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Perspektiven und verlorene Fähigkeiten (Freie Themen)

Luzifer, Österreich, Sonntag, 29.03.2020, 23:38 (vor 1460 Tagen) @ Taurec (1232 Aufrufe)

Hallo,

zunächst ein herzliches Danke für die Antwort, die man reflektieren muss und vor allem für das:

Das göttliche Wort wird vom Himmel geprägt,
Das nicht mehr voran kommen kann.
Das Geheimnis des Offenbarenden verstopft,
Daß man drüber und vorbei geht.


Unsere Deutung:
Vom Himmel wird das göttliche Wort in die diesseitigen Niederungen herabgesenkt. Es wird in die Materie geprägt, wie man eine Münze prägt, die fürder das Abbild des Urmotivs wiederspiegelt. Allerdings kann es sich nicht durchsetzen, denn die Botschaft ist für den Menschen wie ein Buch mit sieben Siegeln. Seine Erkenntnisfähigkeit reicht nicht aus und er ist wie blockiert durch Irrlehren und falsche Vorstellungen, so daß sich das Geheimnis der Offenbarung nicht erschließt (= "verstopft"). Es ist nicht etwa die Offenbarung des Johannes gemeint, sondern die göttliche Wahrheit überhaupt (Joh 1,1: "Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort."). Der suchende Mensch tappt blind umher, findet den Zugang nicht, geht unwissend darüber hinweg und am Ziel vorbei.

Ja genau, so erscheint mir die Situation hier. Wir alle sind tief umnachtet oder besser "umfinstert" und zwar fast vollkommen. Die Entwicklung verlief meiner Meinung nach nicht aufwärts, sondern eher abwärts. Wir wähnen uns jetzt in unserer Zeit am Gipfel der Erkenntnis und wissen fast nichts, viel weniger als unsere Vorfahren. Viel weniger als die Menschen des Altertums beispielsweise, in diesem Bereich und in eigentlich allem, was hinter dem Vorhang liegt. Alles Aktuelle, zumindest was mir so begegnet ist, riecht nach Fichte, also hinter diese geführt worden zu sein oder nach dem daraus gezimmerten Holzweg.

Und das hat seine Gründe. Es müsste eine Kultur entstehen, diese Dinge zu pflegen, sie entwickeln zu lassen bei den Menschen. Die Förderung dieser Talente müsste schon in Kindertagen beginnen. Nur, nachdem die herrschende Memme besagt, das alles gäbe es nicht, ist es heute praktisch unmöglich. Nie waren die Zeiten düsterer.

Damit keine Mißverständnisse entstehen, diese Dinge waren immer ein Minderheitenprogramm. Einzelne "Naturtalente" hatten die Gaben ohne Zutun einfach so und das ist heute nicht anders (nur werden die sich eher nicht zu erkennen geben) und einzelne fanden immer einen Weg. Andere waren halt irgendwo in elitäre Kreise reingeboren worden und dann langjährig geschult in diversen Methoden Dinge zu erreichen.

Wenn man eine Geige hat, heißt es noch lange nicht ihr schöne Melodien entlocken zu können, manche werden sich leichter tun, manche es durch hartes Training selber erlernen und andere werden es wiederum gar nie können. Nur bei den geistigen Fähigkeiten kommt etwas anderes hinzu. Geige spielen kann man von einem Lehrer eher gut lernen, die geistigen Dinge muss man sich aber dann fast alle selbst erarbeiten, ein Lehrer kann einen auf den Weg führen ihn dort aber kaum begleiten. Nur wenn jemand vor einem ein "Wunder" bewirkt, dann braucht man nicht daran zu glauben, sondern "weiß" es, das ist der größte Nutzen eines Lehrers. Und heute wollen sie alle ein Buch in der Esoterikecke eines angesagten Gurus kaufen und beim Lesen erleuchtet werden, nun ja, nichts ist Unmöglich heißt es, aber manches fällt mir schwer zu glauben. So kommt man weder "Gott" noch seinen Gesetzmäßigkeiten und den sich daraus ergebenden Möglichkeiten in irgendeiner Form näher.

Aber wichtig ist vor allem, sich auszutauschen. Jeder steht an einem gewissen Punkt und nichts ist hilfreicher, von anderen Dinge zu erfahren, die sie von ihrer Position aus erreichen können, danke deshalb auch an Rauhnacht.

