Vor 1433 Jahren, am Montag, dem 12. Rabî‘ al-awwal des „Jahres des Elefanten“

Geschrieben von Salim am 07. Mai 2003 19:16:15:

Vor 1433 Jahren, am Montag, dem 12. Rabî‘ al-awwal des „Jahres des Elefanten“


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Vor 1433 Jahren, am Montag, dem 12. Rabî‘ al-awwal des „Jahres des Elefanten“, im Jahre 570 christlicher Zeitrechnung, wurde der Prophet Muhammad œ in Mekka geboren.

Was am Tag der Geburt geschah*:

Als die Zeitdauer abgelaufen war und der Augenblick der Niederkunft nahte, sah man, daß das heilige Haus, die Kaaba in Mekka, sich auf einmal in zwei Hälften spaltete. Als noch gerätselt wurde, was der Grund dafür sein könnte, drang eine Stimme aus dem Inneren der Kaaba, die sprach: „O Männer der Quraish! Dieses heilige Haus hat sich nicht geteilt, um jemandes Tod Rechnung zu tragen, vielmehr weil die Zeit der Geburt nahe ist für das Licht dieser Welt, den Ruhm der Welt, die strahlende Leuchte des Paradieses, da Muhammad bin Abdullah œ aus seiner Mutter Leib hervorkommen soll. ... Wisset, daß es aus Ehre vor diesem langersehnten Ereignis ist, daß dieses Gebäude brach und sich gespalten hat.“


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In der Nacht, da Muhammad œ geboren wurde, befahl Allâh der Allmächtige, erhaben sei Er, den Engeln, alle Tore des Himmels und des Paradieses weit zu öffnen. An diesem Tag schien die Sonne strahlender, und stärker war ihr Licht als an anderen Tagen, und die ganze Welt war erfreut.

Abdullah bin Salam berichtet: »In der Nacht, da der Prophet œ geboren wurde, saß ich mit einem gelehrten Juden zusammen. Er richtete sein Antlitz gen Himmel und sprach zu mir: „Ya Ibn Salam! In genau dieser Nacht wurde zu Mekka der arabische Prophet Muhammad ibn Abdullah œ geboren, der die Welt erleuchten wird.“ Ich sagte zu ihm: „Was bedeuten diese deine Worte, woher weißt du solches?“ Er antwortete mir: „Ich habe die Himmel beobachtet, und ich sehe jetzt ein Licht, wie es seit Bestehen der Erde nicht beobachtet worden ist. Daher weiß ich von diesem Ereignis.“ Ich betrat einen dunklen Raum, und ich sah siebzig Kerzen in ihm brennen, so daß er strahlend hell erleuchtet war. Da wußte ich, daß ungewöhnliche Dinge geschahen. ...«Vor 1433 Jahren, am Montag, dem 12. Rabî‘ al-awwal des „Jahres des Elefanten“, im Jahre 570 christlicher Zeitrechnung, wurde der Prophet Muhammad œ in Mekka geboren.

Was am Tag der Geburt geschah*:

Als die Zeitdauer abgelaufen war und der Augenblick der Niederkunft nahte, sah man, daß das heilige Haus, die Kaaba in Mekka, sich auf einmal in zwei Hälften spaltete. Als noch gerätselt wurde, was der Grund dafür sein könnte, drang eine Stimme aus dem Inneren der Kaaba, die sprach: „O Männer der Quraish! Dieses heilige Haus hat sich nicht geteilt, um jemandes Tod Rechnung zu tragen, vielmehr weil die Zeit der Geburt nahe ist für das Licht dieser Welt, den Ruhm der Welt, die strahlende Leuchte des Paradieses, da Muhammad bin Abdullah œ aus seiner Mutter Leib hervorkommen soll. ... Wisset, daß es aus Ehre vor diesem langersehnten Ereignis ist, daß dieses Gebäude brach und sich gespalten hat.“

In der Nacht, da Muhammad œ geboren wurde, befahl Allâh der Allmächtige, erhaben sei Er, den Engeln, alle Tore des Himmels und des Paradieses weit zu öffnen. An diesem Tag schien die Sonne strahlender, und stärker war ihr Licht als an anderen Tagen, und die ganze Welt war erfreut.

