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Handlungsspielraum (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Mittwoch, 18.06.2014, 02:19 (vor 3610 Tagen) @ Jazzy (7851 Aufrufe)

Hallo!

Schauungen schränken die Fähigkeit und Notwendigkeit (!) der freien Entscheidung und freien Denkens nicht ein.

Im wesentlichen verhält es sich so:
Der Mensch tut, was er kann. Was letztendlich geschieht fügt sich aus seinen Handlungen und nicht durch Handeln beeinflußbaren, unberechenbaren Umständen und Faktoren zu-fällig schicksalhaft zusammen. Das ist es, was gesehen wird, nicht die Entscheidung, nicht die vorausgegangenen Gedanken und Emotionen, nicht die Seele des Menschen, die über ein innerliches Streben Empfindung, Gefühle, Gedanken und Handlungen hervorbringt, sondern das oberflächliche, sinnlich wahrnehmbare Geschehen als Ergebnis vorangegangener Entscheidungen und sich verwirklichender Schicksalsfäden.

Es ist für mich immer noch schwer auszumachen, inwieweit man seine Handlungen bewusst steuern kann.

Sofern Du geistig nicht träge bist und imstande, gegen den mächtigen Strom der Sachzwänge, Umstände, Verhaltensprogrammierungen, Prägungen und von der Umwelt vorgegebenen Verhaltensweisen Dein Eigenes durchzusetzen: immer. Das ist der Kampf des Lebens.
Aber auch geistig träge Leute, die wie Automaten zu leben scheinen und, was die Gesellschaft, ihre Zeit etc. ihnen eingibt, perfekt widerspiegeln, wollen es so. Niemand ist zur Sklavenmentalität gezwungen. Jeder hat die Wahl, jederzeit. Die wenigsten nehmen sie wahr und viele erkennen zeitlebens ihre selbstgeschmiedeten Ketten und den Schlüssel in ihren Händen nicht.

Was liegt den wirklich in unserem Handlungsspielraum?

Weniger als man meint. Der moderne Mensch, vom Fortschritts- und Machbarkeitswahn umfächelt, scheint unbewußt davon auszugehen, alles was er sich vorstellen und wollen kann, auch verwirklichen zu können. Das Spektrum ist meist recht eng und die Richtung negativ: materialistisch oder hedonistisch, nicht aufbauend, sondern gewachsene Strukturen zersetzend, um bindungslos und "frei" zu sein. Bewirkt wird das Gegenteil.

Tatsächlich läuft die Welt nach unveränderlichen Naturgesetzen (physikalische und metaphysische), die auf allen Ebenen Leitplanken bilden, die nicht durchbrochen werden können. Der Mensch kann Handlungen in die Welt setzen, wie es ihm gefällt. Selten werden sie aber so verlaufen, wie vorgestellt, oder zum gewünschten Ergebnis führen. Das ist halt so. Schicksalhaft bekommt jeder, was ihm zusteht, aber nicht unbedingt ist, was er will. Die Freiheit, die wir haben, liegt darin, gegen oder im Einklang mit den Schöpfungsgesetzen zu leben und die entsprechende Zeche zu zahlen. Letztlich wird durch sanften oder mächtigen Druck aber jeder in die Richtung gedrängt, die dem Schöpferwillen entspricht.

Selbst Gedankengänge müssen berechenbar sein, da Entscheidungen getroffen wurden, die sich erst durch andere Entscheidungen ergeben haben (siehe Aeons Schau).

Nein. Das siehst Du zu kausal. Gedankengänge sind nicht berechenbar und haben auch wenig mit dem späteren, grobstofflichen und vom Seher gesehenen Geschehen zu tun. Umgekehrt ist niemand gezwungen zu einer vorangegangenen Entscheidung (und sei es die eigene!) eine bestimmte Haltung einzunehmen und etwas bestimmtes zu denken.

Der Fußballspieler hätte sogar mit dem festen Vorsatz, kein Kopfballtor zu machen, ins Spiel gehen können. Durch Zufall, "Mißgeschick" oder ähnliches wäre es ihm aber trotzdem passiert. Gesehen wird als Ergebnis nur das Tor. Die Entscheidung ist frei.

Jedoch kann ein einzelner Schritt, eine kleine Abweichung in der Körperhaltung den Spielverlauf komplett verändern und das Ergebnis beeinflussen.

Diesen viel bemühten Schmetterlingseffekt gibt es meines Erachtens nicht, jedenfalls nicht im Bereich des wahren Lebens, wenn die Dinge nicht mechanisch verlaufen, sondern Menschen Entscheidungen treffen, z. B. ob sie sich einem Einfluß unterordnen oder die Zusammenhänge anerkennen, in welche man sie stellen will.
Die Erfinder dieser Theorie sehen außerdem nur die physikalische Wirklichkeit, lassen metaphysische Einflüsse, d. h. die im Hintergrund lenkend wirkende Ordnung eines höheren Planes, welche die Dinge in eine bestimmte Richtung fortschreiten läßt, außer Acht.

Wer in diesem Beitrag Widersprüche findet, darf sie behalten. ;-)

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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