Nun, ich weiß nicht in wie weit die globale und auch die persönliche Zukunft generell determiniert sind, habe selber keine Schauungen, ab und an ein Déjà-vu und dann sind es Dinge, die mir im Traum schon vorher begegnet sind.

Allerdings gibt es da eine Ausnahme. Unter ziemlicher Aufwendung von Kraft, dh. eigentlich Lebensenergie und unter Mißachtung aller Regeln des Gefüges des Lebens mache ich mir hin und wieder mein Schicksal wider besseres Wissen selber. Einmal habe ich beispielsweise jemanden wieder getroffen, der sich für mich recht unverständlicherweise :-)) distanziert hat, wollte etwas klären und dann traf ich ihn unter Umständen gegen jede Wahrscheinlichkeit. Ich wusste es, ich wollte es und es trat genauso ein und das Ergebnis war ein Fiasko. Es ist nichts dagegen einzuwenden sich um sich zu kümmern und den Dingen nicht ihren "natürlichen" Lauf zu lassen, aber sobald es andere betrifft, ist es abgrundfinster und kann nichts Positives bringen (musste ich auch schmerzlich erst lernen). Daher auch gleich die Vermutung, es könne jemand am globalen Schicksal "gedreht" haben. Für mich ist das nicht allzuweit hergeholt, es wäre dassselbe, was ich manchmal tue, nur eben auf einem ganz anderen Grad.

Deswegen würde ich es jetzt nicht ganz so negativ sehen und alles in die Tonne kippen wollen, manches, wie das Ereignis in der Straßenbahn von BB' s Sohn, sind ja genauso eingetroffen. Grundsätzlich sind die Dinge wohl vorherbestimmt. Das Spielbrett und die Regeln sind vorgegeben, nur was die Spieler machen, kann keiner wissen, auch Gott nicht. Gott kennt alle denkbaren Ausgänge, der freie Wille, er entscheidet aber, wir sind schon verantwortlich dafür, was wir tun. Nur in Summe hebt sich das vermutlich auf und dann entstehen emergente Dinge, wie ein Stau bei Verkehrsüberlastung, denn man fluiddynamisch betrachten kann, auch wenn bewusste Wesen die Fahrzeuge steuern, ich glaube der Weltenlauf ist noch viel eher determiniert als das Schicksal des einzelnen. Ich würde eher dazu neigen zu glauben, irgendetwas bildet einfach eine absichtliche Barriere, das wir das im Voraus genau wissen können.

Und bei einem Punkt bin ich ganz der gleichen Meinung. "Gott" ist nicht laut, drängt sich nicht auf, kann nicht gefunden werden in den obskuren Lehren, die heute so populär sind und auch nicht in den obskuren Lehren der Alten, wenn man das 1:1 so übernimmt, wie es dasteht. Es bedarf eines stillen, demütigen Beobachtens, was geschieht und langsam kristallisiert sich vielleicht ein Bild heraus, warum. Ein Lesen zwischen den Zeilen in ganz alltäglichen Dingen ohne den Versuch irgendetwas hineinzuinterpretieren oder irgendwelche Erwartungen zu hegen. Wir gehen einfach darüber hinweg, normalerweise in unserem Leben, beachten das nicht, sind blind für die Wunder, die in uns sind und um uns herum. Farben haben beispielweise keine physikalische Grundlage, ja die unterschiedlichen Frequenzen gibt es, aber die Farben selber, das herrliche Himmelsblau (jetzt ohne die Trübung unzähliger Kondensstreifen), die hat nur unser Geist, er prägt diese Qualia auf die entsprechenden Frequenzen des Lichts bei der Interpretation der Welt, das ist was Göttliches, das uns mitgegeben wurde und nichts Weltliches zum Beispiel.

Ich bin mir auch nicht sicher ob es eine "objektive" Welt, für jeden gleich, wirklich gibt und wenn ist sie in letzter Konsequenz nachrangig. Wir leben in der Welt, die wir subjektiv erleben, das ist unsere Welt und die unterscheidet sich für jeden Betrachter ein klein wenig. Vielleicht ist das was wir als äußere, objektive Realität erleben, die Superposition der subjektiven Welten, in denen wir wirklich leben.

Jedenfalls hat dieses Großereignis auch, so wie alles, eine Komponente in den geistigen Welten und der Schwanz wedelt nicht mit dem Hund. Entscheidend wird das Ergebnis sein,das "dort" zustande kommt und dann wird sich die "Realität" danach richtend entwickeln.

Beste Grüße
Luzifer


Der Feuerengel fliegt


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