es sieht so aus! (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Dienstag, 30.08.2011, 03:05 (vor 4622 Tagen) @ Ulrich (4410 Aufrufe)

Hey, Ulrich - da kreuz ich durch die Gegend und suche nach der Stecknadel, und Du präsentierst sie auf dem Silberteller! Wow!

Ich hab den Download jetzt nicht gemacht, aber Titel, Autor und Seitenzahl stimmen. Offenbar gab es einen weiteren Druck. Denn das Vorwort von Kahir ist bei mir nicht drin.

95% der Schrift sind "esoterisches Christentum" und entsprechen damit wohl nicht der Geisteshaltung dieses Forums bzw. seiner Wortführer. Es dürfte aber erlaubt sein, sich die "hard facts" aus dem Text herauszugreifen. Leider sind diese über die ganzen 85 Seiten in kleinen Puzzleteilen zerstreut. Und man braucht zum Herausfiltern außerdem ein bestimmtes Verständnis von Physik bzw. muß die spezifiscche Deutung der Physik aus der Sichtweise von Johannes Friede "ertragen" können - und die Brücke zur heute gültigen Physik finden.

Im Kern laufen die Aussagen darauf hinaus, dass sich eine "Dunkelwolke" ***) zwischen die Erde und die Sonne schiebt. Diese Wolke hat einen materiellen Aspekt (sie führt ganz am Ende zu einem Staubfall auf die Erde), sie hat einen energetischen Aspekt (der eben zur Veränderung der elektrischen und magnetischen Potentialfelder auf der Erde führt), und sie hat einen spirituellen Aspekt (brauch ich jetzt nicht weiter auszuführen ...). Die verschiedenen Wirkungen (Kälte, Überschwemmungen, Erdbeben, Probleme mit der Elektrizität, Veränderungen im Verhalten der Menschen - wir kennen letzteres ja von der Sonnenaktivität her) kumulieren für die Dauer von 3 Jahren, zum Schluß sieht man die Sonne nicht mehr richtig, drei Tage sind totale Finsternis. In dieser Endzeit taucht auch ein Komet auf. Nach der Krise löst sich die Wolke auf und die Erde gerät wieder in einen "Lichtstrahl" der vom "Orion" kommt. Hier werden manche Leser anfangen zu lachen, doch setzt sich allmählich in Kreisen der Wissenschaft die Erkenntnis durch (ich verweise auf Svensmark und die neuerlichen Experimente zur Wolkenbildung am CERN), dass Einflüsse von außerhalb des Sonnensystem eine größere Rolle spielen als gedacht (die alten Fixsternastrologen würden sich freuen ...).

Es ist mir jetzt zu spät, weiter auf die Sache einzugehen. Ich möchte vermuten, dass man den Text in der Luft zerreisst und lächerlich macht. Aber das stört mich nicht. Ich kann mir nun Zeit lassen, meine eigene Interpretation zu durchdenken und gelegentlich zu veröffentlichen. Zur Quellenlage ist folgendes nachzutragen: der Autor ist ein Handwerker, der (inzwischen wohl verstorben) im Raum Linz gelebt hat, im Alter von 40 Jahren ein Erweckungserlebnis hatte und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg in ein "Schreiben" fiel wie lobesam Jakob Lorber. Sein "spiritueller Eingeber" stellt sich selbst als Mönch dar, der im 13. Jahrhundert gelebt habe und außerdem in einer engen Beziehung zum Johannes des Neuen Testaments stehe. Der Handwerker-Autor gab sein Manuskript einem Bekannten, der es in Linz 1949 anonym veröffentlichte (zwei Teile davon sind z.Zt. im ZVAB noch nachgewiesen und erhältlich für 18 Euro). Damit ist der Zeitpunkt des ersten Erscheinens dokumentiert. Der Linzer Druck kam in die Hände eines Schweizers namens Hans Jacob (Wetzikon), der weitere Auflagen besorgt hat.

Der Text erhält nach meiner Einschätzung seinen Wert allein aus der (in Bezug auf seine sonstige religiöse bzw. esoterische Färbung) merkwürdigen Hineinflechtung physikalischer Sachverhalte. Das ist eine Vermischung, die sich in der europäischen Geistesgeschichte seit nun bald 200 Jahren immer mehr verstärkt (Lorber ist nur einer unter vielen). Sie ist dann erstaunlich, wenn durch sie Sachverhalte vorweggenommen werden, die die Physik selbst erst zeitlich später "realisiert".

Danke Ulrich! Und morgen bekommst Du einen Telefonanruf von mir!

Herzliche Grüße, Gerhard

***) es darf hier erwähnt werden, dass die Physiker seit einiger Zeit an "Schwarze Löcher", an "Dunkle Energie" sowie an "Dunkle Materie" glauben. Diese Modelle und VORSTELLUNGEN (mehr sind es nicht!) entspringen einer gewissen Hilflosigkeit. Sie weisen darauf hin, dass "da draußen" "etwas" ist, das aber noch nicht voll verstanden wird. Über den Hilfsbegriff "Dunkelwolke" braucht man sich deswegen nicht aufregen ...


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