Abdullah bin Salam berichtet: »In der Nacht, da der Prophet œ geboren wurde, saß ich mit einem gelehrten Juden zusammen. Er richtete sein Antlitz gen Himmel und sprach zu mir: „Ya Ibn Salam! In genau dieser Nacht wurde zu Mekka der arabische Prophet Muhammad ibn Abdullah œ geboren, der die Welt erleuchten wird.“ Ich sagte zu ihm: „Was bedeuten diese deine Worte, woher weißt du solches?“ Er antwortete mir: „Ich habe die Himmel beobachtet, und ich sehe jetzt ein Licht, wie es seit Bestehen der Erde nicht beobachtet worden ist. Daher weiß ich von diesem Ereignis.“ Ich betrat einen dunklen Raum, und ich sah siebzig Kerzen in ihm brennen, so daß er strahlend hell erleuchtet war. Da wußte ich, daß ungewöhnliche Dinge geschahen. ...«

Die gesegnete Mutter des Propheten, Amina, erzählt: »Zu der Zeit, da ich gebären sollte, war niemand bei mir, weder Mann noch Frau warteten mir auf, denn alle, Abdul-Muttalib eingeschlossen, waren fortgegangen, um Tawaf um die Kaaba zu machen. Ich war ganz allein im Haus. Plötzlich gab es ein schreckeneinflößendes Geräusch, und ich empfand große Furcht. Dann leuchtete ein weißer Vogel über meiner Brust auf, und die Furcht verließ mich, ich beruhigte mich, und keine Spur von Schmerz oder Besorgnis blieb zurück. Als nächstes wurde mir eine Tasse süßen weißen Sorbets gereicht, und als ich davon trank, füllte sich mein Herz mit Frieden, Freude und Licht. Danach gewahrte ich eine Anzahl hochgewachsener Frauen, die sich mir näherten, groß und schlank wie Zypressenbäume und von erstaunlicher Schönheit. ... Eine der Frauen sprach: „Ich bin Hawa, die Frau des Propheten Adam“, und eine andere sagte: „Ich bin Sarah, die Frau des Propheten Ibrahim.“ Noch eine andere sagte: „Ich bin Asya, die Frau Fir’auns von Ägypten.“ Und eine andere sagte: „Ich bin Maryam, die Tochter ‘Imrans, Mutter ‘Isas.“ Die anderen wurden als Huris des Paradieses vorgestellt, sie alle waren gekommen, um den heiligen Propheten œ in sein Erdenleben zu geleiten und ihn mit gebührender Verehrung zu begrüßen.

Inzwischen waren die Geräusche, die ich gehört hatte, stärker, lauter und furchterregender geworden. Plötzlich nahm ich einen weißen Vorhang wahr, der von den Himmeln herab auf die Erde gezogen wurde, so daß ich vor den Augen der Jinn verhüllt war. Dann kam ein Schwarm Vögel mit smaragdgrünen Schnäbeln und rubinsteinroten Flügeln. Diese Vögel flogen herab und flatterten so dicht über mir, daß ich ihren Flügelschlag auf meiner Haut spüren konnte. Sie flogen wie im Tawaf herum und um mich herum. Dann entfernte der Allmächtige Herr den Schleier von meinen Augen, und ich gewahrte die ganze Welt vom Osten bis zum Westen. Drei Flaggen sah ich sie vom Himmel herab bringen: eine pflanzten sie in den Grund des Ostens, eine in den Westen und eine genau oben auf die Kaaba. In den Himmeln, die sich meinen Augen offenbarten, gewahrte ich Männer, die juwelenbestückte Gefäße trugen; und sie leisteten Hilfe bei der Geburt des gesegneten Kindes, und ich erleidete weder Schmerz noch Unruhe. Und als ich wieder schaute, sah ich, daß das Kind beschnitten zur Welt gekommen war und die Nabelschnur durchtrennt war, und er war in ein Stück weißer Seide geschlungen. Er berührte den Boden mit seinem gesegneten Kopf, erhob den Zeigefinger seiner rechten Hand und brachte Allâh dem Allmächtigen demütige Anbetung entgegen. Ich beugte mich nieder, um zu hören, was er sagte, und dies waren die Worte, die ich hörte:
„Ashhadu an lâ ilâha ill’Allâh

