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Nebenkriegsschauplätze (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 08.04.2018, 10:31 (vor 2211 Tagen) @ Sagitta (2983 Aufrufe)

Hallo!

Der "Russenüberfall" bzw. der schnelle Angriff aus dem Osten ist obsolet geworden. Warum? Das ist noch nicht so ganz klar: möglicherweise weil Putin, seine Nachfolger und die Russen überhaupt von manch einem, hier und anderswo, als Freunde des deutschen Volkes gesehen werden? Weil sie möglicherweise das hilflose deutsche Volk von den pöhsen Muselmanen dereinst einmal pefreien? Mit Hilfe einer mehrjährigen Pesatzung? Oder so ähnlich? Denn wenigstens so ähnlich ließe sich, vielleicht, manche neuere Schauung hindeuten - oder herdeuten. Und die älteren Schauungen sind deshalb ab sofort alle Null und nichtig: sind ja nur pseudoreligiöse, fortgesponnene, wiedergekäute Endzeitschwadronaden und Lügengeschichten - und so weiter und so fort.

Und deswegen müssen jetzt die eingangs genannten Klassiker schnellstens in die Tonne. Ist natürlich etwas schade, denn es waren so klare, schöne Texte:

Nein, nicht deswegen. Keiner der obigen Einwände ist zutreffend. Eine Argumentation, warum Aussagen über den "russischen Überraschungsangriff" à la Irlmaier zutreffendes Zukunftswissen sein sollten, meine Darlegungen sachlich widerlegend, lese ich abermals nicht. Dabei habe ich Dir sogar den argumentativen Ansatzpunkt an die Hand gegeben. Ich wäre der letzte, der solche Argumente nicht goutieren würde, denn es geht (zumindest mir) nicht ums Rechthaben, sondern widerlegt zu werden.
Statt dessen lese ich nur Polemik. Du mißverstehst mich abermals absichtlich und wider besseren Wissens, denn meine Gedanken sind Dir bekannt. Ich halte Dich (noch) nicht für so dumm, sie nicht nachvollziehen zu können.

Und die älteren Schauungen sind deshalb ab sofort alle Null und nichtig: bla bla bla...

Ich sprach doch überhaupt nicht von Schauungen, sondern von Prophezeiungen. Durch Deine Wortwahl unterstellst Du vorschnell, daß es sich bei den fabrizierten Texten um Schauungsberichte handelte, meines Erachtens absichtlich, denn diesen Text hast Du gewiß gelesen.

Zu den Feldpostbriefen: Diese weisen erkennbar, was hier schon vielfach diskutiert wurde, Elemente der Endzeitprophetie auf (siehe "Antichrist"). Der Franzose, der ohne Zweifel seherisch begabt war, kannte den Prophezeiungskanon in seiner damaligen Form. Er kannte vermutlich auch den sowohl auf Französisch als auch auf Deutsch 1871/72 veröffentlichten Abbé Curicque mit Antonius von Aachen, der den russischen Feldzug in der von Adl-/Irlmaier später perfektionierten Fassung erstmals schilderte.
An den von Dir zitierten Stellen, die übrigens erkennbar prophetisch sind, da sie lediglich Ereignispostulate, keine Schauungsbeschreibung enthalten, sind mit einiger Wahrscheinlichkeit auf Antonius von Aachen zurückzuführen, wo Russland (in Verbund mit Preußen) zunächst den Süden Deutschlands überfällt. Das Schlachtgeschehen geht bei Antonius in mehreren Stufen in die Schlacht am Birkenbaum des westfälischen Sagenkreises über, was wiederum Antonius' Beeinflussung durch ältere Prophezeiungsliteratur belegt.

Deine Argumentation kann natürlich nicht darauf beruhen, nur noch mehr Prophezeiungen zu zitieren, sondern muß darauf abzielen, den realen Gehalt dieser Weissagungen herauszustellen und zu untermauern.

⇒ Vielleicht mal argumentativ angreifen, statt einem Strohballen entgegenzuwerfen und Haken zu schlagen, um sich dann irgendwo zu verstecken? ;-)

Zu Danach: Daß dieser die Bilder wie berichtet gesehen hat, nehme ich ihm durchaus ab. Allerdings sollte man sich die Frage stellen, inwiefern er vom Prophezeiungskanon bewußt oder unbewußt beeinflußt sein könnte.
Seine Schauungen sind wohl nicht eins zu eins reales Geschehen, sondern weisen stark allegorische Züge auf. Davon ist jedenfalls auf Grundlage seiner ebenfalls nur in groben Zügen stattgefundenen Berichte auszugehen.
Merkwürdig fällt des Weiteren auf, daß er sich selbst in einer tragenden Rolle des "Widerstands" gegen die Russen sah, in Verbund mit den Franzosen. Das hat schon bei Detlef nicht funktioniert. Es hat auch beim Waldviertler nicht funktioniert, der (dieses Jahr 80 werdend) sich noch beim Bunkerbau in seinem Heimatdorf sah und als Teil einer Überlebensgruppe danach.
Die Frage erhebt sich, wie real dieses Geschehen bei Danach überhaupt ist. Hat er sich möglicherweise lediglich in ein bereitstehendes älteres Szenario hineinphantasiert? In diesem Falle hätten übernommene und geglaubte ältere Ideen eine eigene seherische Begabung schlicht überdeckt. Ich erinnere in diesem Zusammenhang exemplarisch an den Bauern aus Selb, der anscheinend mit den "roten Hüten" ein Volkssagenelement sah, das beim nachweislich nie gelebt habenden Mühlhiasl zu lesen steht. Solche Beeinflussungen sind offenbar möglich, was die Beschäftigung mit dem Thema nur noch komplexer macht.

Dies stellt kein abschließendes Urteil dar, auch keinen "Tritt in die Tonne", sondern meldet leise Zweifel an, die Du offenbar nicht haben willst.

Jetzt habe ich den Fehler gemacht, auf Deine Scheinargumente und hastig eröffneten Nebenkriegsschauplätze einzugehen, mit denen Du der eigentlichen Frage aus dem Weg zu gehen gedenkst.

Denn deren Aussagen passen jetzt nicht mehr zu den neuesten, überaus logischen Theorien, Interpretationen und Vorstellungen von BB und Taurec.

Die Theorien sind nicht neu, sondern wenigstens bei mir schon einige Jahre alt. Warum sie nicht logisch sein sollten, führst Du allerdings mit keinem Worte aus.

Probiers doch mal mit einem Beitrag, beginnend mit: "Die Theorien, daß ... zuträfe, sind nicht logisch weil ...". (Wenn Sagitta das nicht hinbekommt, aber gerne auch ein anderer.)
So ließe sich zum einen bestimmen, was Du verstanden hast, und Dein Verständnis gegebenenfalls geradebiegen. Es ist durchaus möglich, daß meine Gedanken, obwohl mir schlüssig erscheinend, dem Leser nicht unmittelbar verständlich sind, weil unterschiedliche gedankliche Voraussetzungen vorliegen, die beiderseits nicht vo­r­aus­ge­hend dargelegt wurden.
Zum anderen schlösse sich daran möglicherweise ein sachliches Argument an. Die Aussage, der russische Überraschungsangriff finde statt, weil Taurec ein Putinversteher sei, kann man gewiß nicht als sachliches Argument bezeichnen. Es entspricht der klassischen Ad-Hominem-Polemik, die sachlich nicht zusammengehörendes verbindet. :-D

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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