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Mein "Weltbild" ist weit "radikaler" (Freie Themen)

Luzifer, Österreich, Sonntag, 26.08.2018, 01:11 (vor 2096 Tagen) @ Taurec (2511 Aufrufe)
bearbeitet von Luzifer, Sonntag, 26.08.2018, 01:24

Hallo Taurec!

Im weitesten Sinne ist jede Schauung und jede Prophezeiung eine Eingebung Gottes, [...]


"Jede Prophezeiung" sicher nicht. Adl-/Irlmaiers Plagiarismus war sicher keine Eingebung Gottes, es sei denn Gott ist selbst ein Betrüger. ;-)
Auch Adl-/Irlmaiers Vorlagen bei den sogenannten "französischen Hausfrauen und Nonnen", beim vom Volksmund eingebildeten Mühlhiasl usw. sind keine göttlichen Eingebungen, sondern Ausflüsse menschlicher Vorstellungswelten, die auf einer christlich-endzeitlichen Erwartungshaltung beruhen. Die Endzeit ist ein auf nahöstlichem Seelengrunde wurzelndes Kernerfordernis des frühchristlichen Glaubens, wohl aber nicht des germanisch-christlichen Abendlandes, das seine eigene Form des Christentums hervorgebracht hat.

Nunja aus meiner Perspektive besteht zwischen dem Urgrund und den Menschen (und allen anderen Wesen und Dingen, wobei die Dinge, wie Atome in letzter Konsequenz ebenfalls wesenhaft sind, dh. Körper von "Lebewesen" entsprechend niederer Stufe) prinzipiell Personalunion. Jedes Wesen ist ein Aspekt des Urgrunds, daher:

Jeder ist in Gott, im Sinne das Sein habend im "bewußten Urgrund" und nur in ihm, weil es außer dem Urgrund nichts anderes gibt, nichts geben kann, sonst wären zum Beispiel die Attribute, wie "allmächtig, allumfassend, allwissend..." jeder für sich hinfällig, würde es noch etwas "Externes" vom Urgrund geben. Urgrund kann nur sein was alleinige Ursache für Alles ist.

Daher ist "Gott" in allem, nichts außer Gott ist "real", daher haben wir nichts, was nicht "Gott" ist. Also Gott ist in allem und umgekehrt - Alles ist in Gott.
Damit ist das Ende aristotelischer Logik erreicht, da Wahr/Falschaussagen nicht mehr getroffen werden können.

In letzter Konsequenz vereint der Urgrund sogar Sein und Nichtsein, Unmanifestiertes und Manifestiertes. Und weil etwas ist, und nicht vielmehr nichts, ist der Urgrund Gewissheit für mich.

In diesem Sinne "lügt" Gott auch durch Adl-/Irlmaier und Konsorten, weil es in letzter Konsequenz niemanden anderen gibt, das "Gespann" sind beide ebenfalls Aspekte Gottes.

Deswegen muss ich aus meiner Sicht der Dinge auch so auf den "freien Willen" beharren, will ich Moral und Tugend in meinem Weltbild retten. Daher nehme ich als Prämisse an, dass der Urgrund uns einfach mit dieser seiner Eigenschaft ausgestattet hat und wir ihn daher für unsere "Schurkenstücke" nicht verantwortlich machen können, sondern immer verantwortlich sind.

Wichtig ist in dem Zusammenhang die Emergenz und Hierarchie des Seins. Auch wenn gilt, dass wir in "Gott" sind und "Gott" in uns, so sind wir natürlich nicht Gott, wie man dadurch in Hybris geneigt sein könnte, zu denken. So wie eine Zelle im Körper von Franz nicht von sich behaupten kann, Franz zu sein, obwohl Franz in ihr ist und sie in Franz.

Allerdings "Eingebungen Gottes" sind die Lügenmärchen nicht, da gebe ich Dir recht, aber von Aspekten Gottes ausgedacht, und da Unität herrscht, auch nicht extern entstanden, weil es nichts Externes gibt.

Also nach gründlicher Überlegung, Gott selbst wird NIEMALS Eingebungen übermitteln, u. a. da dies meiner Prämisse des Freien Willens widerspricht, außer in jenem Falle, der meiner Meinung nach bereits zumindest einmal eingetreten ist, das ein Aspekt 1. Hierarchie, ein Äon, hier inkarniert ist und das ganz klassisch auf verbalem Wege übermittelt.

Die Endzeitprophezeiungen mit ihren konkreten Details und Erwartungen sind ein in die Zukunft projizierter kollektiver Glaubensinhalt (und im übrigen mit einem vernünftigen Gottesbild auch unvereinbar).

Insofern ist richtig, was Du schreibst:

dann das Jüngste Gericht, das so, wie sich es die Menschen vorstellen, nie kommen wird


Es wird kein "jüngstes Gericht" geben. Den strafenden/richtenden Gott des alten Testaments, der hierfür Grundlage wäre, gibt es nicht. Wohl aber sind Cäsuren/Katastrophen denkbar, welche in ihrer Qualität die Menschheit möglicherweise entsprechend ihrer Verfassung zum Zeitpunkt des Eintretens treffen. Dies wäre aber nicht die "jüngste" Katastrophe, weil die Welt – anders als es für den Endzeitglauben Voraussetzung ist (!) – danach weiterginge.

Ja da bin ich bei Dir, aber auch da bin ich weit radikaler, es gibt nicht nur kein Jüngstes Gericht, es gibt gar keine Strafen und gar keine Belohnungen, es gibt kein Karma und nichts dergleichen und keine Art der "Gerechtigkeit", nicht hier und nirgends in all den Himmeln und Höllen.

Das Einzige, was es in dieser Richtung gibt, ist Entwicklung. Wie jemand denkt und wie er handelt ändert langfristig, was er ist und dann, aufgrund des Resonanzprinzips gelangt dieser in eine Umgebung, die zu ihm passt. Das hat aber weder mit Strafe noch mit Belohnung zu tun. Ein "Böser" ist nicht bestraft, wenn er unter seinesgleichen ist, wohl wäre es ein "Guter". Und wenn ich in die Welt hinausschaue, dann erschließt sich halt auch die Qualität der Welt in der wir leben, und soll ich was sagen, ich liebe diesen Platz und bin mir sicher, alle, die hier sind, passen hierher. Und wenn jemand aufgrund von Fortschritten in seiner Entwicklung,positiv wie negativ, mal nicht mehr hierher passen sollte, dann wird er auch an einen anderen Ort gelangen. Daher ist alles sinnlos, was auf irgendeine Bestrafung der Menschheit hinzielt. Wenn es eine "Intervention" wird, dann hat das handfeste egoistische Motive, vor denen die "da drüben" bis in die höchsten Hierarchien hinauf auch nicht gefeit sind.

Wie unten so oben, wie innen so außen. Spiegel und Hologramme sind das wahre Wesen der Welt. Alles ist gleich in der Art, nur dem Grade nach verschieden.

Schönen Abend

Franz


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