wa innî rasûlullâh;
Allâhu abkar kabîran,
wa l-hamdu lillâhi kathîran,
wa subhâna llâhi bukratan wa
asilan.
allâhumma, ummatî, ummatî ...“«

... Amina, die Mutter des heiligen Propheten erzählt wieder: »Ich gewahrte dann eine weiße Wolke in der Luft, die auf mich zukam, aus ihr drangen Geräusche wie von Pferden. Diese Wolke senkte sich hinab und umhüllte das kleine Kind Muhammad œ und trug ihn weg aus meiner Sicht. Ich hörte eine Stimme rufen: „Wir nehmen Muhammad œ, um ihm die ganze Welt zu zeigen. Wir wollen sie umrunden und in die Tiefen der Meere eintauchen, auf daß alles Leben in und unter ihr von der Ankunft dieses edlen Wesens erfahren möge, sein Antlitz gesehen habe und von seiner Ankunft wisse. Hiernach soll die Welt vom Licht des Glaubens erfüllt sein.“ Derart hörte ich die Stimmen zu mir sprechen. „Nur einen kurzen Augenblick später leuchtete die Wolke erneut auf, und ich sah meinen Sohn Muhammad œ wieder, jetzt in ein grünes Stück Seide gewickelt, triefend vor Milch. Sein Gesicht war strahlend wie der Mond in seiner vierzehnten Nacht, und ein Duft süßer als gelber Moschus strömte von ihm aus.«

Vom Körper des gesegneten Kindes ging ein Duft aus, der die ganze Stadt Mekka mit einem Geruch wie von Moschus und Amber erfüllte.

... Es wird von Ibn Abbas berichtet: „In der Nacht, da der heilige Prophet œ geboren wurde, fielen alle Götzenbilder in der Kaaba von ihren Plätzen und zerbrachen in Stücke.“

Zu diesem Zeitpunkt hörte man eine Stimme aus dem Unsichtbaren rufen, die sprach: „Weh und ewige Verdammnis auf Quraysh, da der ruhmreiche und erhoffte Prophet œ in Wahrheit gekommen ist, verschönert durch den Schmuck der erhabensten Gärten des Paradieses.“

Die Kaaba selbst war inwändig mit goldenen Lampen aus dem Paradiese behängt, und alle Wesen der Himmel und der Erde, die Jünglinge und die Jungfrauen des Paradieses, alle erschaffenen Wesen neben der Menschheit erfreuten sich und teilten sich gegenseitig die frohen Nachrichten mit.

Es wird berichtet von Ka’ab al-Akhbar: „Eines der Wunder jener Nacht war ein Fisch, der im Meer lebte. Sein Name war Zalmusa. Dieser Fisch hatte siebzig Köpfe und siebzig Schwänze, und eine einzige Schuppe auf seinem Rücken hätte siebzig Gebirge und Ebenen halten können, die kleinste von ihnen hätte die Größe des Jabal Qubais (Berg in Mekka) gehabt. ... In der Nacht der Geburt des heiligen Propheten œ war dieser Fisch durch den Willen Allâhs des Allmächtigen so überwältigt von gewaltigen Gefühlen, daß er die sieben Meere von seiner Begeisterung aufwogen ließ, so daß alle Geschöpfe des Meeres augenblicklich über die Ankunft des heiligen Propheten in der Welt der Menschen informiert waren.“

