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Absurde Sabotagefabeleien (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Freitag, 26.01.2018, 10:52 (vor 2282 Tagen) @ Sagitta (4226 Aufrufe)

Hallo!

vielen Dank für die Erinnerung: ich hatte versprochen, dass ich noch LINKs zu dem Buch von Olaf Shom Kirtimukh gebe, 'Vigila della Fine' (Fazi Editore), in dem auf Basis von Pseudo-Malachias (und von dessen Umfeld her) bereits 2001 ein Jesuitenpapst vorausgesagt wurde, übrigens mit weiteren Details zu den Umständen der Wahl, die 2013 ebenfalls eingetroffen sind.

Mal abgesehen davon, daß Du denselben Link zweimal gepostet hast, keine PDF.

Schön wäre es, Du hättest wenigstens die entsprechenden Textstellen als Zitat hier reinkopiert, so daß man Deine Behauptungen anhand schlechter Googleübersetzungen nachvollziehen könnte.

"Es sei 'die Stadt Rom' gewesen, auf die er eben in der Lage gewesen wäre zu hören", ist ungemein unbefriedigend und überzeugt nicht. Wenn es sich dabei um weitere "Erkenntnisse" wie über Berninis Skulpturen oder die Kirche Sankt Paul vor den Mauern handelt, unterstelle ich, daß er eine ähnliche kulturhistorische Schnitzeljagd durch Rom veranstaltet hat wie Dan Brown in seinem Buch "Illuminati" (in dem natürlich auch Bernini und diverse Kirchen eine Rolle spielen) und sich dabei durch selektive Wahrnehmung und Scheinkorrelationen selbst in die Irre geführt hat.

Hast Du den Text überhaupt gelesen? Wieviele Sprachen beherrschst Du eigentlich?
Bei Dir muß man immer davon ausgehen, daß Du mit nebulösen Andeutungen eigenes Wissen und Informationen vortäuschst, die auf Deiner Agenda liegen.

Bei Interesse kann ich einen OCR-Text des Buches von Thibaut über Malachias zur Verfügung stellen (das Buch, das Ulrich einst verlinkt hatte; jedoch ist meine Ausgabe so aufbereitet, dass man Teile herauskopieren und sich mit entsprechenden Programmen übersetzen lassen kann, wenn man nicht Französisch spricht; ggfs. PN schicken).

Ja bitte! Schaden kann es nicht.

Nur ein winziges Beispiel: 'De Mediate Luna' und 'De Labore Solis' haben eine Gemeinsamkeit durch ihre spezifische astronomische Begrifflichkeit (die sie von anderen Vatizinien unterscheidet und, nicht nur durch die Abfolge, einander annähert).

Ebenso könnte man vermuten, der Fälscher, der willkürlich bis in weite Zukunft Mottos zusammengestellt hat, hat sich einen Spaß erlaubt und auf ähnliche Mottos zurückgegriffen. Es ging ja um nichts, da der Zweck der Fälschung die Manipulation der Wahl Gregors XIV. war.

Beispielsweise:
Ex antiquitate urbis / Aus der alten Stadt
Gregor XIV. (1590 – 1591)

Pia civitas in bello / Die fromme Stadt im Kriege
Innozenz IX. (1591)

⇒ Stadt, vermutlich Rom.

Pastor angelicus / Der engelgleiche Hirt
Pius XII. (1939 – 1958)

Pastor & nauta / Hirte und Schiffer
Johannes XXIII. (1958 – 1963)

⇒ Hirten

Lumen in caelo / Licht am Himmel
Leo XIII. (1878 – 1903)

Ignis ardens / Brennendes Feuer
Pius X. (1903 – 1914)

⇒ "Geistiges" Licht

Religio depopulata / Entvölkerte Religion
Benedikt XV. (1914 – 1922)

Fides intrepida / Unerschrockener Glaube
Pius XI. (1922 – 1939)

⇒ Religion in Bedrängnis

Aquila rapax / Der Raubadler
Pius VII. (1800 – 1823)

Canis & coluber / Hund und Schlange
Leo XII. (1823 – 1829)

⇒ Tiere

Allerdings kommen diese wie andere ähnelnde Motive immer wieder vor und zwar duchaus Jahrzehnte voneinander getrennt:
Belua insatiabilis / Das unersättliche Tier
Innozenz XI. (1676 – 1689)
...
Animal rurale / Tier vom Lande
Benedikt XIV. (1740 – 1758)
...
Ursus velox / Der rasche Bär
Clemens XIV. (1769 – 1774)

