Über unterschwellige Wahrnehmung und Reizschwelle und die "volle" Wirklichkeit (Schauungen & Prophezeiungen)

Leserzuschrift @, Dienstag, 01.07.2014, 16:51 (vor 3587 Tagen) @ tom38 (2751 Aufrufe)

Guten Tag zusammen.

Bis zum Ende der 60er Jahre gibt es eine ganze Reihe von Untersuchungen zur unterschwelligen Wahrnehmung. Norman F. Dixon hatte in seinem Buch: „Subliminal Perception: Nature of a Controversy“ das bis Ende der 60er Jahre verfügbare Wissen zusammengefasst. Nach seiner Analyse gilt als gesichert, dass es Wahrnehmung gibt, die nicht bewusst abläuft, aber dennoch das Verhalten beeinflussen kann. Die Schauungsproblematik lässt sich hier gut unterbringen.

Eine nicht bewusste Wahrnehmung ist nach Dixon dann eine unterschwellige Wahrnehmung, wenn (a) die Reizstärke unter der Schwelle liegt, ab der ein Reiz bewusst wahrgenommen wird, wenn (b) keine bewusste Wahrnehmung des Reizes stattfindet und wenn (c) eine Nervenreaktion hervorgerufen wird, die sich deutlich von der einer bewussten Wahrnehmung desselben Reizes unterscheidet.
Das hat in der Konsequenz die Folge, dass eine Einstellung zu etwas entwickelt werden kann, ehe darüber nachgedacht wurde, welche Folgen das hat. Oder andersherum: Einstellungen zur Sache oder zum Ereignis können auch ohne kognitive Prozesse erzeugt werden.

Damit steht aber auch fest, dass die Einstellungen gegenüber einem Objekt durch einen Prozess generiert wird, bei dem der jeweiligen Person nicht klar ist, dass sie schon längst eine Einstellung und Vorstellung dazu entwickelt hat und sie eben nur diese artikulieren kann. Sinnvoll Artikulieren geht aber nur bei vollem Bewusstsein und aus der Erinnerung, also aus erfahrener Vergangenheit. Diese Tatsache ist nicht wegzudiskutieren.

Eine irrational gebildete Ein- bzw. Vorstellung, kann also nicht einfach rational erklärt oder mit logischen Argumenten geändert werden, weil die notwendigen Ursache-Wirkung-Beziehungen nicht vorhanden sind. Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass Schauungsinhalte völlig rational durch kognitive Begründungen nicht erklärbar sind. Darüber besteht hier Einigkeit.
Da dies generell gilt, können insoweit kaum Zweifel darüber bestehen, dass auch Schauungen als unterschwellige Wahrnehmungen eben dort einzuordnen sind. Es ist somit lediglich offen, welche Quelle den jeweiligen unterschwelligen Reiz auslöste, der zur Schauungsaussage führt und welchen Charakter diese hat.

Nimmt man die eingangs aufgeführte Definition nicht bewusster Wahrnehmung nach Dixon als Basis, sieht es tatsächlich so aus, dass Treffer bei Schauungsereignissen Zufallstreffer sind, deren Verteilung sich mathematischen Gesetzen unterwirft. Die Trefferquote wäre demnach nicht abhängig, von der jeweiligen individuellen Gehirnleistung bzw. der mentalen Orientierung und auch nicht von der Annahme eines transzendenten Faktors oder den imaginären Anteilen angrenzender Dimensionen, die sich zwingend logischen natürlichen Gesetzen unterwerfen. Sie sind aber immer höchst individuell.
Wenn schon durch unterschwellig präsentierte Stimuli die Stimmung beeinflusst werden kann, ist die Bewertung hinterher ein Ergebnis der Stimmungsveränderung, also eine allgemeine, unspezifische Reaktion.
Eine andere Person in identischer Lage und Position wird also immer dann eine ähnliche Einstellung entwickeln, wenn sie vorher auf vergleichbare Weise indoktriniert wurde, sei es durch exzessiv ausgeübte Religiösität oder unkritisch konsumierte Propaganda, mit Einschränkungen auch durch eine besondere und individuelle spirituelle Empfindsamkeit. ==>>> Wikipedia: Gehirnwäsche

Zitat @tom38:

… Das kann man üben, um das nötige Unterscheidungsvermögen, ob es nun "direkte Wahrnehmung", oder Fantasie ist, immer mehr zu schärfen, es ein ganz normaler Lernprozess.

Aus den oben angeführten Gründen halte ich diese These für nicht begründet. Eine individuelle Fähigkeit erwerben zu können, die eine erfolgreiche Differenzierung zwischen Phantasie und direkter Wahrnehmung ermöglicht, ist innerhalb einer Persönlichkeitsstruktur unmöglich. Die dazu erforderlichen Vergleichs- oder Entscheidungsmaßstäbe werden immer zeitgleich vom selben Denkprozess mitgeliefert. Sie müssen deshalb zu Zirkelschlüssen führen.

Das gilt aber nicht mehr, wenn man sich bewusst eben diesen Quellen zuwendet, weil da die Notwendigkeit der Differenzierung entfällt:
Zitat @tom38:

… Im meditativen Zustand, ruht das Alltagsdenken, die Antwort kommt nicht durch Nachdenken zustande, sondern durch eine plötzliche "direkte Wahrnehmung". ... In einer korrekt gestellten Frage ist die Antwort bereits enthalten: es gibt kurze non-duale Momente, worauf immer man seine Aufmerksamkeit (Frage) richtet, erscheint im selben Moment ein Wissen der Antwort darüber.

