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Schriften sind Schall und Rauch (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 09.10.2015, 16:41 (vor 3130 Tagen) @ Steffomio (4713 Aufrufe)

Hallo!

Es liegen mehrere "Brüche" vor, entlang derer es immer wieder zu Mißverständnissen kommt.

1. Der kulturelle Bruch: Es gibt fundamentale Unterschiede zwischen den Kulturen, welche die jeweiligen Schöpfungen untereinander essentiell unverständlich machen. Wir können den Koran lesen, intellektuell den Sinn der Sätze erfassen, jedoch werden wir ihn niemals in allen Tiefen ergründen und nachempfinden können, was nötig ist, um dieses Gesetz im Innersten zu begreifen. Ebenso wird ein Moslem niemals Kant, Goethe oder Nietzsche begreifen können. Was er sich dabei denkt, ist lediglich, was seine Interpretation der Sätze in ihm zum Klingen bringt. Das faustische Element fehlt ihm jedoch.
Umgekehrt bleibt uns alles essentiell verschlossen, was aus dem nahen Osten stammt. Ich behaupte sogar, daß wir die Bibel, das alte wie das neue Testament bis hin zur Offenbarung niemals verstanden haben. Statt dessen haben wir mit ihr als Rohmaterial unser faustisches Christentum begründet, das lediglich zum Ausdruck bringt, was grundsätzlich in uns veranlagt ist und sich ohnedies andere Wege des Ausdrucks gesucht hätte.
Allein deswegen hat der Islam in Europa nichts zu suchen.

2. Der Bruch zwischen Wort und Tat: Was irgendwo geschrieben steht, hat nichts mit dem zu tun, wie die Menschen handeln und leben, vor allem wenn es schon sehr lange geschrieben steht.
Zum Vergleich: Die gegenwärtige Bundesrepublik hat gewiß nur noch wenig mit dem Grundgesetz zu tun. Nichtsdestoweniger werden heute mit dem Grundgesetz und den Werten, für die es angeblich steht, Politiken begründet, die den inneren Haltungen seiner Verfasser diametral entgegenstehen.
Überhaupt hat sich das gesamte europäische Christentum von einer wehrhaften, selbstbewußten Religion zu einer Religion der Fernstenliebe, der Selbstverleugnung und der Auflösung gewandelt, ohne daß die Schriftgrundlage eine andere geworden wäre. Sie wird nur durch einen gewandelten Zeitgeist anders interpretiert. Allein das zeigt, was von Schriften zu halten ist.
Wenn wir uns also mit dem Koran befassen, heißt das noch lange nicht, daß wir uns mit dem tatsächlichen Islam befassen. Wahrscheinlich läßt sich von unserer Warte aus nur schlecht bemessen, wie ähnlich der heutige Islam dem ursprünglichen Islam ist - wahrscheinlich nicht sehr ähnlich. Dennoch dürfte der Islam die Form sein, welche diese überaltere magische Zivilisation überhaupt noch zusammen hält. Für diese Menschen dürfte der Islam, bzw. was sie daraus machen, wie geschaffen sein und sie sollen ihn durchaus behalten, solange sie damit in ihren Ländern bleiben. Umgekehrt will ich nicht, daß mir die ererbten kulturellen Güter, die mir etwas geben, zunichte gemacht werden.

Das Vorhandensein des Islams in Europa ist ein Problem, jedoch nicht die Ursache des Übels. Des Islams vermeintliche Stärke und augenscheinliches Überhandnehmen sind lediglich ein Spiegelbild unserer Schwäche. Wer den Islam bekämpft, setzt an der falschen Stelle an. Es sei denn, er erweckt im selben Zuge die ureigenen kulturellen Wurzeln zu neuem Leben. Das ist die Voraussetzung, um sich langfristig dem Ansturm überhaupt als überlegen erweisen zu können. Unsere Wurzeln liegen nicht im Grundgesetz und dem proklamierten europäischen Wertekanon. Sie liegen in der ferneren Vergangenheit und wurden seit 1789 sukzessive radikal ausgerissen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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