Als das Kind geboren war, schickte Amina nach dem Großvater, daß er ihren neugeborenen Sohn ansehe. Abdul-Muttalib erzählt: „Ich war zu jener Zeit im Gebäude der Kaaba. Da erlebte ich, wie die Mauern des Gebäudes zu schwanken und vor Freude zu zittern begannen ...“

Stimmen voller Lobpreisungen und Freude waren überall in der Stadt zu hören und drangen auch in Abu Lahabs Haus. Von Stimmen und herrlichen Düften aufgeweckt, fragte er sein Sklavenmädchen Thauba, was das zu bedeuten hätte. Sie antwortete: „Gottes Neuigkeiten und Nachrichten der Freude seien mit dir, o Abu Lahab! Die Frau deines Bruders Abdullah, Amina, hat einen Sohn geboren, Muhammad Mus†afa œ.“ Abu Lahab war so erfreut über die guten Nachrichten, die sie ihm gebracht hatte, daß er ihr die Freiheit schenkte: „Ya Thauba, gehe zum Haus der Mutter Muhammads œ und biete deine Dienste als Amme an.“

Sieben Tage lang gab seine Mutter Amina ihm Milch, danach kam Thauba und ernährte ihn, bis er zu Halima as-Sa’adia gegeben wurde.

In aller Welt fielen in jener gesegneten Nacht die Götzen von ihren Sockeln und zerschellten in Stücke, und Shaitans Thron wurde umgestürzt, so daß er herabfiel. Daraufhin wurden die Engel seiner habhaft und sperrten ihn vierzig Tage lang in den vierzig Meeren ein. Nachdem ihm die Flucht gelungen war, begab er sich auf den Mount Abu Qubais und gab einen mächtigen Schrei von sich, wodurch alle Teufel und Ifrite herangeflogen kamen und wissen wollten, was los sei. Er antwortete: „Ein schrecklicher Zerstörer ist auf euch herabgeschickt worden, wie ihr noch nie zuvor einen gekannt oder gesehen habt. Kann es etwas Schlimmeres geben? Gegen diese Heimsuchung gibt es kein Heilmittel.“ Und alle Teufel waren geschockt.

In jener gesegneten Nacht erloschen die Feuer von Majusis, die seit tausend Jahren ununterbrochen gebrannt hatten, und keine Spur von Hitze oder Feuer blieb übrig – ihre Feuerstellen wurden so kalt wie Eis, kälter als die grimmigste Winterkälte.

Im Lande Persien gibt es im Gebiet von Kesane einen Ort mit Namen Sawa an den Ufern des großen Flusses Euphrat. Früher hatte in jener Stadt eine große Anzahl von Christen und Juden gelebt. Sie hatten dort Kirchen und Klöster erbaut und waren anerkannt und standen in hohem Ansehen. In der Nacht, da der heilige Prophet Muhammad œ geboren wurde, trocknete der ganze Fluß bei Sawa plötzlich aus, und als sie am nächsten Morgen erwachten, war der Grund aufgeplatzt und dürr geworden, als wenn es an diesem Flecken niemals eine Spur von Wasser gegeben hätte. Solch glühende Hitze entstand anstelle des Wassers, als wenn seit unzähligen Tagen dort ein Feuer gebrannt hätte.

Den König der Region hieß man „Khosroes“, und der König jener Tage war Kaykubad Nushurevan. In jener Nacht gingen vierzehn seiner 22 Paläste und mit Kuppeln versehenen herrschaftlichen Behausungen zu Bruch und fielen, und nur acht blieben stehen. In dieser Nacht taumelte sein Thron und stürzte. Und der König selber hatte einen erschreckenden Traum. Er rief all seine Traumdeuter und Weissager herbei, ihm seinen Traum zu erklären, doch niemand wußte von ihm. Da rieten sie ihm zu einem Mann namens Satih im Lande Bahrain, der, mit Ausnahme des Schädels, ein Mensch ganz ohne Knochen war. Einmal im Jahr wurde er in einer großen Prozession auf einem goldenen Tablett hinausgetragen, dann scharten sich alle Gelehrten um ihn herum und lauschten seinen Voraussagen für das kommende Jahr.

