Mal ganz sachlich (Freie Themen)

Ranma, Dienstag, 28.08.2018, 06:08 (vor 2093 Tagen) @ Ranma (2365 Aufrufe)

Hallo!

Auf Kritik reagiere ich immer so, daß ich mir überlege, ob es nicht doch an mir liegen könnte. Ich stelle hohe Anforderungen an mich selbst, vielleicht zu hohe. Daher werde ich denen manchmal wirklich nicht gerecht. Aber hier muß ich feststellen, daß ich nie einen Mangel an Argumenten dadurch zuzuschütten versuche, daß ich Unterstellungen und Spekulationen über andere Diskussionsteilnehmer verbreite. Nicht ich bin es, der andere als sich selbst überschätzend oder arrogant darstellt. Nicht ich bin es, der andere als Troll, als größenwahnsinnig oder als denkunfähig bezeichnet. Das machen hier zwei Leute, während ich ganz sachlich bleiben wollte. Wer also Sachlichkeit wollte, wie Taurec das vorgibt, der müßte darum Taurec und Ulrich ermahnen. Das wagt selbstverständlich niemand, weil Taurec selbst dafür zuständig wäre. Stattdessen ermutigt er zu Beschimpfungen und beteiligt sich daran, obwohl er solche selbst in den Forumsregeln verboten hat. Ein so mieser Moderator dürfte erst als allerletzter anderen Unfähigkeit vorwerfen.

Ulrich sagt, er wil nicht mit mir diskutieren. Das ist sein gutes Recht und ich respektiere das bereitwillig. Die Suchfunktion des Forums, die falls überhaupt dann nur von Taurec manipuliert werden könnte, findet für „Ranma @Ulrich“ keinen Treffer, für „Ulrich @Ranma“ acht Treffer. Das ist die objektivste Aussage, die man dazu finden kann.

Sollte es wirklich Leser geben, die nach wie vor an einer sachlichen Diskussion interessiert sind, dann erläutere ich für jene, wie ich zu meinen Aussagen über religiöse und kulturelle Themen komme: Manche Leser haben sicherlich schon mitbekommen, daß ich von elterlicher Seite Gewalt erfahren habe. Die Kirchen unterstützen solches Verhalten. Da fand ich das Gras in Nachbars Garten bald grüner als im eigenen (zur Zeit ist das Gras in Nachbars Garten auch ganz wörtlich grüner als im eigenen, aber das ist nicht gemeint, sondern es geht übertragen um die Suche nach einer besseren Weltanschauung). Besonders die Ideenwelt Chinas, Japans, kurz darauf auch Indiens zog mich an. Ich investierte darum viele Jahre in die Beschäftigung mit anderen Kulturen und anderen Religionen. Durch den mir eigenen Gerechtigkeitssinn wollte ich alle kennen, so befaßte ich mich dann auch mit Judentum und Islam, obwohl mir die als weniger interessant oder meiner Zeit wert erschienen, weil sie mit dem Christentum verwandt sind. Es lag nicht nur an meinem Gerechtigkeitssinn, sondern ich hatte mal die naïve Vorstellung eines Tages alles wissen zu können. Daß diese Einschätzung falsch und naïv ist, weiß ich wohlgemerkt schon seit vielen Jahren. Ich bin nicht gut darin, etwas einzuschätzen. Das gilt auch für Aufwand oder Nutzen und deshalb und nicht etwa, weil ich mich für etwas besonderes hielte, habe ich manchmal ziemlich naïve Ideen. Wo darauf sachlich reagiert wird, dort lege ich naïve Ideen schnell ab. Jedenfalls befaßte ich mich auch mit untergegangenen Religionen sowie mit Kulturen, die keine Schrift verwenden. Beide sind schwer zugänglich. Christliche Missionare waren die ersten, die sich für die Religionen in entlegenen Weltgegenden interessierten. Das diente dazu, deren Schwächen zu studieren, um diese als Ansatzpunkte für die christliche Missionierung verwenden zu können. Später entwickelte sich aus der Philosophie heraus eine Gegenbewegung und die Religionswissenschaft wurde begründet, um weltanschauliche Ideen außerhalb des Einflusses der christlichen Kirchen bewahren und studieren zu können. Das meiste Quellenmaterial stammt trotzdem aus den Federn christlicher Missionare. Auch antike Religionen sind praktisch nur durch die Arbeit christlich geprägter Forscher zugänglich. Bei der Beschäftigung mit anderen Religionen wird man früher oder später darauf aufmerksam gemacht. Dann will man einerseits nicht wahrhaben, daß einen das auch selbst betreffen könnte, andererseits fragt man sich schon, ob sich überhaupt jemand von seiner kulturellen Prägung freimachen kann. Zeitgenössische Religionen sind leichter zugänglich, vor allem die missionierenden. Es gibt übrigens auch buddhistische Missionare, besonders für tibetanische und japanische Varianten des Buddhismuses. Wenn man solchen Missionaren zuhört oder an einem interreligiösem Dialog teilnimmt oder sich im Rahmen eines ernsthaften Studiums von Referenten und Dozenten belehren läßt, dann wird man bald damit konfrontiert, daß man alles durch eine christliche Brille wahrnimmt, weil man so geprägt wurde. Ich habe selbst schon zum Christentum konvertierten Chinesen erklärt, daß sie sich trotz ihrer neuen Religion nie richtig von dem trennen werden, was sie als Kinder gelernt haben. Das wurde natürlich heftig bestritten. Nach solchen Erfahrungen fragt man sich dann, wie die anderen eigentlich uns sehen. Schon zur besseren Selbsteinschätzung muß man sich fragen, wie weit der Einfluß der kulturellen Prägung generell reicht. Das erkennt man am besten an dem Einfluß, den die andere kulturelle Prägung auf die Angehörigen anderer Kulturen hat. Daher untersucht man, wie Nichtchristen das Christentum sehen. Dadurch findet man jedoch viele schillernde und faszinierende Façetten und neue Ideen im nur vermeintlich Bekannten! Nach einem genauerem Blick begreift man, daß man, solange man nur die Predigten oder Ansichten von Eltern oder Lehrern dazu kennt, kaum weiter davon entfernt sein könnte, das Christentum zu kennen. Schließlich erweist sich das, zumindest in seinen tieferen Schichten, als so faszinierend, daß man, ich zumindest, nochmal viel Zeit investiert, um das Christentum endlich richtig kennenzulernen.

Zu meinen, man könnte mal eben schnell mit einer Google-Suche das übertreffen, was ich in vielen Jahren ernsthaften Studiums gelernt habe, das könnte man als überheblich, arrogant oder größenwahnsinnig bezeichnen. Aber ich schreibe solche Attribute keinen anderen Personen zu, den zumindest ich will sachlich bleiben!

Gruß,
Ranma


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