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Die Frage ist, was wirklich ist (Freie Themen)

Luzifer, Österreich, Samstag, 01.09.2018, 11:18 (vor 2089 Tagen) @ Sandstaub (2236 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Samstag, 01.09.2018, 11:24

Hallo Sandstaub,

Nun die Vorstellung, dass das Ich-Bewusstsein eine Folge des Körpers ist, ist schon sehr sehr materialistisch.

Das ist keine "Vorstellung", sondern nachprüfbar, dass das ICH nur ein Konstrukt des Verstandes ist.

Also auf den Beweis bin ich gespannt.

Dawkins, der Hohepriester des Materialismus würde sowohl den Verstand als auch das "Ich" als Produkt des Gehirns verstehen (und jeden Kritiker als Scharlatan hinstellen, seine Kontroversen mit Rupert Scheldrake sind legendär). Hier ist das Problem, dass es inzwischen zahlreiche Studien gibt, dass sowohl das "Ich" als auch der "Verstand" mit fast "total ausgefallener Hardware" funktionieren. Und dies bearbeitet mit absolut wissenschaftlicher Methodik und einem weit höher gefordertem Grad an Signifikanz. Diese Ergebnisse werden halt ignoriert, so wie der gute Mach, das "Atom" abgetan hat, z. B. im Diskurs mit Boltzmann mit: ""Ham's scho ans gsehen?" (für Nichtösterreicher: Haben Sie schon eines gesehen?) Ignoranz hat aber den Stand der Wissenschaft noch nie befördert, wird auch hier nicht anders sein, dann haben wir wirklich einen Paradigmenwechsel.

So und die "Esoterikspinner" wollen immer das Ego ertöten, aufgehen im All sozusagen. Ja werden wir mal machen, davon trennen uns aber noch Abermillionen Leben. Alles in der Natur deutet darauf hin, dass wir genau das, ein "Ich-Bewusstsein" entwickeln sollen.

In meinem Weltbild sind wir Aspekte Gottes. Aspekte oder klar "Inkarnationen Gottes", die Gott unvollkommen spiegeln, so wie ein zerbrochener Teil eines Hologramms immer noch das Ganze spiegelt, wenn auch mit weniger Details. Unser EINZIGER Zweck scheint darin zu bestehen, Gott Erfahrungen zu bescheren. Wir sollen Leben um des Lebens willen, nicht um "aufzusteigen", zu lernen oder sonstwas, einfach nur um zu sein und schon gar nicht um "aufzugehen" im Einen. Was aber nicht heisst, dass es nicht erforderlich ist, sich manchmal zurückzunehmen, weil sonst Erfahrungen im Grenzbereich nur sehr schwer gemacht werden können, wenn man in seinem eigenen Gedankenkäfig gefangen ist.


Möglicherweise ist das mit dem Verstand beim Menschen gar nicht so stark ausgebildet, wie gemeinhin vermutet. Möglicherweise "greifen" wir in den allermeisten Fällen nur Dinge aus einem wie immer gearteten Informationsfeld ab. Menschen, die hin und wieder wirklich möglicherweise orginäre Gedanken liefern können, kann man an einer Hand abzählen, wenn man sich so umsieht.


Dein Bibel-Zitat an dieser Stelle verstehe ich nicht. Verweist du auf die Bibel um sozusagen deinen Standpunkt zu untermauern? Was möchtest du damit sagen?

Mein Weltbild ist grundsätzlich telelogisch, die Dinge, oder besser die Veränderungen der Verbindungen der Dinge untereinander und damit die Entwicklungen und letzlich die Dinge selbst sind grundsätzlich zielgerichtet. Dafür gibt es die entsprechenden Rahmenbedingungen und damit sich etwas wie unser Ich, der die Eigenschaft "Verstand" aufweist (nicht Ross und Reiter vertauschen) hier materiell tätig sein kann, braucht es so etwas Hochkomplexes wie das Gehirn, das für mich nicht mehr wie eine Schnittstelle, ein Transmitter zum "realen" Ich ist. Wie die Verbindung aussehen kann, wäre spannend zu wissen, vielleicht gehen die Ideen des Biophysikers Ulrich Warnke in die richtige Richtung. Jedenfalls "passt" das 2000 Jahre alte Logion aus dem nicht in der Bibel enthaltenen Evangelium hier wie die Faust aufs Auge.

Warum sich in einem so alten Text ein Spruch wider dem Materialismus finden lässt, erschließt sich mir nicht.

Mit besten Grüßen

Franz


Ass der Stäbe


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