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Papstnachfolge ∉ Malachias (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Donnerstag, 25.01.2018, 18:04 (vor 2282 Tagen) @ Ateni (4339 Aufrufe)

Hallo!

ich hatte im Nachbarforum den Beitrag über die Verbindung der Malachias Prophezeihung zu Atuka-He erstellt.

Atuka-He ist eine Fälschung von Ray Nolan. Unser ehemaliger Forumsleiter Detlef war damals bei dem besagten Indianerstamm, wo man von dieser Person überhaupt nichts wußte. Auch scheint sein Name nicht der Sprache dieser Indianer zu entsprechen.

Schade das hier in dem Forum alles in die Tonne getreten wird

Hier wird nicht alles in die Tonne getreten, sondern lediglich Fälschungen. Ich verbitte mir solche pauschalen Unterstellungen, die nur auf irgendwelchen Gerüchten basieren, die man so mitbekommen hat von solchen, die Argumenten nicht zugänglich sind! :augenrollen:

Wie auch immer, ich wollte dir für das Bild und deine Einschätzung danken. Wir werden sehen ob Franziskus bald durch einer Erkrankung sein Amt niederlegen muss und Parolin dann sein Nachfolger wird.

Die Fälschungsnatur des Pesudo-Malachias ist eigentlich offensichtlich, weil man auch mit waghalsigsten Geistessprüngen die Motive nicht auf die reale Päpstereihe durchgängig passend machen kann.
Darüber hinaus ist eine über mehrere Jahrhunderte reichende Seherschau zu vielen einzelnen Personen und deren Charakteristika völlig außerhalb dessen, was das Phänomen der Seherschau zu bieten hat.

Nun komme man mir aber nicht mit einer Schau, die über mehrere Jahrhunderte reichte (z. B. Nostradamus zum Zerfall der Sowjetunion), oder mit einer Schau zu einzelnen Personen (z. B. der Mann mit dem Kreuz in den Feldpostbriefen). Es müssen alle Prämissen erfüllt sein, und zwar für an die vierzig Personen über 400 Jahre.

Malachias wäre als echte Schauung völlig atypisch. Es gibt keine dokumentierte Präkognition, in der jemand auch nur ansatzweise solche Wahrnehmungen hatte.

Nicht zuletzt ist Malachias überreif. Was offenbar keiner wahrhaben will, ist die Tatsache, daß Franziskus ohne Alternative der letzte Papst in der Reihe wäre. Wenn man an Malachias glaubt, kann er unter keinen Umständen einen Nachfolger haben.
Hätte er einen Nachfolger, wäre es einer mehr, als die Reihe hergibt. Dann wäre aber nicht auszuschließen, daß es noch mehrere Nachfolger geben könnte. Das läßt nur den Schluß zu, daß man Malachias unwiederbringlich in die Tonne stopfen muß, sobald Franziskus' Nachfolger auf dem Balkon erscheint, weil die Prophezeiung für alle offensichtlich keine Aussage mehr für die Zukunft enthält und auch nie enthielt.

Mir erschließt sich nicht, wie man gleichzeitig an Malachias glauben und auf einen Nachfolger des Franziskus spekulieren kann. Daß beides einander ausschließt, ist eine schlichte Erkenntnis simpelster Logik, die gar keine andere Möglichkeit zuläßt.

Versuche, die Liste umzudeuten, um aus Einzelpersonen Gruppen oder Epochen zu machen, sind rein spekulativ und ohne rationale Grundlage. Es widerspricht der Natur sowohl des Malachias, der in seinem historischen Teil vor 1590 sehr wohl nur Personen beschreibt, als auch der Eigenart der Prophetiegattung der Vatizinienreihen an sich, denn auch die Vorgänger des Malachias beschrieben ausnahmslos Personen.
Solche Versuche enthöben einen überdies nicht von der Notwendigkeit, in der realen Geschichte Zeitspannen abzugrenzen und auf die Motive zu beziehen, was einen vor nicht mindere Schwierigkeiten stellt als die Deutung auf Einzelpersonen.
Aber auch das bekommen "kreative" Köpfe wohl hin und notfalls ignoriert man einfach alles, was nicht paßt, und glaubt an den Rest, den man passend machen kann.

Gleichwohl hege ich keinen Zweifel, daß zur rechten Zeit irgendeine absurde Möglichkeit angepriesen wird, den Malachias doch noch zu retten, denn es kann einfach nicht sein, daß eine Prophezeiung, an die man seit 400 Jahren glaubt, eine Fälschung ist. Das darf einfach nicht so sein! ;-)
Vielleicht geht man auch einfach unreflektiert dazu über, das Ende der Reihe auf den jeweils aktuellen Papst zu beziehen. Damit könnte jeder Nachfolger Petrus Romanus sein und man hat auch noch in 20 oder 50 Jahren Spaß an Malachias. Das entspräche der typischen Herangehensweise, mit der Prophezeiungsgläubige in Naherwartung seit Jahrhunderten durch die Geschichte stolpern.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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