Nun war König Nushurevan einer der hocherlesenen Diener, denn er war der gerechte König, auf den sich der heilige Prophet œ bezog, als er sagte: „Ich kam in der Zeit eines sehr gerechten Königs in diese Welt.“

Satih sagte: „In seinem Traum sah der König Nushurevan das Herannahmen einer Armee mit Reitern auf arabischen Hengsten und Hejin Kamelen, die die ganze Stadt von Meda’in anfüllten. Dann ließen diese Reiter alle Kamele, die sie fanden, aus der Stadt heraus.“

Er erklärte: „Die Bedeutung der acht herrschaftlichen Wohnungen mit Kuppeln, die nicht zugrunde gingen, ist diese: Dem König Nushurevan werden acht Könige folgen, dann wird sein Königreich von den Armeen des Islam erobert werden. Das Ersticken der Feuer von Majusis und das Trocknen der Wasser um Sawa deutet an, daß das Licht, das mit den Juden, Christen und Majusis ist, von ihnen genommen wird und daß ihre Quelle austrocknen wird. Der zukünftige Prophet wird die ganze Welt mit seinem Licht erfüllen und ein Gesandter aller Völker werden. Diese Träume und Geschehnisse sind Zeichen seiner Ankunft.“

Der Zeichen, die die Geburt des heiligen Propheten Muhammad œ ankündigten, waren viele. Es war solch eine große und heilige Nacht, daß es für jene, die während ihr wachten, war, als hätten sie die Nacht der Macht (Lailatu l-Qadr) erlebt.

Deshalb ist es empfohlen, besondere Feiern zu veranstalten und die Lichter auf den Minaretten anzuzünden. Alle Länder des Islam sollen sich erfreuen und Festlichkeiten veranstalten, denn jeder Muslim sollte froh sein, des Geburtstags des Prinzen der Propheten œ mit Liebe und Hingabe zu gedenken.

Welche Ereignisse die Geburt des heiligen Propheten œ außerdem ausgelöst hatte, ... in der Fortsetzung ...

Die gesegnete Mutter des Propheten, Amina, erzählt: »Zu der Zeit, da ich gebären sollte, war niemand bei mir, weder Mann noch Frau warteten mir auf, denn alle, Abdul-Muttalib eingeschlossen, waren fortgegangen, um Tawaf um die Kaaba zu machen. Ich war ganz allein im Haus. Plötzlich gab es ein schreckeneinflößendes Geräusch, und ich empfand große Furcht. Dann leuchtete ein weißer Vogel über meiner Brust auf, und die Furcht verließ mich, ich beruhigte mich, und keine Spur von Schmerz oder Besorgnis blieb zurück. Als nächstes wurde mir eine Tasse süßen weißen Sorbets gereicht, und als ich davon trank, füllte sich mein Herz mit Frieden, Freude und Licht. Danach gewahrte ich eine Anzahl hochgewachsener Frauen, die sich mir näherten, groß und schlank wie Zypressenbäume und von erstaunlicher Schönheit. ... Eine der Frauen sprach: „Ich bin Hawa, die Frau des Propheten Adam“, und eine andere sagte: „Ich bin Sarah, die Frau des Propheten Ibrahim.“ Noch eine andere sagte: „Ich bin Asya, die Frau Fir’auns von Ägypten.“ Und eine andere sagte: „Ich bin Maryam, die Tochter ‘Imrans, Mutter ‘Isas.“ Die anderen wurden als Huris des Paradieses vorgestellt, sie alle waren gekommen, um den heiligen Propheten œ in sein Erdenleben zu geleiten und ihn mit gebührender Verehrung zu begrüßen.

