Stränge (Freie Themen)

Bea, Freitag, 15.01.2021, 18:35 (vor 1158 Tagen) @ Taurec (932 Aufrufe)

Hallo Taurec!


Meinst du mit Aggregationsebene die kollektive Ebene, auf der sich Einzelschicksale häufen?

Der Mensch hat die Freiheit, sich zu entscheiden. Er hat aber nicht die Freiheit, den Verlauf der Ereignisse zu bestimmen (allenfalls innerhalb Leitplanken), da er niemals alle Faktoren kennen, beeinflussen und die Konsequenzen extrapolieren kann.

Sicherlich und das wurde ja auch nirgends behauptet, vielmehr scheint es eine Wahl zwischen einigen wenigen Ereignissträngen zu geben, die je nach freier Entscheidung zum Tragen kommen.

Willensfreiheit ist nicht Handlungsfreiheit.
Die Frage, die das Universum an uns stellt, bezieht sich also (vielleicht bis auf wenige, bestimmte >Entscheidungspunkte im persönlichen Lebenslauf) nicht darauf, wie die Zukunft verlaufen soll, sondern wie >wir uns persönlich zum Verlaufe positionieren, welche innere Haltung wir also einnehmen. So ist der >klarsichtige Satz zu verstehen, den die Macher von "Matrix" das Orakel sagen lassen, daß Neo nicht gekommen wäre, um eine Entscheidung zu >treffen. Die hätte er bereits (vor dieser Inkarnation) getroffen. Es gehe vielmehr darum, >zu verstehen, warum er sich so entschieden hätte, welche innere Haltung ihm also dieses Schicksal >beschert hätte. Die Haltung verändert sich aber erst durch Erfahrung des Schicksals, zu dem sie geführt >hat. Insofern kann selbst bezweifelt werden, daß der Mensch in einer Inkarnation frei sei, zu wollen, was >er will. Mit der Haltung unter dem Eindruck des Schicksals verändern sich auch die Leitplanken, aber wohl >nicht innerhalb einer bereits ausgemachten Inkarnation, die ihren vorbestimmten Sinn erfüllt.

Laut Quelle sind ca 70% unseres Lebens vorgegeben, der Rest unterliegt dem freien Willen.
Es wäre ja auch sonderbar, dass es zB Reue gibt, wenn man sich gar nicht anders hätte entscheiden können.

Die Quelle (Hasselmann/Schmolke)* sagte zB, dass Medien ein Ereignis auf sich zukommen sehen können, dass das Ereignis aber abgelenkt werden kann und dann doch nicht eintrifft.


Meines Erachtens eher, daß es abgelenkt werden kann, so daß es einen nicht mehr im selben Maße betrifft. Das bewegt sich innerhalb der Leitplanken. Ist man zu einer neuen inneren Wahrheit >gelangt, verändert sich die Haltung und das Karma schwächt sich ab.

Nein, das sagt die Quelle nicht.
Aber selbstverständlich ist das Glaubenssache, wie alles, was man nicht selbst erfahrungsmäßig verifizieren kann.
Karma sieht sie übrigens auch anders, ihr zufolge lädt man nur dann Karma auf sich, wenn man mit böser Absicht oder fahrlässig einem anderen Menschen Schaden zufügt.
Es gibt auch keine Strafe, sondern der Täter muss seine Tat wiedergutmachen, indem er zB ein Kind aufzieht, Leben rettet, jemanden pflegt, Anderen aus einer Patsche hilft usw.

Klienten, die von Michael Newton** rückgeführt wurden, berichteten, dass es verschiedene "Zeitlinien" gibt, die je nachdem, wie sich der Mensch an einer Lebensweggabelung entscheidet, aktiviert werden.


Deine Betrachtung bezieht sich allerdings auf die Individualebene und Wahl des persönlichen Schicksals. Das Vorliegen verschiedener alternativer Lebenswege innerhalb einer Inkarnation, die aber alle auf ihre Weise "nach Rom" führen, schließe ich nicht aus. Gänzlich anders sieht es wohl mit dem allgemeinen, kollektiven Weltgeschehen aus, weil dieses sich aus vielen Einzelschicksalen zusammensetzt und diese wiederum bestimmt. Je umfassender ein Ereignis ist, desto geringer der Einfluß eines Einzelnen, der eine Entscheidung trifft (oder vermeint, sich zu entscheiden, obwohl er nur seinem Seelenplan folgt), so daß selbst bei einer weitgehenden Wahlfreiheit des Einzelnen bis zur Ausschließbarkeit unwahrscheinlich ist, daß für die Gesamtheit z. B. eines Volkes eine alternative "Zeitlinie" aktiviert werden würde. Damit wären wir wieder bei den übergeordneten Rahmenbedingungen und Leitplanken, welche die Wahlfreiheit für das Individuum dermaßen reduzieren, daß sich ihm zuvörderst die Frage stellt, welche Haltung man innerhalb des Stromes bewahrt, in den man geworfen wurde.

Nun, ich sehe keinen Grund, warum nicht ein ganzes Seelenkollektiv beschließen können sollte, einen Erfahrungsweg zu ändern, indem bestimmte Ereignisse geändert werden.
Es gibt viele Quellen, die den menschlichen Werdegang als Experiment mit offenem Ausgang bezeichnen - bei einem Experiment können Parameter verändert werden.
Ich sähe auch wenig Sinn darin, wenn das Leben quasi ein Film wäre, der einfach so abgespult wird.
Eher ist es wie eins von diesen Computerspielen, bei denen man - zwar in einem begrenzten Rahmen - verschiedene Handlungsstränge wählen kann.

Auszuschließen ist meines Erachtens auch die Überlegung, die sich hieraus implizit ergibt, durch Anstreben einer Art kollektiven Erweckungsereignisses die Entscheidungen einer Großzahl Menschen zu beeinflussen und so das zukünftige Weltgeschehen zu bestimmen. Dies würde bedeuten, die Menschen zu einer anderen inneren Haltung zu bewegen, die aber nicht ihrer gegenwärtigen Reifestufe entspricht. Mit rationalen Argumenten sind Menschen nur zu Entscheidungen zu bewegen, die sich ihm Rahmen der ihre jeweilige Inkarnation bestimmenden Haltung als Empfindungs- bzw. Denkmöglichkeiten ergeben. Alles über den jeweiligen Rahmen hinausgehende, erscheint dem Subjekt nicht rational oder vernünftig. Der Mensch ist, wie gesagt, nicht frei, zu wollen, was er will.

Es ist nicht nötig, dass Menschen erweckt werden, wenn viele Entscheidungen auf der Seelenebene getroffen werden - was ich für plausibel halte, da wir uns ja sogar über uns selbst wundern können, wenn wir eine von uns selbst unvermutete Entscheidung getroffen haben.

Grüße, Bea


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