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Seltsame Untersuchung (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 31.08.2019, 07:23 (vor 1701 Tagen) @ Paschasius1 (1577 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Samstag, 31.08.2019, 17:09

Hallo, Paschasius!

(Hier sind übrigens Grußformeln der Höflichkeit halber verlangt! Nachdem ich das in letzter Zeit immer öfter erwähnen muß, unterliegen Leute, die das unterlassen, bei mir zunehmend einem Pauschalverdacht!)

ca 30% Keltisch
30% Germanisch
10% Jüdisch
10% Lateinisch
10% Französisch
10% Anderer Abstammung.

Eine merkwürdige Untersuchung. Was definiert denn etwa das "Französische", wenn "Keltisch", "Lateinisch" und "Germanisch" bereits enthalten sind?

"Lateinisch" ist eine Sprache, kein Genpool.

10% "jüdisch" scheint mir etwas viel zu sein. Zudem: Was für Juden? Chasaren? Nahöstliche?

Das grundsätzliche Problem: Nachdem die Bevölkerungen in keinem Land unvermischt sind, findet man z. B. bei den "Lateinischen" (unterstellt, es seien Latiner/Römer gemeint) Beimischungen von Etruskern (ein Volk völlig anderer Herkunft) und anderen italischen Urbevölkerungen, mit denen sie sich vermischten. Geht man lange genug zurück, führt die Abstammungslinie die Römer mit den Kelten und schließlich mit den Germanen zu einer "indogermanischen" bzw. "indoeuropäischen" Urbevölkerung zusammen, die sich bis zum zweiten Jahrtausend vor Christus irgendwo nördlich der Alpen befand. Geht man noch weiter zurück, kommt eine Verwandtschaft mit den Slawen in der osteuropäischen/zentralasiatischen "Urheimat" hinzu. Es besteht also zwischen Germanen, Kelten und Römern/Italikern eine Verwandtschaft, die nicht nur sprachlich nachweisbar ist, sondern auch genetisch sein dürfte.
Vier der obigen Gruppen fließen folglich ineinander und sind als genetische Typen im wesentlichen Scheindifferenzierungen, die nichts über die eigentliche genetische Zusammensetzung aussagen.

Sinnvoller wäre es vielleicht, zwischen der womöglich seit der Eiszeit hier ansäßigen "alteuropäischen" Schicht und der später sich darüber legenden dünneren Schicht indogermanischer, aber kulturell dominanter Eroberer aus Asien zu unterscheiden. Die genetische Verwandtschaft mit 5000 Jahre alten Knochen dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die ortsansäßige Bevölkerung zum Teil auf diese später germanisierte europäische Urbevölkerung zurückführen läßt.
Durch den Untergang der Antike, der seelisch bereits lange vor dem Zusammenbruch des Weströmischen Reiches stattfand, wurden im Süden Europas größere Mengen semitischer Zuwanderer ansäßig, die nach dem Zusammenbruch antiker Rechtsordnung als freigeworde Skalven verblieben und heute den italienischen Phänotypen bestimmen. Die wären dort als weitere Komponente hinzuzufügen.

Zuletzt, weil die Antwort sich an Zintls Frage, wie "germanisch" die Deutschen eigentlich seien, anknüpft:
Schon die Frage zeugt davon, daß ihr Steller keine Ahnung hat, was ein Volk ausmacht, weswegen er dem Zeitgeist entsprechend biologistisch argumentiert und damit zu keinem brauchbaren Ergebnis kommt.
Ein Volk bestimmt sich durch seine Seele, die sich in seiner Kultur widerspiegelt. In diesem Sinne sind die Deutschen auch nach der Christianisierung (eigentlich der Germanisierung des Christentums) zu hundert Prozent germanisch. Zwar ist die Bevölkerung auf individueller Ebene blutsmäßig nur zu einem (aber wohl dominanten) Teil germanisch, dennoch läßt sich jeder auf germanische Vorfahren zurückführen, was zur dominanten Ausprägung genetisch verankerter Wesenszüge als Komplement zu seelischen Eigenschaften offenbar genügt.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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