Viktor Schauberger beschrieb dies so: „ … Nahm ich das eigene Bewusstsein wieder an mich, so erfuhr ich Dinge, die den übrigen Menschen entgingen, weil sie nicht wussten, dass der Mensch in der Lage ist, sein freies Bewusstsein überall dorthin zu senden, wo das Auge nicht hinblicken kann ...“

Nikola Tesla wusste vom Skineffekt schon vor seinen Experimenten und er konstruierte seine Einrichtung nach einer Eingebung, nachdem ihm die Vorstellung bildhaft bewusst wurde. Desgleichen für die Konstruktion seines Wechselstromgenerators.
Aus der gleichen Quelle dürfte seine Schauung stammen, die ihn zu der These veranlasste, von der unendlichen Menge an elektrischer Energie, die überall im Universum vorhanden ist und eines Tages alle Maschinen auf der Erde von dieser Energie angetrieben werden.
Marconi baute seine Telegrafieapparatur ohne vorherige breite Experimente zielgerichtet nach inneren Vorstellungen. Er wusste, dass seine Erfindung abhörsicher war, konnte diese aber nie bis zu diesem Stand entwickeln.
Warum? Oder - warum nicht?
Goethe hat u.a. in seinem Faust das Zusammenspiel und die Auseinandersetzung der himmlischen und irdischen Mächte sehr präzise beschrieben. Beethoven gelang es, die Rolle und Wirkung der Harmonien und Resonanzen darzustellen.
Diese Liste ließe sich noch sehr weit fortsetzen.

Gemeinsam ist allen, dass es sich zu keinem Zeitpunkt um katastrophistische Eingebungen oder Weltuntergangsszenarien handelte, sondern immer um Impulse oder Bilder zu einer konkret nachgefragten Sache. Alle Erfindungen im weitesten Sinn sind nach meiner Meinung auf unterschwellige Wahrnehmungen rückführbar und damit das Ergebnis von Schauungen.

Der Physiker und Mathematiker Burkhard Heim, dessen Erkenntnisse und Berechnungen für die Eichung der Geräte des CERN-Teilchenbeschleunigers für das LHC-Experiment stützen, wies in seiner Theorie nach, dass die hier in unserer Raum-Zeit-Welt beobachtbaren und messbaren Auswirkungen ihre Ursachen in höheren strukturellen informatorischen und geistigen Dimensionsebenen haben. Er beschreibt als „volle Wirklichkeit“ eine materielle Welt die um einen immateriellen Hintergrund erweitert einen 12-dimensionalen Hyperaum darstellt, in dem alle Dimensionen miteinander verwoben sind. Diese Darstellung gelingt ihm dadurch, dass er den Bereich der Transzendenz mit einbezieht und damit den kosmischen Erlebnisraum des Menschen beschreibt. (Burkhard Heim, Mensch und Welt, Innsbruck 2008 ISBN 978-3-85382-084-1). Er selber führte das Phänomen des Erkennens der wesentlichen Zusammenhänge nicht allein auf seine kognitiven Fähigkeiten zurück. „Es denkt mich“ behauptete er, wenn er zum Anlass und der Quelle befragt wurde und dem oft nach Stunden über mehrere mehrfach vollgeschriebene Wandtafeln abgehandelten Ableitungen schließlich zu dem von ihm erwarteten Ergebnis kam.

Es gilt nunmehr den Zugang und die zweifellos außer- oder überirdische Stelle(n) zu finden, aus der die unterschwellige Wahrnehmung gespeist wird. Ob diese auch übernatürlich gemäß der hier im Forum angewendeter Definition sind, halte ich für unwahrscheinlich.
Irdische Quellen dürften für relevante Schauungen jedenfalls ausscheiden. Ob aus einer solchen Quelle tatsächlich gesellschaftsrelevantes Zukunftswissen generiert werden kann, ist fraglich. Es gibt gewichtige Annahmen dafür, dass dies nicht geht.
Auch ein in der Zukunft liegendes Ereignis ist immer zeitgebunden. Ohne diese Bindung kann es nicht existieren und es geschieht nichts. IRGENDWANN in der Zukunft ist Spekulation. Die Vergangenheit jedoch wird kumulativ zu Geschichte. Und die beginnt immer wieder bei 1 (EINS) und nicht bei 0 (NULL) und endet vor endlicher Zeit - hat also auf unmittelbarem Weg keinerlei Verbindung zur Zukunft.
Es verbleibt nur die Möglichkeit die Vergangenheit auf die Periodizität von ähnlichen Ereignissen zu untersuchen. Allein daraus generierte Ergebnisse ermöglichen mehr oder weniger verbindliche Aussagen für die nähere und fernere Zukunft, weil der Charakter der Periodizität aus seiner Zeitgebundenheit herrührt und i.d.R. alle Nebenbedingungen bekannt sind. Diese Periodizität gehorcht Naturgesetzen die mathematisch darstellbar sind.

Die Zeitverbundenheit ist nur interessant für das menschliche Leben, dass in Zeiträumen bzw. Zeitabschnitten denkt. Dabei ist eigentlich nur der noch verbleibenden Zeitabschnitt wichtig und nicht der, der schon vergangen ist. Der läuft zwar parallel zur Vergangenheit aber in entgegengesetzter Richtung. Der Natur ist dies egal. Sie ist aus menschlicher Sicht unendlich langsam.

Aber an diese Denkweise muss man sich erst mal gewöhnen wollen.
Die Diskussion dieser Komplexe ist jedoch nicht forumsrelevant.

Gruß
Nullmark


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