Bezugsquellen vs. Quellenbezug (Schauungen & Prophezeiungen)

Leserzuschrift @, Sonntag, 06.07.2014, 11:55 (vor 3583 Tagen) @ Ulrich (2543 Aufrufe)

Guten Tag Ulrich
und zunächst herzlichen Dank für Deine Rückäußerung.

Zitat @Ulrich:

Kannst Du bitte erläutern, inwieweit Deiner Meinung Gehirnwäsche mittels Drogen und Elektroschocks (MKULTRA) oder manipulative Verhörtechniken (Artischocke) die jeweilige persönliche Haltung zum Thema Schauungen berühren?

Ich denke, den Bogen von den Ursachen für das Auftreten von Schauungen und den dort gewonnenen Erkenntnissen nicht zu weit gespannt zu haben. Ich weiß nicht, ob Deine zurzeit vorhandene Haltung zu dem Thema berührt wird. Offensichtlich entnehmen wir den Berichten nicht das Gleiche. Immerhin sollten wir uns aber darauf einigen können, dass Schauungen aus vergleichbaren unterschwelligen Bewusstseinsbeeinflussungen resultieren, für die sowohl in irdische als auch außerirdische Verursacher in Frage kommen – mit Sicherheit aber keine übernatürlichen, denn die Natur ist zwar bedächtig und unvorstellbar langsam, aber sie hält sich mit Unfug nicht auf.

Ich gebe zu: Die direkte Verweisung auf MKUltra und Artischocke war vielleicht nicht besonders glücklich, trifft aber im Kern den Komplex unterschwelliger Wahrnehmung und damit auch die Schauungsproblematik recht gut. Schauungen lassen sich demnach nicht allein auf übersinnliche Wahrnehmungen beschränken. Der Unterschied dürfte klar sein.

Ohne Zweifel bildeten die damaligen Versuche den Ausgangspunkt für inzwischen wesentlich subtilere und schwerer durchschaubare Methoden. Immerhin hatte MKUltra über 300 Unterprojekte, die sich nicht nur auf Drogen und Verhörtechniken beschränkten ( http://archive.today/www.michael-robinett.com ). Es wurde für diese Forschungsprogramme Jahrzehnte lang jede Menge Geld ausgegeben und nicht nur in den USA.
Dass geheimdienstliche bzw. militärische Träger für die Forschungen verantwortlich zeichneten, sollten als Indiz ausreichen. Schon deshalb wäre es doch sehr verwunderlich, wenn sich die Ergebnisse nur auf die beschränken, die inzwischen offengelegt wurden.
Auch Leute, wie Gafford hatten einen kompletten Einblick in den MKUltra-Komplex nicht. Das Gegenteil wäre für einen Geheimdienst in den Zeiten des kalten Krieges mehr als ungewöhnlich. Er hatte auch keine Kenntnis davon, dass das Projekt noch bis in die 70er weitergeführt wurde. Darauf verweist Jon Elliston in (http://www.meta-religion.com/Secret_societies/Conspiracies/Mind_Control/subliminal_cia.htm).

Aber darauf kommt es hier nicht an und es interessiert auch nicht die den Subprogrammen zugrunde liegende Zielstellung, Menschen(massen) durch unterschwellige Bewusstseinsbeeinflussung zu Handlungen zu zwingen, die unabhängig von individueller Entscheidung sind. Wir können uns froh und glücklich schätzen, dass diese Schranke nicht überwunden werden konnte, zumindest nach den bisher zugänglichen Dokumenten.

Mir geht es um etwas anderes: Der Quelle ( https://www.cia.gov/library/center-for-the-study-of-intelligence/kent-csi/vol2no2/html/v02i2a07p_0001.htm) ist zu entnehmen, das bestimmte Personen zu bestimmten Zeiten und unter bestimmten Umständen mit geeigneten Methoden beeinflusst werden können und dann abnormal ohne Wahrnehmung des Einflusses und ohne Widerspruch reagieren, während eine unmittelbare Aktion allein durch unterschwellige Beeinflussung unwahrscheinlich ist.

Zitat @Ulrich nach http://psyfan.wordpress.com/2010/06/29/unterbewusste-konditionierung/#more-15 :

Der von Krosnick festgestellte "signifikante" Unterschied von 1 (in Worten: einen!) Punkt ist nicht geeignet, seinen Befund zu verallgemeinern und daraus die beliebige unterschwellige Manipulierbarkeit individueller Einstellungen zu etwas/jemandem zu folgern.