Ähnliches gilt für Blumen:
Lilium & rosa / Lilie und Rose
Urban VIII. (1623 – 1644)
...
Flores circundati / Umwundene Blumen
Clemens XI. (1700 – 1721)
...
Rosa Umbriae / Rose von Umbrien
Clemens XIII. (1758 – 1769)
...
Flos florum / Blume der Blumen
Paul VI. (1963 – 1978)

Und wenn man mit der Vegetation etwas lockerer umgeht, auch:
Gloria olivae / Ruhm des Ölbaums
Benedikt XVI. (2005 – 2013)

Auch Architektur ist beliebt:
Rastrum in porta / Fallgatter am Tore
Innozenz XII. (1691 – 1700)
...
Columna excelsa / Die erhabene Säule
Clemens XII. (1730 – 1740)
...
De balneis Ethruriae / Von den Bädern Etruriens ("Balneum" ist ein Badehaus)
Gregor XVI. (1831 – 1846)

Was "astronomische Begrifflichkeit" angeht, ließen sich aber mit etwas Kreativität noch weitere Kombinationen finden:
Undosus vir / Wellenmann (= das Sternzeichen Wassermann)
Leo XI. (1605)
...
Sydus olorum / Gestirn der Schwäne (= das Sternbild Schwan)
Clemens IX. (1667 – 1669)
...
Ursus velox / Der rasche Bär (oder der kleine Bär?)
Clemens XIV. (1769 – 1774)
...
Aquila rapax / Der Raubadler (= das Sternbild Adler)
Pius VII. (1800 – 1823)

Canis & coluber / Hund und Schlange (= ebenfalls zwei Sternbilder)
Leo XII. (1823 – 1829)

In all dem Ähnlichkeiten der Personen zu finden oder gar Epochen abzugrenzen (punktuell über verschiedene Jahrhunderte schon per se ein Unding), ist allerdings müßig und nicht zielführend.
Es geht vor allem am Kern des Problems vorbei, nämlich daß oder ob Malachias eine Fälschung ist. Natürlich kann man mit allerhand Klügeleien in jeden kryptischen Text Geheimnisse hinein- oder herauslesen, die einem wegen der vielfältigen Scheinkorrelationen subjektiv bedeutsam erscheinen.
Das Blöde ist, wenn man inhaltlich auf solchen Unsinn eingeht, daß man sogleich eine inhaltliche Diskussion darüber hat, statt über das zugrundeliegende Problem (aber das willst Du ja). Einen Text mit spekulativen Theorien aufzublähen, sagt aber nichts über dessen Authentizität aus, sondern vielmehr über die Kreativität der an ihn glaubenden Köpfe. Es sind Blüten des zugrundeliegenden Axioms, aber nicht dessen Verifizierung.

Thibaut sieht (auf Basis seines Schlüssels) im Jahr 2012 eine Epochenwende, was sich als richtig herausgestellt hat bzw. herausstellen wird (letzteres nach dem Tod von Franziskus). Es gab seit 1294 (Coelestin V.) keinen Rücktritt mehr, insofern ist das allein schon eine Cäsur. Die eigentliche Epoche bezieht sich aber auf das Konzil von Konstanz, von dem aus ein Zyklus von etwas mehr als 600 Jahre gezählt werden kann (ich habe hier bereits einmal darauf hingewiesen, dass auch Nostradamus diese Zahl kannte, und ihre Halbzeitstruktur, 300 Jahre, wenn auch vermutlich aus anderer Herleitung).

Auch hier wären Erläuterungen nötig. Du stellst stets nur Behauptungen auf und bleibst die argumentative Untermauerung schuldig. Auch noch weitere fremdsprachige Bücher einzustellen, bringt in diesem Sinne nichts. In irgendeinem späteren Beitrag verweist Du dann darauf zurück, fügst weitere Anbauten an Dein Gespinst an und verwirrst den Leser durch die Vielschichtigkeit der Kulissen, die Du voreinander von rechts und links über die Bühne ziehst. Daß Du die Postulate einmal hinreichend genau darlegst, um die Sinnhaftigkeit oder Irrigkeit des angeblichen Herangehens der von Dir zitierten Autoren beurteilen zu können, bleibt wohl ein frommer Wunsch.