Inzwischen waren die Geräusche, die ich gehört hatte, stärker, lauter und furchterregender geworden. Plötzlich nahm ich einen weißen Vorhang wahr, der von den Himmeln herab auf die Erde gezogen wurde, so daß ich vor den Augen der Jinn verhüllt war. Dann kam ein Schwarm Vögel mit smaragdgrünen Schnäbeln und rubinsteinroten Flügeln. Diese Vögel flogen herab und flatterten so dicht über mir, daß ich ihren Flügelschlag auf meiner Haut spüren konnte. Sie flogen wie im Tawaf herum und um mich herum. Dann entfernte der Allmächtige Herr den Schleier von meinen Augen, und ich gewahrte die ganze Welt vom Osten bis zum Westen. Drei Flaggen sah ich sie vom Himmel herab bringen: eine pflanzten sie in den Grund des Ostens, eine in den Westen und eine genau oben auf die Kaaba. In den Himmeln, die sich meinen Augen offenbarten, gewahrte ich Männer, die juwelenbestückte Gefäße trugen; und sie leisteten Hilfe bei der Geburt des gesegneten Kindes, und ich erleidete weder Schmerz noch Unruhe. Und als ich wieder schaute, sah ich, daß das Kind beschnitten zur Welt gekommen war und die Nabelschnur durchtrennt war, und er war in ein Stück weißer Seide geschlungen. Er berührte den Boden mit seinem gesegneten Kopf, erhob den Zeigefinger seiner rechten Hand und brachte Allâh dem Allmächtigen demütige Anbetung entgegen. Ich beugte mich nieder, um zu hören, was er sagte, und dies waren die Worte, die ich hörte:

„Ashhadu an lâ ilâha ill’Allâh
wa innî rasûlullâh;
Allâhu abkar kabîran,
wa l-hamdu lillâhi kathîran,
wa subhâna llâhi bukratan wa
asilan.
allâhumma, ummatî, ummatî ...“«

... Amina, die Mutter des heiligen Propheten erzählt wieder: »Ich gewahrte dann eine weiße Wolke in der Luft, die auf mich zukam, aus ihr drangen Geräusche wie von Pferden. Diese Wolke senkte sich hinab und umhüllte das kleine Kind Muhammad œ und trug ihn weg aus meiner Sicht. Ich hörte eine Stimme rufen: „Wir nehmen Muhammad œ, um ihm die ganze Welt zu zeigen. Wir wollen sie umrunden und in die Tiefen der Meere eintauchen, auf daß alles Leben in und unter ihr von der Ankunft dieses edlen Wesens erfahren möge, sein Antlitz gesehen habe und von seiner Ankunft wisse. Hiernach soll die Welt vom Licht des Glaubens erfüllt sein.“ Derart hörte ich die Stimmen zu mir sprechen. „Nur einen kurzen Augenblick später leuchtete die Wolke erneut auf, und ich sah meinen Sohn Muhammad œ wieder, jetzt in ein grünes Stück Seide gewickelt, triefend vor Milch. Sein Gesicht war strahlend wie der Mond in seiner vierzehnten Nacht, und ein Duft süßer als gelber Moschus strömte von ihm aus.«

Vom Körper des gesegneten Kindes ging ein Duft aus, der die ganze Stadt Mekka mit einem Geruch wie von Moschus und Amber erfüllte.

... Es wird von Ibn Abbas berichtet: „In der Nacht, da der heilige Prophet œ geboren wurde, fielen alle Götzenbilder in der Kaaba von ihren Plätzen und zerbrachen in Stücke.“

Zu diesem Zeitpunkt hörte man eine Stimme aus dem Unsichtbaren rufen, die sprach: „Weh und ewige Verdammnis auf Quraysh, da der ruhmreiche und erhoffte Prophet œ in Wahrheit gekommen ist, verschönert durch den Schmuck der erhabensten Gärten des Paradieses.“

Die Kaaba selbst war inwändig mit goldenen Lampen aus dem Paradiese behängt, und alle Wesen der Himmel und der Erde, die Jünglinge und die Jungfrauen des Paradieses, alle erschaffenen Wesen neben der Menschheit erfreuten sich und teilten sich gegenseitig die frohen Nachrichten mit.

