Grundsätzlicher Umgang mit Visionen (Schauungen & Prophezeiungen)

Fred Feuerstein, Montag, 14.12.2009, 15:38 (vor 5252 Tagen) (8026 Aufrufe)

Hallo,
ich will mal die ergebnisoffene Diskussion über die Zerstörung Manhattens zum Anlaß nehmen grundsätzlich etwas anzusprechen was mir schon länger Bauchschmerzen bereitet.
Es ist die Art und Weise wie hier im Forum vornehmlich von Taurec und BB versucht wird Visionen neu nach eigenem Gusto zu deuten , und dabei nicht davor zurückschrecken die Visionen hinzubiegen, auch Details wegzulassen, die ihrer Meinung nach (!) der Seher falsch gesehen hat.

Ein Beispiel, gebe ich hier zu bedenken:
Kurz nach 9/11 hat alles im damaligen Forum (einschließlich BB) geschrien, jawohl der Waldviertler hat 9/11 vorausgesehen, nur sehr unscharf.
Ich habe mich damals sehr unbeliebt gemacht, da ich nach Analyse des Geschehnisses zum Schluß kam, daß dies nicht das Geschaute gewesen sein kann.
Gegenindizien u.a. damals:
- Der WV hat selbst (!) ausgesagt, daß dies nicht seiner Vision entspricht
- Es hat seiner Vision nach ein Sommertag in seiner Heimat sein sollen, es war aber bedeckt
- Seiner Vision nach war frühsommerliches Wetter. Also wenn ich einem „sehenden“ Bauern nicht mehr vertrauen kann, daß er beginnenden Herbst von Frühsommer anhand von Naturbeobachtung unterscheiden kann, dann können wir hier das Forum schließen.
- Kein einziges Hochhaus hat sich vom Explosionsherd (!) weggeschoben.
- Das Zentrum New Yorks wurde nicht fast vollständig zerstört.
- In den ersten Radio/Fernsehmeldungen nach dem ersten Einschlag wurde noch von einem möglichen Unfall eines verunglückten Passagierflugzeuges berichtet. KEIN Wort von Terroristen, Racheakt !
- etc. pp.

Es ist eine Aura der Bevormundung und Meinungsführerschaft entstanden, die m.M. nach nicht zielführend sein kann.
Taurec und BB versuchen alles was ihre Deutung nicht entspricht, als
- falsch gesehen,
- falsch vom Seher interpretiert,
- abgeschrieben
- oder mittels Unschärfekarte zu negieren.
Alles was ihrer Deutung aber scheinbar entspricht wird im Gegenzug wortwörtlich zitiert. Somit ist für mich der Tatbestand der selektiven Faktenanalyse gegeben.

Der zweite Punkt, der mich auch schon lange stört, ist, daß wenn zwei Seher ähnliches aussagen, sofort reflexartig die Abschreibekarte (s.o.) gezogen wird. In Einzelfällen(!) mag dies vorkommen, bei den Sehern die (von uns!) nachgewiesenermaßen „sehen“ können ist das aber m.E. sehr, sehr unwahrscheinlich, daß dies absichtlich (!) gemacht wird. Durch begleitende „Seher“-Lektüre , mag dies etwas abfärben, aber m.E. werden dabei nur Nuancen, Einzeldetails einer ganzen Vision möglicherweise etwas beeinflußt. Der WV ist hier ein schönes Beispiel, wenn er aussagt, daß er nur das wiedergibt, was er auch selbst gesehen hat.

Auf die Diskussion wg. Manhatten nochmal zurückkommend: Ich gehe seit jeher immer neutral an die Analyse:
- Wenn ein Seher sagt, das Zentrum New Yorks nuklear zerstört wird (es sei mal offen, ob durch Bombe(n) oder Rakete(n), weil unbedeutend) glaube ich ihm das erstmal
- Wenn ein Seher sagt, daß die „Sprengsätze“ sehr nieder hinter den Häusern explodieren, glaube ich das erstmal.
- Wenn zwei (!) Seher aussagen, daß New York atomar zerstört wird, glaube ich das erstmal.
- Wenn hinterher das Gebiet „ebene Erde“ ist, dann …
- Wenn die Gebäude vom Explosionsherd (!) weggeschoben werden, dann…
- Wenn im Radio berichtet wird, daß dies ein Racheakt für etwas gewesen ist, was die Amis vorher gemacht haben, dann…
Das einzige verbliebene Gegenargument von BB ist der Satz: „Gebannt starrte ich diesen Körper an, bis er barst. Zuerst waren es Fetzen, dann lösten sich auch diese auf.“
Der Ort des Geschehens wird in die Atmosphäre gelegt trotz gegenteiliger Schilderungen des Geschehens, als erster „Beweis“ wird ein Gemälde von Tunguska (von 1928) gebracht.
Ich kann die „Fetzen“ auch nicht einordnen. Wenn ich genauso wie ihr argumentieren würde, würde ich jetzt die Unschärfekarte ziehen, oder der Seher hat da einfach schlecht gesehen. Einfach gelle !

Um einen Thread Titel von BB noch mal aufzugreifen:
Es geht nicht darum „Abschied von vorgefertigten Deutungen“ zu unternehmen, sondern möglichst neutral die Texte zu bewerten, um vllt. (!) zu einem möglichen Fazit zu kommen, um dann abzuwarten ob das Geschaute dann eintrifft. Viel mehr können wir nicht tun, wenn wir da versuchen selbst etwas reinzudeuten, sind wir nicht besser wie Phantasten, die sich einfach mal denken, so, oder so hätte ich es gerne…

Mit freundlichen Grüßen
Fred


Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen. (Karl Valentin)


Gesamter Strang: