Claesson (Schauungen & Prophezeiungen)

Frank Zintl @, Freitag, 19.07.2019, 10:27 (vor 1745 Tagen) @ Taurec (1249 Aufrufe)

Hallo

Ob Claesson die Bücher "Dom över Sverige" und "Sveriges ödestimme" selber'geschrieben hat weiss man nicht.

Sicher ist dass die ganze Sprache typisch ist für die damalige Zeit und für Leute aus dem Pfarrer- und Predigermilieu, also etwas altertümelnd sogar für den damaligen Sprachgebrauch. Sicher ist auch dass der Verfasser umfassende theologische Kenntnisse besessen haben muss.

Die Bücher sind 1951 bzw. 1952 herausgegeben, und ich habe die Originalausgaben in Händen gehalten.

Claesson will die darin beschriebenen Schauungen 1950 bzw. 1951 gehabt haben. Damit wäre also die Niederschrift in zeitlicher Nähe zum beschriebenen seherischen Erlebnis.

In alten Schriften der Pfingstgemeinde Kumla müsste man eigentlich mehr über Birger Claesson erfahren können. Das muss ja irgendwo archiviert sein. Jede Gemeinde hat ihr Kirchenblatt, auch die Freikirchen. Darin müsste eigentlich in den einschlägigen Jahrgängen Pastor Claesson reichlich vorkommen. Ich habe mir aber nicht die Mühe dieser Recherche gemacht. weil ich nicht geglaubt habe dass das jemand von ir erwarten würde.

Die schwedischen Pfingstgemeinden sind inzwischen in der freikirchlichen Sammelbewegung Equmenia aufgegangen.

Es stimmmt dass die Pfingstgemeinden ein Milieu des Zungenredens und des Prophezeiens aktiv fördern. Sie sehen sich damit in direkter Nachfolge alttestamentarischer und frühkirchlicher Praxis. Das ist ihr Alleinstelllungsmerkmal gegenüber anderen Freikirchlern. Claesson wird also seinee Visionen - so er sie denn gehabt hat - als ungewöhnlich dramatisch und deutlich, aber nicht als etwas grundsätzlich Überraschendes erlebt haben. Eher im Sinen dessen, dass er sich auserwählt gefühlt haben dürfte, so wie die alttestamentarischen Propheten und der Verfasser der Johannesoffenbarung sich als ausgewählt sahen: "Und es erging das Wort des Herrn an Seinen Diener XXX: So spricht der Herr .... "

In diesen Kreisen ist das also nicht ehrenrührig, sondern ein Gnadenerweis.

Dass hier eine grundsätzlich ablehnende Haltung gegenüber der christlichen Endzeitssicht herrscht ist hinlängllich bekannt. Das ist auch in der Ordnung. Nur muss man sich nicht wundern, wenn gläubige Christen ihre Glaubenslehre Ernst nehmen, und darf ihnen das nicht verübeln.

Kein Wort aber zu den Qualitätsmerkmalen in Claessons Schauung:

- Fallschirmjäger über Veda:

1950 war Veda ein kleines unbedeutendes Fischernest an der nordschwedischen Küste in Ångermanland. Inzwischen liegt ausgerechnet genau dort die wichtigste Autobahnbrücke von Nordschweden, die Högakustenbron. Keiner konnte das 1950 ahnen. Vermutlich will der Feind die Brücke unzerstört in die Hände bekommen. https://sv.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6gakustenbron

- Die feindliche Flotte in den Stockholmer Schären:

Claesson sah genau voraus, WO die feindliche Flotte vernichtet werden wird. Zwei Details, die Namen "Oxdjupet" und "Brödstycket", erfordern detaillierte Ortskenntnis, die der Inländer Claesson nicht besass. Die genannte Stelle ist die einzige, wo sich ein Invasionsverband auf engem Raum zusammendrängen muss und daher ein leichtes Ziel bietet. Claessons Schauung ist also militärisch völlig logisch. Etwas anderes wäre, falls sich herausstellen sollte, ddass Claesson in der Jugend Marinesoldat und möglicherweise auf der alten Küstenfestung Oscar Fredriksborg stationiert gewesen sein sollte. Dann hätte er Ortskenntnis besessen, und dieser Teil der Schauung würde an Glaubwürdigkeit verlieren.

- Die kulante Behandlung von Malmö

Zwei der drei grossen Städte werden laut Claessons Schau durch Angriffe teilweise zerstört, Stockholm und Göteborg. Malmö bleibt verschont. Warum ? Auch dort gibt es eine Brücke zu besetzen, deren Zerstörung vermutlich verhindert werden soll: unsere "Perle", die Öresundsbrücke. Deren Bau war 1950 ebenfalls nicht vorhersehbar.

Diese Dinge sind es, die mir Claessons Schauungen glaubhaft erscheinen lassen.

Frank


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