Es wird berichtet von Ka’ab al-Akhbar: „Eines der Wunder jener Nacht war ein Fisch, der im Meer lebte. Sein Name war Zalmusa. Dieser Fisch hatte siebzig Köpfe und siebzig Schwänze, und eine einzige Schuppe auf seinem Rücken hätte siebzig Gebirge und Ebenen halten können, die kleinste von ihnen hätte die Größe des Jabal Qubais (Berg in Mekka) gehabt. ... In der Nacht der Geburt des heiligen Propheten œ war dieser Fisch durch den Willen Allâhs des Allmächtigen so überwältigt von gewaltigen Gefühlen, daß er die sieben Meere von seiner Begeisterung aufwogen ließ, so daß alle Geschöpfe des Meeres augenblicklich über die Ankunft des heiligen Propheten in der Welt der Menschen informiert waren.“

Als das Kind geboren war, schickte Amina nach dem Großvater, daß er ihren neugeborenen Sohn ansehe. Abdul-Muttalib erzählt: „Ich war zu jener Zeit im Gebäude der Kaaba. Da erlebte ich, wie die Mauern des Gebäudes zu schwanken und vor Freude zu zittern begannen ...“

Stimmen voller Lobpreisungen und Freude waren überall in der Stadt zu hören und drangen auch in Abu Lahabs Haus. Von Stimmen und herrlichen Düften aufgeweckt, fragte er sein Sklavenmädchen Thauba, was das zu bedeuten hätte. Sie antwortete: „Gottes Neuigkeiten und Nachrichten der Freude seien mit dir, o Abu Lahab! Die Frau deines Bruders Abdullah, Amina, hat einen Sohn geboren, Muhammad Mus†afa œ.“ Abu Lahab war so erfreut über die guten Nachrichten, die sie ihm gebracht hatte, daß er ihr die Freiheit schenkte: „Ya Thauba, gehe zum Haus der Mutter Muhammads œ und biete deine Dienste als Amme an.“

Sieben Tage lang gab seine Mutter Amina ihm Milch, danach kam Thauba und ernährte ihn, bis er zu Halima as-Sa’adia gegeben wurde.

In aller Welt fielen in jener gesegneten Nacht die Götzen von ihren Sockeln und zerschellten in Stücke, und Shaitans Thron wurde umgestürzt, so daß er herabfiel. Daraufhin wurden die Engel seiner habhaft und sperrten ihn vierzig Tage lang in den vierzig Meeren ein. Nachdem ihm die Flucht gelungen war, begab er sich auf den Mount Abu Qubais und gab einen mächtigen Schrei von sich, wodurch alle Teufel und Ifrite herangeflogen kamen und wissen wollten, was los sei. Er antwortete: „Ein schrecklicher Zerstörer ist auf euch herabgeschickt worden, wie ihr noch nie zuvor einen gekannt oder gesehen habt. Kann es etwas Schlimmeres geben? Gegen diese Heimsuchung gibt es kein Heilmittel.“ Und alle Teufel waren geschockt.

In jener gesegneten Nacht erloschen die Feuer von Majusis, die seit tausend Jahren ununterbrochen gebrannt hatten, und keine Spur von Hitze oder Feuer blieb übrig – ihre Feuerstellen wurden so kalt wie Eis, kälter als die grimmigste Winterkälte.