Wenn Franziskus in ein paar Jahren stirbt (er ist auch schon 81), dann wäre jenes Jahr die "Epochenwende", falls überhaupt, nicht aber 2012. Es gibt aber keine Anzeichen, daß die Kirchengeschichte in den nächsten Jahren enden würde. Das müßte sie aber, wenn man Malachias etwas abgewinnen wollte.

Daß vom Konzil von Konstanz (1414 bis 1418) ein sechshundertjähriger Zyklus abginge, der auch Nostradamus bekannt gewesen wäre, ist eine bloße Behauptung ohne Substanz, die Du meines Erachtens einflichtst, um Deinen nebulösen, scheinbar tiefgründigen Schaumschlägereien eine weitere Arabeske hinzuzufügen. Die erschöpfende Diskussion, um jedem der Kaninchen, die Du aus Deinem Zylinder zauberst, auf den Zahn zu fühlen, wird wohl nicht geleistet werden. Genau deswegen ziehst Du immer noch weitere aus dem Hut, bis jeder im Zuschauerraum mindestens eines auf dem Schoß sitzen hat.

Wahrscheinlicher dünkt mich, daß Du von Deiner gewünschten Epochenwende zu einem passenden Datum rückwärts gezählt hast, um von dort ausgehend einen willkürlichen Zyklus abgehen zu lassen, der Deine Behauptung unterstützen soll.
Ich vermute, Du spekulierst, daß 600 Jahre nach Beendigung des abendländischen Schismas auf dem Konzil von Konstanz abermals eines aufbräche. Auch das widerspräche jedoch Malachias, demzufolge die Kirchen enden muß. Ein Schisma wäre indes nur eine weitere Epoche, die von der Prophezeiung nicht gedeckt wäre. Dann wäre sie im Sinne einer reductio ad absurdum zwingend falsch und schon immer falsch gewesen.

Aus Malachias folgt zwingend, daß zur Zeit des Papstes Franziskus Rom zerstört werden und das jüngste Gericht eintreten muß. Danach kommt nichts mehr. Alles andere stopft ihn automatisch endgültig in die Tonne.

Übrigens habe ich vom einem Buch über Rensburg einen OCR-aufgelösten Text (Raath, De Siener en de Rebellie). Rensburg ist interessant, weil er nicht wenige Dinge über die Deutschen bzw. Deutschland sagt. Das ist eigenartig, zumal er ja in Südafrika, am unteren Ende der Welt, lebte. Entweder es hängt mit seiner Herkunft zusammen (mütterlicherseits aus dem Raum Hamburg) oder aber es ist tatsächlich so, dass in mittelfristiger Zukunft eine politische (eigentlich militärische) Verbindung zwischen hier und Südafrika hergestellt werden wird - so unwahrscheinlich das auch aus jetziger Sicht klingen mag.

Auch diesen OCR-Text wäre ich zu erhalte erfreut, sofern Du nicht nur auf Anfragen von Leuten reagierst, die in Dein Netz gehen.

Eigenartig ist es indes nicht. Rensburg war am Südzipfel Afrikas nicht von jeglicher Information abgeschnitten und hat gezielt seine unverständlichen Symbolschauungen vor dem Hintergrund des aktuellen Weltgeschehens gedeutet. So kommt in seinen Interpretationen (!), nicht zwingend in den Schauungen, Deutschland vor, aber auch andere Länder. Dazu muß man keine geheimen Hintergründe oder ein unterstelltes Zukunftswissen bemühen.

Natürlich ist Rensburg vor allem auch interessant, weil es von kaum einem Seher so viele eingetroffene Schauungen gibt wie von ihm.

Von dieser Menge weiß ich nichts.
Das ist eine Unterstellung, von der ich annehme, daß Du sie wider besseres Wissen gemacht hast, um ohne Arugmentation und natürlich auf ewig die Belege schuldig bleibend dagegenzureden.
Was es indes wohl gibt, sind nachträgliche Interpretationen, die Rensburgs Symbolschauungen auf reale Ereignisse beziehen wollen.

Du meinst wohl, wenn man nur oft genug wie selbstverständlich unbelegte Behauptungen wiederholt, werden sie irgendwann als wahr anerkannt? Das passiert allenfalls den geistig trägen.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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