illusion und Leid eingeschlagen hatte – ebenfalls freiwillig, d.h. aus einem Missbrauch des freien Willen heraus, und nicht etwa, weil es eine „notwendige Erfahrung wäre.

Das ist meines Erachtens ein Fehlschluß. Aus der Tatsache des freien Willens (die ich mal ohne weitere Kritik an dieser Stelle voraussetze) folgt zwingend, daß ein Teil der Entscheidungen dem Leide und der Täuschung (Illusion) gilt. Wäre dem nicht so, würde nicht ein Teil der Willensträger sich dem Negativen zuwenden (können), so wäre der Wille nicht frei, sondern offenbar irgendwie auf eine Seite begrenzt. Daß ausschließlich gute Entscheidungen getroffen werden, ist zwar vorstellbar, aber statistisch unwahrscheinlich und würde zudem eine Allgewißheit der Konsequenzen erfordern, die eigentlich nur dem Schöpfer eigen ist. Nicht "Mißbrauch" des freien Willens führt zu Irrwegen, sondern sein Gebrauch.

Risi meint, die Dualität zu überwinden, denkt aber selbst in höchstem Maße "dual", etwa wenn er behauptet, in der Dunkelheit wäre anders als im Lichte kein wahrhaft freier Wille mehr möglich, wodurch er sie qualitativ tatsächlich vom Lichte scheidet und als ein "Ding an sich" proklamiert, vgl.:

Im Licht besteht immer die Möglichkeit durch Trennung Dunkelheit zu erzeugen. In den Dunkelwelten ist also kein wirklich freier Wille mehr vorhanden, Dieser kann nur dort zur Anwendung kommen, wo die Wahl zwischen Dunkelheit und Licht besteht.

Und:

Denn solange sie in Dunkelheit sind, können sie nur innerhalb der Dunkelheit wählen, was keine wirkliche Freiheit ist. Nur wenn sich auch das Licht anbietet, haben sie überhaupt die Möglichkeit zu wählen.

Die Dualität wird aber zumindest gedanklich durch die Erkenntnis überwunden, daß Dunkelheit kein Ding an sich ist, sondern relativ zum Lichte bloß ein Grad geringerer Lichtintensität. Mit anderen Worten: Dunkelheit ist auch Licht, aber weniger. In einem solchen, vergleichbar dunklerem Umfelde ist jederzeit eine Entscheidung zu mehr Licht möglich, wenn man, wie Risi es offenbar tut, freien Willen als einen Aspekt des Lichtes begreift. Setzt man den freien Willen als gegeben voraus, beinhaltet dies, daß von Seiten Gottes offenbar auch die Dunkelheit gewollt ist, also gottferne Entscheidungen möglich sind. Man kann sich zwar von Gott abwenden, aber nicht seinem Einflußbereiche entziehen, da auch die Dunkelheit als Teil des Lichtreiches zu ihm gehört. Die Welt ist wohl so beschaffen, daß zwar "systemimmanent" gottferne, aber keine von Gott losgelösten Entscheidungen möglich sind. Jeder Irrweg führt wieder zur Quelle zurück, wenn er durchschritten ist. Es gibt keine Sackgassen, aus denen man ohne Hilfe nicht mehr herauskommt, sondern nur unterschiedlich lange Wege aus dem Licht durch die Bereiche geringeren Lichts zum vollen Lichte zurück. Es ist allein eine Frage der Zeit, sich aus den raumzeitlichen Niederungen des Diesseits wieder zu lösen.

Obwohl er offenbar der Dunkelheit eigene Qualitäten zugesteht, will Risi sie dann dennoch dem Lichte irgendwie unterordnen und produziert einen verglichen mit seinen vorangegangenen Behauptungen logischen Widerspruch:

Denn das Licht ist immer vorhanden, auch wenn sich ihm etwas entgegenstellt. Sobald die gottabgewandten Mächte nur die kleinste Ritze öffnen, ist das Licht da und strahlt in die Dunkelheit. Das ist die natürliche Eigenschaft des Lichts.

Was gilt denn nun?
1. "Im Licht besteht immer die Möglichkeit (= freier Wille) [...] In den Dunkelwelten ist also kein wirklich freier Wille mehr vorhanden."
Oder:
2. "Denn das Licht ist immer vorhanden, auch wenn sich ihm etwas entgegenstellt."

Durch diese Unschlüssigkeit ist auch Risis Herleitung der Erde als "Erlösungsplanet" unglaubwürdig und hinfällig.
Man fragt sich ohnehin, warum ausgerechnet die Erde so wichtig sein soll. Müßte dies nicht außerdem für die unzähligen Duzentilliarden Galaxien und Sternensysteme im Universum gelten? Oder sind diese nur eine Hintergrundkulisse innerhalb eines Weltbildes, das sich wie der Monotheismus vom höhlenhaften Weltbilde der magischen Kultur ableitet, in dem sich das Weltgeschehen nabelschauartig allein auf der irdischen Bühne mit dem Menschen als Hauptdarsteller konzentriert?

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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