Im Lande Persien gibt es im Gebiet von Kesane einen Ort mit Namen Sawa an den Ufern des großen Flusses Euphrat. Früher hatte in jener Stadt eine große Anzahl von Christen und Juden gelebt. Sie hatten dort Kirchen und Klöster erbaut und waren anerkannt und standen in hohem Ansehen. In der Nacht, da der heilige Prophet Muhammad œ geboren wurde, trocknete der ganze Fluß bei Sawa plötzlich aus, und als sie am nächsten Morgen erwachten, war der Grund aufgeplatzt und dürr geworden, als wenn es an diesem Flecken niemals eine Spur von Wasser gegeben hätte. Solch glühende Hitze entstand anstelle des Wassers, als wenn seit unzähligen Tagen dort ein Feuer gebrannt hätte.

Den König der Region hieß man „Khosroes“, und der König jener Tage war Kaykubad Nushurevan. In jener Nacht gingen vierzehn seiner 22 Paläste und mit Kuppeln versehenen herrschaftlichen Behausungen zu Bruch und fielen, und nur acht blieben stehen. In dieser Nacht taumelte sein Thron und stürzte. Und der König selber hatte einen erschreckenden Traum. Er rief all seine Traumdeuter und Weissager herbei, ihm seinen Traum zu erklären, doch niemand wußte von ihm. Da rieten sie ihm zu einem Mann namens Satih im Lande Bahrain, der, mit Ausnahme des Schädels, ein Mensch ganz ohne Knochen war. Einmal im Jahr wurde er in einer großen Prozession auf einem goldenen Tablett hinausgetragen, dann scharten sich alle Gelehrten um ihn herum und lauschten seinen Voraussagen für das kommende Jahr.

Nun war König Nushurevan einer der hocherlesenen Diener, denn er war der gerechte König, auf den sich der heilige Prophet œ bezog, als er sagte: „Ich kam in der Zeit eines sehr gerechten Königs in diese Welt.“
Satih sagte: „In seinem Traum sah der König Nushurevan das Herannahmen einer Armee mit Reitern auf arabischen Hengsten und Hejin Kamelen, die die ganze Stadt von Meda’in anfüllten. Dann ließen diese Reiter alle Kamele, die sie fanden, aus der Stadt heraus.“

Er erklärte: „Die Bedeutung der acht herrschaftlichen Wohnungen mit Kuppeln, die nicht zugrunde gingen, ist diese: Dem König Nushurevan werden acht Könige folgen, dann wird sein Königreich von den Armeen des Islam erobert werden. Das Ersticken der Feuer von Majusis und das Trocknen der Wasser um Sawa deutet an, daß das Licht, das mit den Juden, Christen und Majusis ist, von ihnen genommen wird und daß ihre Quelle austrocknen wird. Der zukünftige Prophet wird die ganze Welt mit seinem Licht erfüllen und ein Gesandter aller Völker werden. Diese Träume und Geschehnisse sind Zeichen seiner Ankunft.“

Der Zeichen, die die Geburt des heiligen Propheten Muhammad œ ankündigten, waren viele. Es war solch eine große und heilige Nacht, daß es für jene, die während ihr wachten, war, als hätten sie die Nacht der Macht (Lailatu l-Qadr) erlebt.

Deshalb ist es empfohlen, besondere Feiern zu veranstalten und die Lichter auf den Minaretten anzuzünden. Alle Länder des Islam sollen sich erfreuen und Festlichkeiten veranstalten, denn jeder Muslim sollte froh sein, des Geburtstags des Prinzen der Propheten œ mit Liebe und Hingabe zu gedenken.

Welche Ereignisse die Geburt des heiligen Propheten œ außerdem ausgelöst hatte, ... in der Fortsetzung ...

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* nach: Haji Amina Adil, The Last Prophet, p. 90-101.


Die pdf-Version des neuen LICHTBLICKs vom kommenden Freitag, den ~7. Rabi' I. 1424 / 9. Mai 2003 mit diesem Text (in transliterierter Typographie) und anderem kann (für Forenfreunde über diesen Extralink kostenlos) heruntergeladen werden.

Das Beste,
wassalam,
Salim

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