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Mögliche Versöhnung der Gegensätze in dem Einen (Freie Themen)

Luzifer, Österreich, Mittwoch, 29.08.2018, 00:42 (vor 2093 Tagen) @ Ulrich (2353 Aufrufe)

Hallo Ulrich,

ein wenig hätte ich begonnen mich in die Thematik einzulesen und die Frage erscheint mir schon von essentieller Bedeutung. Jedenfalls plötzlich kam mir eine Intuition, wie es eventuell zu verstehen sein könnte, dass etwas absolute Gegensätze verbindet, dabei gleichzeitig Polarität aufspannt aber immer eindeutige Wahr/Falschaussagen zulässt. Da ich durchaus schätze, wenn mir jemand derart konstuktive Anmerkungen gibt, vielleicht magst Du mir veraten, ob hier ein „Knoten“ drinnen ist, oder ob man in die Richtung weiterdenken sollte.

Der Ausgangspunkt wäre ein einfaches Gedankenexperiment. Ein quaderförmiger Raum, wobei eine Wand wird mit konstanter Leistung auf -100° C abgekühlt, die Gegenüberliegende aber mit genau derselben Leistung auf +100° C erwärmt wird. Dann ist es eigentlich nur eine Frage des Standpunktes, welche Temperatur man misst.

Befindet man sich „mittig“ in diesem Raum, misst man 0°C, da sich Kühlleistung und Heizleistung gegenseitig auf 0 °C ausgleichen (Ich weiß, Einflüsse wie Konvektion und anderes Verkomplizierendes hätte ich weggelassen und das Beispiel ist nicht besonders gut, da 0° C ja nicht „keine Temperatur“ ist, aber mit geistigen Qualia, um die es mir eigentlich geht, ist das viel schwieriger vorstellbar, bei denen die „Mitte“ tatsächlich Abwesenheit einer Eigenschaft, im Sinne von keine Auswirkungen mehr habend, bedeuten würde).

Im Raum selbst gibt es je nach Standpunkt alles zu messen zwischen knapp -100°C und knapp +100°C.

Der Raum in seiner Gesamtheit vereint somit die beiden Gegensätze, die Eigenschaft ist je nach Standort im „Grade“ verschieden, eine logische Wahr/ Falschaussage bezüglich der lokalen Temperatur ist aber an jedem Punkt innerhalb des Raumes zu treffen. Das heißt, es wäre nicht unbedingt erforderlich Aristoteles von „Bord zu werfen“, nur weil etwas existiert, dass eine Eigenschaft und ihr Gegenteil beinhält, es muss nur "ausgedehnt", oder aber "geteilt" sein. Es ist einfach eine Frage des Standpunkts, der Perspektive und des Unvermögens eine „absolute Position“ einzunehmen, an der man den Raum sozusagen von außen betrachten könnte. Über diesen Standpunkt außerhalb bräuchten wir uns generell nicht allzu viele Gedanken zu machen, der wäre nicht erreichbar für uns.

Der große Vorteil gegenüber dem Aufgeben der klassischen zweiwertigen Logik wäre aber, dass sich alle Personen mit demselben Abstand zu den beiden Wänden einig werden können über eine „objektive“ Temperatur, auch könnten sie mit etwas „Bewegungsfreiheit“ ein Gesetz ableiten, wie die Verteilung der Temperatur im Raum wohl in Summe sein wird. Die Frage ist nur ob es aus unserer Perspektive möglich ist, bereits die randlichen „Wände“ zu sehen, dh. die Frage ist, schlummert da Unendlichkeit links und rechts.

Schönen Abend
Franz


Ass der Stäbe


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