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Keine Schauungen zum Geschehen (Freie Themen)

Taurec ⌂, München, Sonntag, 29.03.2020, 10:05 (vor 1489 Tagen) @ Luzifer (1574 Aufrufe)
bearbeitet von Taurec, Sonntag, 29.03.2020, 10:16

Hallo!

Das "Ereignis" hatte keiner auf dem Schirm und auch in keiner persönlichen Schau wurde das "gesehen" und das ist verwunderlich, da es praktisch alle Menschen betrifft, die nur halbwegs in die Globalzivilisation ingegriert sind.

Das verwundert mich eher weniger. Schon 2015 hatten wir aus Schauungen keine Vorauskenntnis eines historischen Ereignisses. Der ganze Komplex "Masseneinwanderung", der für die Zukunft unseres Volkes entscheidend ist, spiegelt sich in Schauungen nicht adäquat wider.
Allenfalls nachträglich versuchen manche, einen Treffer zur Ehrenrettung zu konstruieren, indem sie Barionas Schau über die Wiese wandernder Türken heranziehen.

Gesehen wird von Sehern irgendwas, das Leben nach einer nebulösen gesellschaftlichen Krise, Fluten, Meteoriteneinschläge, Vulkanausbrüche, Himmelskörper, die seit Jahrzehnten vor uns her geschoben werden, aber nicht das, was wirklich geschieht. Wenn aber solche Großereignisse wie eine Pandemie, die das Alltagsleben länger unterbricht und einen veritablen globalen Wirtschaftskrach mit verheerenden Folgen anstößt, seherisch begabte völlig unbeeindruckt läßt, zeichnet sich immer mehr ab, was ein Skeptiker zuvor bereits ahnen konnte: Das Thema, das wir uns hier gesetzt haben, ist für sein wesentliches Anliegen, nämlich den Verlauf des Weltgeschehens in Erfahrung zu bringen, offenbar völlig untauglich.

Nun erstens erscheint mir die Zukunft noch viel weniger determiniert, als ich dachte.

Daß sie wenig oder undeterminiert wäre, folgt daraus eigentlich noch nicht. Die Zukunft kann durchaus zu einem gewissen, vielleicht auch hohen Grade determiniert sein. Wir können zunächst nur feststellen, daß es in der Regel selbst medial begabten nicht möglich ist, sie vorauszusehen (wenigstens auf Ebene des Weltgeschehens). Warum das so ist? Ich vermute, es liegt nicht an der Welt, sondern an den Menschen.

Also wenn es so etwas wie ein globales Schicksal gibt, dann wurde es offensichtlich von Mächten geändert, die außerhalb des Spiels stehen.

Wenn die Schauungen nicht stimmen, dann muß sich eben die Zukunft geändert haben?
Die konservativere, sparsamere und weniger radikalere Annahme wäre, daß Schauungen zukünftiges Weltgeschehen in der Regel per se nicht zeigen können. Es hat eigentlich keinen Sinn, ein zweifelhaftes Phänomen als Angelpunkt ins Zentrum absolut zu setzen und darum herum metaphysische Annahmen mit weitreichenden Folgen zu machen.
Wir können den Schauungen offenbar nicht entnehmen, was die Zukunft bringt. Handelt es sich nur um wahrlich gewaltige Lücken oder um eine inhaltliche Chimäre? Sie bieten jedenfalls keine hinreichende Substanz, um Schlüsse über die Änderbarkeit des kollektiven Schicksals zu ziehen.

Sonst hätte es jemand am Schirm haben müssen, ganz gleich woher es kam, wer es initiert hat und wessen Zwecke es jetzt wohl dienen wird.

Mich dünkt, ein wesentliches Problem der Menschheit auf ihrer gegenwärtigen Entwicklungsstufe ist, daß die Menschen in der Regel (Ausnahmen mag es geben) zu echter geistiger Erkenntnis weitgehend unfähig sind. Sie sehen nicht klar, sondern irren in von ihnen selbst ausgestoßenden Dunstwolken umher. Sie nehmen die Welt nicht wahr, wie sie ist, sondern spiegeln sich eine Welt aus ihren Vorstellungen heraus selbst vor. Letztlich erkennt man nur, was in einem angelegt ist. Aus der Außenwelt treten einem die eigenen Glaubenssätze, Vorstellungen und Erwartungen als Spiegelbild des eigenen Wesens entgegen und die meisten merken das nicht, jedenfalls nicht durchgehend.
Es fällt auf, wenn man seine Mitmenschen und ihre Aussagen beobachtet oder auch nur in den Foren liest. Viele tappen quasi völlig im Dunkeln und haben keinen Plan, was hier wirklich los ist (wovon ich mich freilich nicht ausnehmen kann). Aber alle haben Vorstellungen, die sie natürlich meist bestätigt sehen, weil sie die Komplexität einer nicht verstandenen Welt auf ihren jeweiligen Standpunkt reduzieren. Was man nicht auf dem Schirm hat, kann man nicht wahrnehmen – oder erst, wenn es mit Gewalt auf einen hereinbricht.
Daß der durchschnittliche Mensch in der milden Form einer "Wahnwelt" lebt, muß sich auch auf Schauungen auswirken. Möglicherweise ist die Beobachtung, daß sich nicht nur in Prophezeiungen, sondern auch in Schauungen bestimmte Motive häufen, darauf zurückzuführen, daß sich im kollektiven Unbewußten bestimmte Vorstellungen als "Gedankenzentralen" festgesetzt haben (ein Abdrushinmodell, das aber möglicherweise treffend ist). Die Menscheit ist von Nebelbänken selbst geschaffener Chimären umgeben, auf die sie fixiert ist. Offenbar ist auch die geistige Welt mit ihren nicht inkarnierten Wesenheiten in dieser Traumwelt verfangen. Sonst würden uns von dort brauchbare Informationen ereilen statt nur Nebelhaftes und Bestätigung hiesiger Glaubenssätze, die wohl auch die dortigen sind. Das Schauen wirkt als Scheinbestätigung. Die Nebelbänke durchdringen und sehen, was wirklich passiert, ist den meisten – hier wie dort – aber nicht möglich.
Es sollte also nicht verwundern, wenn sich im Hintergrund Ereignisse aufbauen und eintreten, mit denen niemand gerechnet hat. Dazu bedarf es noch nicht mal der Änderung irgendeines Planes, sondern schlicht der Ahnungslosigkeit, welche Kräfte und Gesetzmäßigkeiten jenseits unseres Planeten und seines immateriellen Dunstkreises walten.

Gruß
Taurec

P.S.: Der von mir hier beschriebene Zustand wird anscheinend auch von Nostradamus erwähnt, nämlich in Vierzeiler II/27, den ich hier an vorletzter Stelle übersetzt habe.


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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