Re:Krieg

Geschrieben von HotelNoir am 27. Juni 2006 13:34:54:

Als Antwort auf: Re:Krieg geschrieben von BBouvier am 26. Juni 2006 18:59:46:

>
>>***Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht individualisiert werden können. Natürlich haben sie dann nicht mehr diese Durchschlagskraft, aber ich finde eine gewisse Vielfalt >einfach interessanter und anregender als kulturelle Eintönigkeit.
>Hallo, Fred!
>Das sehe ich anders:
>Kultur sprudelt über von Neuem, ist originär, ist vielschichtig.
>Ist BUNT!:-)
>Zivilisation hat nämlich überhaupt keine "Vielfalt",
>sondern ihr Kennzeichen ist platteste, graue Uniformität.
>Und ist gekennzeichnet von Normlosigkeit, von Verfall:

***Hallo nochmal BB,

Es gibt Vorteile in der Zivilisation und es gibt Nachteile. Ich finde es ebenso vermessen zu behaupten wir wären heute allen alten Kulturen überlegen wie zu sagen, das Bestreben der Menschheit nach verbesserten Lebensbedingungen führe nur zu Verfall und Zersetzung.

Und egal wie hoch Deine Ideale sind, schlussendlich müssen wir alle mit dem leben, was ist, und nicht mit dem was sein sollte. Du kannst diesen Zustand als falsch oder schlecht bezeichnen, ich glaube er ist einfach ein Spiegel der Menschheit selbst und steht somit jenseits jeglicher Wertung. Die Menschheit bekommt einfach was sie verdient.

>=> Dieses bitte nicht verwechseln zu wollen mit "Vielfalt"!
>Nach Schalterschluss kann man doch einen Arzt
>nicht vom Offizier unterscheiden, diesen nicht
>vom Bankangestellten, diesen nicht vom Leichenwäscher...etc...
>Und alle Diese gehen nur noch völlig berufslos "Gelderwerb" nach.
>Und sie denken dasselbe, sie interessieren sich für dasselbe,
>sie verbringen ihre Freizeit mit denselben Sachen,
>sie sind gleich gekleidet, sie haben die selben Urlaubsziele,
>sie sparen für dieselben Autos, ...etc...etc...
>
>>***Aber umgekehrt kann auch eine Kultur lebendig und wachsend sein,
>>die keine kriegerischen Auseinandersetzungen führt.
>Kaum.

***Es gab doch auch friedliche Kulturen die sich höchstens verteidigten (z.B. die Eidgenossen) oder irre ich da?

>Die Frage ist ja auch nicht, ob es einem nun gefällt,
>dass der Himmel blau ist.
>Er ist es eben.

***Ja genau, und so siehts auch mit der Zivilisation. Sie ist da, ob es einem gefällt oder nicht spielt keine Rolle. Deshalb stehe ich ihr so neutral gegenüber.

>Zu Kultur gehört Leben/Wachstum/Konflikt.

***Ja, aber das beinhaltet für mich noch keine gewalttätigen Auseinandersetzungen. Konflikte lassen sich anders lösen und das ist Fakt.

>Und das zivilisierte Europa führt nicht etwa deswegen keine
>Kriege, weil es nun plötzlich so "moralisch" sei, sondern nur deswegen,
>weil ausgebrannt/zahnlos/tot!
>China hat zur Zeit seiner Zivilisation eine Mauer
>gebaut, um seine "Ruhe" zu haben.
>Bis die Mongolen einfach drübergeklettert sind:-)
>
>>Ich mag diese kulturelle Lebendigkeit aufgrund
>von Waffenproduktionen und Mobilmachungen eher weniger
>>und bevorzuge meinem Wohl und meiner Sicherheit dienlichere Dinge.
>1.
>Ich fürchte, Dich fragt aber Keiner.

***Doch, ich frage mich. :)

>2.
>Das geht nur solange gut, bis Dir Einer
>- ganz unbekümmert um Deine theoretischen Vorstellungen, wie
>die Welt eigentlich bitte dirzuliebe zu sein habe (*lol*) -,
>Dir einen überbrät.
>Worauf Du tot bist.

***Bis jetzt habe ich überlebt. :)

>
>>***Der Schritt in eine Armee war und ist soviel ich weiss meistens durch materielle Vorteile oder einen sicheren Arbeitgeber motiviert und nicht durch eine kulturelle >Prägung. Insofern ist die Stärke einer Armee nicht vom kulturellen Hintergrund abhängig sondern von einer möglichst grossen Kluft zwischen arm (=viele willige Soldaten) und >reich (=viel Geld für Waffensysteme).
>Das ist zu unterschiedlichen Epochen ganz verschieden:
>Ein Ritter ficht aus reinem, ungestümem Tatendrang.
>Und aus Loyalität, seinem Herrn gegenüber.
>Was sich (Loyalität übertragen auf den Staat)
>bis in die Anfänge der Zivilisation durchgerettet hat.
>Mangels Loyalität dem Staat gegenüber, haben Zivilisationen
>deswegen Berufsarmeen.

***Loyalität? Der Ritter war zwar bestimmt gut durchtrainiert, innerlich gefestigt und vielleicht sogar heldenhaft im Kampf aber sein Eigennutz war genauso gross wie der eines modernen Politikers. Er war solange gegenüber dem König loyal wie es ihm persönlich Vorteile brachte oder wie er aus politischen Gründen einfach dazu gezwungen war.

Grüsse HotelNoir


>Die BRD demnächst auch.
>Die anderen sind schon weiter "fortgeschritten".
>Im Sterben.
>Und diese Armeen, die kämpfen dann nur noch für das Finanzwesen.
>Das hatte nämlich die Politik via Parteien
>längst usurpiert...
>Insofern ist "Zivilisation" nur eine völlig
>geschichtslose Rest-Veranstaltung.
>Gruss,
>BB


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