Re: Fred, oder wie er die Welt sieht

Geschrieben von HotelNoir am 25. Juni 2006 19:40:17:

Als Antwort auf: Re: Fred, oder wie er die Welt sieht geschrieben von detlef am 25. Juni 2006 16:52:01:

>hallo,
>>... Doch jenseits von Gut und Böse ist es m.E. offensichtlich, dass sich der moderne Mensch zu mehr Individualität hin entwickelt hat. Der Entwicklungsweg ist von archaisch-patriarchischen Sippenstrukturen, in denen der einzelne nur soviel Wert ist wie seine Fähigkeit zur Anpassung, hin zu einem modernen Individualismus, in dem die Familienstrukturen so gut wie aufgelöst und bedeutungslos geworden sind. Der Mensch verändert sich also doch, und im Moment grade in einem erheblichen Masse, es ist nur imho nicht sehr geschickt, Gewaltlosigkeit als Parameter zu nehmen, genau so gut könntest Du sagen: Der Mensch ändert sich nicht, er isst und atmet immer noch wie vor tausenden von Jahren.
>>Grüsse HotelNoir
>bist du sicher, dass die entwicklung zu mehr individualitaet eine besonderheit des modernen menschen ist?
>mir will es eher scheinen, als ob dies eine identische entwicklung sei, wie damals bei den roemern in der nachkulturellen, spaetzivilisatorischen phase. nach erloeschen der antriebe des griechisch-roemischen kulturkreises.
>wie wir inzwischen wissen, gefolgt von einer dunklen/barbarischen zeit, in welcher sich aus not wieder ein staerkeres gewicht auf die gruppe legte.
>oder sollten wir annehmen, dass ueberreste der dekadenten roemischen individualisten den westeuropaeischen kulturschub ausloesten?
>gruss,detlef

Hallo detlef,

denkst Du wirklich, dass man die spätzivilisatorische Phase der Römer und Griechen mit den heutigen Zustände vergleichen kann? War die Familie/Sippe zu einer anderen Zeit derart unwichtig geworden wie heute im Westen? Ich muss gestehen, ich habe nur sehr rudimentäre Geschichtskenntnisse.

Klar wird tendenziell die Gruppe in dem Masse wichtiger, wie der Überlebenskampf zentrales Thema ist. Insofern ist der Individualismus eine Folge von Wohlstand und Wohlstand führt irgendwann wohl immer zu Dekadenz und Zerfall und in der Folge wieder zu barbarischen Zeiten.

Grüsse HotelNoir

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