Das ist richtig, denn die Aufgabenstellung war, die Auslösung einer Aktion nach einer unterschwelligen Beeinflussung zu erzwingen. Dies ändert aber nichts an dem vorangestellten Resultat der Forschung.
Zitat von ebenda: „ Die zwei Varianten zusammen ergaben also, dass Einstellungen gegenüber ein Objekt durch einen Prozess generiert werden können, bei dem den Personen nicht klar war, dass sie eine Einstellung dazu entwickeln.“
Aus dem Bericht kann eben nicht abgeleitet werden, dass unterbewusste Konditionierung nicht geht, weil die Zielstellung, eine Aktion auszulösen bis dato nicht realisiert werden konnte.
Diese Feststellung korreliert vielmehr sehr gut mit der Schauungsproblematik. Es genügt, auf die Möglichkeit der unbemerkten Einflussnahme auf die individuelle Gedankenwelt abzustellen, weil der Aktionsteil bei Schauungen keine Rolle spielt.
Zu den Details ist nichts weiter ausgesagt, als das mit Fotografien/Bildern von Personen mit unterschiedlicher Stimmungslage gearbeitet wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass die Versuchsanordnungen während der jahrzehntelangen Projektlaufzeit sich darauf beschränkt haben sollen.

Als weitere Auslöser für das Auftreten von Schauungen kommen nämlich noch wesentlich mehr Ursachen in Frage, als durch MKUltra und hier besonders die im Subprojekt Nr. 83 untersuchte unterschwellige Beeinflussung.
Es gibt eine ganze Reihe nicht minder wirksamer Substanzen, wie zum Beispiel verschiedene (Schimmel-)Pilze, Bakterien, Fäulnis- oder Gährungsprodukte, Aromen und neuerdings auch synthetische Stoffe, die schon immer auch mal ganz zufällig im unmittelbaren Lebensumfeld auftauchen und zu Hellsichtigkeit oder Wahnvorstellungen oder unkontrollierten Körperreaktionen führen, mindestens aber die Stimmungslage beeinflussen.
Das ist nicht neu. Davon wussten schon die Hexen im Mittelalter, die Medizinmänner und die Schamanen der Naturvölker. Und wer schon mal in frischem Heu übernachtet hat, weiß von sehr (w)irren und intensiven Träumen zu berichten.
Übernatürlich ist nichts davon. Sehr irdische „Techniken“, können also zu vergleichbaren Erlebnissen führen. Dies wurde hier schon lang und breit diskutiert.

In unserem natürlichen Raum-Zeit-Gefüge bilden Naturgesetze die Basis. Leider kennen wir (noch nicht) nicht alle. Von anderen glauben wir, dass sie existieren oder das es welche sind. Der Irrtum ist folglich immanent.
Der Bezug zu der jeweiligen Haltung zum Thema Schauungen ist ohne weiteres herstellbar, wenn man den Versuch aufgibt (derzeit) Nichterklärbares gleich übernatürlich zu setzen.

Es ist auch eine persönliche Angelegenheit, sich ausschließlich an den im Weltenwendeforum geltenden Kriterien zu orientieren. Nach meiner Auffassung reduziert man dann leider die Ergebnisse auf eine ganz bestimmten Art von Schauungen. Und über deren Inhalt lässt sich trefflich fabulieren – bis sie sich in Wohlgefallen aufgelöst hat.
Mir sind diese Kriterien zu eng gefasst, da sich die fehlende Relevanz zur Realität immer häufiger herausstellt, weil die geschauten, i.d.R. katastrophalen Situationen einfach ausbleiben oder sich völlig anders darstellen.
Solange man in den Entstehungs- bzw. Auslösungsmechanismus ausdrücklich „übernatürliche“ Ursachen einbezieht, muss man notwendiger Weise alle anderen Möglichkeiten negieren, denn überirdisch beschreibt andere der Weltdimensionen und ist etwas anderes, als übernatürlich.

Im Übrigen fehlt in meinem obigen Text nach <Gafford> ein Komma, ebenso habe ich den Buchstaben „c“ bei der erstmaligen Nennung des Namens Krosnick beim Eintippen einfach unterschlagen. Jawoll, diese Krümel sind unentschuldbare Nachlässigkeiten. Diese tun mir aufrichtig leid.
Es alterniert mich jedes Mal sehr heftig, wenn mir im Internet Menschen begegnen, die ihre Perfektion bewusst heraushängen lassen. Von deren Überlegenheit kann man nicht nur lernen. Besonderen Reiz hat dies, wenn der eine oder andere Aspekt eristischer Dialektik schon in der Überschrift durchscheint. Nicht wahr Ulrich?

Gruß
Nullmark


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