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Bibel (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 22.08.2018, 23:23 (vor 2099 Tagen) @ Niederrhein (2837 Aufrufe)

Hallo!

Dabei sind mir, bei allem Respekt, die harten, geradezu mit Verachtung verfassten Äußerungen BBouviers über Religion und Glauben unangenehm aufgefallen.

BBouvier gehört wohl zu den frommsten, aber nicht frömmelndsten Menschen, die ich kenne, dabei ganz im Gegensatz stehend zu vielen Prophezeiungsgläubigen, welche ihre Gläubigkeit (reduktionistisch verengt auf die Bibel) wie eine Monstranz vor sich hertragen.
Daß er sich verächtlich gegenüber "Religion und Glauben" äußern würde, ist schon in der Formulierung falsch. Mir fällt auch kein Beitrag ein, wo er dies getan hätte. Wohl aber äußert er sich über Unsinn, den Menschen glauben.

Ich vermute, Du setzt wie nicht wenige den Glauben an die Bibel mit der Religion an sich gleich. Dabei handelt es sich bei der Bibel ebenfalls nur um Menschenwerk, das mit allen damit einhergehenden potentiellen Irrtümern behaftet ist und daher schärfstens zerlegt werden muß.

Wenn er sich hierzu süffisant und kritisch äußert, sei es ihm unbenommen. Es handelt sich ja per se nur um einen Sachgegenstand, der gar nicht beleidigt sein kann. Sollte einem das selbst allerdings mißfallen, frage man sich, ob man seinen Glauben nicht irrend an einen toten Gegenstand geheftet hat. Man geht gewiß falsch, wenn das eigene Weltbild von der Integrität eines läppischen Buches abhängt. Dagegen ist man schon einen gewaltigen Schritt weiter, wenn man für seinen Glauben gar keine Bücher oder sonstige Äußerlichkeiten mehr benötigt. Umgekehrt ist ein Buch bei einem Menschen nutzlos, wenn er nicht soviel daraus lernen kann, daß er seiner nicht mehr bedarf, sondern sich vielmehr in seelische Abhängigkeit davon (und vom zugehörigen Bücherclub mit Alleinvertretungsanspruch) begibt.

Nu ja, jeder wie er es mag. Ich könnte allerdings behaupten, dass Prophezeiungen ursächlich durch Inspiration oder besser Göttlichen Eingebungen hervorgebracht werden.

Prophezeiungen sind in erster Linie menschliche Aussagen, die ihren Gehalt aus allen erdenklichen Quellen schöpfen können.
"Göttliche Eingebungen" (besser wäre neutraler "jenseitige" oder "transzendeten" Eingebungen) sind nur ein denkbarer Ursprung und mit Sicherheit bezogen auf die Masse der Prophezeiungen der am wenigsten vertretene.

Du sprichst von Prophezeiungen, meinst vermutlich aber Schauungen, Visionen, Erscheinungen, Offenbarungen und sonstige Erlebnisse, bei denen nachweislich oder wahrscheinlich ein Kontakt nach oben stattfand. Deren Existenz bezweifelt ja niemand. Ob jede dieser Eingebungen gleich göttlichen Ursprungs ist, darf und sollte getrost bezweifelt werden. Es liegen so viele Abstufungen zwischen unserer Welt und dem Göttlichen, daß ein rein göttlicher Ursprung mit hoher Sicherheit auszuschließen ist.

Es kann aber nicht angehen, daß man menschengemachte Texte, die teils in betrügerischer Absicht oder von naiven Gläubigen verfaßt wurden, glauben muß und nicht hinterfragen darf, weil sie mit der Bibel übereinstimmen.

Mir scheint, diese Unterscheidungsschwäche zwischen Schauungen und Prophezeiungen ist unter anderem aus Geistesträgheit epidemisch, weil man lieber an alten, vorgefertigten Glaubenspaketen festhält, statt den Dingen auf den Grund zu gehen und sich der Wahrheit anzunähern.

Schon Nostr. berief sich darauf, dass seine Proph. im Einklang mit der Bibel stehn.

Das war ihm auch anzuempfehlen, wollte er nicht entweder sein Werk oder sich selbst im Feuer wiederfinden.

Darüber hinaus glaubte er an das christliche Glaubenspaket, was aber rein gar nichts über die Echtheit, Validität und Brauchbarkeit seines Inhaltes aussagt.
Insofern sich Nostradamus auf Elemente der christlichen Endzeitprophetie bezog, die mitnichten göttlichen Ursprungs sind, sondern menschliche, zur Mythologie diffundierte Erwartungshaltungen und unfundierte Glaubensvorstellungen darstellen, hat er sich halt geirrt.

Die Behauptung, in Übereinstimmung mit der Bibel zu stehen, schließt nicht zuletzt die falsche Interpretation und das Hineinlesen eigener Vorstellungen und Beweggründe in dieses Buch nicht aus. Stimmt er mit der Bibel überein oder hat er überkommene Glaubensinhalte auf seine Vorstellungen hingebogen?

Es ist in diesem Forum bestimmt schon öfter die Analogien der Nostr.-Verse zur Bibel besprochen worden. Ob das hinreichend geschah, das bezweifle ich.

Du meinst: Daß wir darin zum von Dir gewünschten Ergebnis kommen, das bezweifelst Du. :ok:

In unserem Nostradamusbuch finden sich nicht wenige Hinweise auf die Bibel, die bei der Übersetzung stets in Reichweite lag. Solange das Buch nicht erschienen ist, ist jede Kritik an unserer Behandlung voreiliges Stückwerk.
Wenn Du meinst, es besser zu wissen, kannst Du gern einige Verse hervorziehen und wir prüfen das ganze.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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