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Waldviertler vs. Korkowski (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Dienstag, 30.08.2011, 10:56 (vor 4623 Tagen) @ Gerhard (4363 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Dienstag, 30.08.2011, 11:06

Hallo, Gerhard!

Die Vision des Funkenregens des Waldviertler und Korkowskis Polsprungvision zeigen zwei völlig verschiedene Ereignisse.

Vorab:
Die Funkenregenvision weist einen relativ hohen Grad der Realitätsnähe auf. Sie könnte sich physikalisch tatsächlich so abspielen und es gibt kein Indiz für symbolische Verfremdung. (Die Tatsache, daß offensichtlich mehrere Zeitebenen der Entwicklung des Dorfes und seiner Einwohner übereinanderliegen, ausgenommen.)

Korkowskis Vision muß man einen hohen Grad von Symbolhaftigkeit unterstellen, wenn man sie überhaupt ernstnehmen will. Die Finsternis ist allenfalls rudimentär durch die Verfinsterung der Sonne dargestellt, wobei der Sternenhimmel jedoch sichtbar bleibt, dessen Bewegung den Polsprung verdeutlicht. Der Zeitablauf ist beschleunigt (die physikalischen Folgen durch eine so schnelle Bewegung wurden hier schon angesprochen). Es wird tatsächlich mit Sicherheit keine Stimme erschallen, die den Leuten erklärt, was los ist. Korkowski wird auch den Chemiearbeitern nicht mehr erklären können, was passiert. Bei Korkowskis Erklärung fließen zudem Interpretationen ein, die er sich persönlich zurechtgelegt hat. Er hat sich, wohl auch in Zusammenarbeit mit Andersen, ein Szenario der Abläufe überlegt, das er hier in der Vision präsentiert. Das entwertet zumindest diese Passagen der Vision.

Beim Waldviertler verdunkelt sich die Sonne durch eine dichte Wolke, die sich sehr nahe an der Erde vor die Sonne schiebt. In Himmelsbereichen, die von der Wolke nicht verdeckt sind, wird der Tagessternenhimmel sichtbar. Die Sterne selbst fallen nicht. Es fallen "Funken", die tatsächlich kleine, wohl recht langsam fliegende Meteoriten sind, von Osten her. Sie stammen offensichtlich von der Wolke. Obwohl Korkowski die Frage stellt, ob es Meteore seien, geht er davon aus, daß tatsächlich der Sternenhimmel sich mit der Sonne bewegt. Das ist keine "Schlüsselstelle", die sofort den ganzen Text in einem völlig anderen logischen Licht erscheinen läßt. Die Unstimmigkeiten vermehren sich durch diese Betrachtungsweise nur, aber das scheinst Du auszublenden.

Bei Korkowski hingegen wird die Sonne völlig ohne Wolke, bei klarem Himmel unsichtbar. Korkwoski erlebt einen Fahrstuhleffekt (den übrigens auch Bariona während der dreitägigen Finsternis seherisch erlebt hat). Der Waldviertler sah keinen Fahrstuhleffekt. Bei Korkowski zittert die Erde, beim Waldviertler nicht. Bei Korkowski bewegt sich die Sonne, während sie beim Waldviertler an ihrem natürlichen Platz verweilt, bzw. dies vermutlich tut, während sie bis zum Ende des Geschehens verdeckt bleibt. Bei Korkowski verändert sich der Sternenhimmel, beim Waldviertler nicht. Bei Korkowski sind die Leute überrascht (im Gegensatz zu Korkowski, der als Seher damit rechnet), beim Waldviertler erwarten sie das Ereignis. Bei Korkwoski werden die Leute besinnungslos, beim Waldviertler nicht. Bei Korkowski ist es stockdunkel, beim Waldviertler ist die Umgebung noch sichtbar. Beim Waldviertler fallen die Funken bis zum Boden und entfachen dort Brände, bei Korkowski nicht, denn er sieht den Sternenhimmel vorbeiziehen.

Der Funkenregen ist kein Polsprungereignis!

Und daß es draußen warm ist, macht noch keinen Sommer. An welchen Zeichen der Umgebung in einem Chemiewerk will Korkowski denn die Jahreszeit ablesen?

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Du scheinst ein unglaubliches und mir unbegreifliches Talent zu haben, Dinge zielsicher falsch zu verstehen. Die einzigen Möglichkeiten, wie ich mir das bald nur noch erklären könnte, wären Dummdreistigkeit oder Vorsatz Deinerseits, um die Leute hier auf die falsche Fährte zu führen. Vor allem fallen mir Deine Bemühungen, Dich hier als Spaltaxt zu betätigen, äußerst unangenehm auf! :angry:

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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