Re: Fred, oder wie er die Welt sieht

Geschrieben von detlef am 27. Juni 2006 21:28:58:

Als Antwort auf: Re: Fred, oder wie er die Welt sieht geschrieben von HotelNoir am 27. Juni 2006 20:13:13:

moin,

>***Hallo Detlef,
>Je grösser die Gemeinschaft desto komplexer die Regeln . Und diese Komplexität führt dazu, dass der einzelne sich auch mehr Gedanken über das Zusammenleben macht, was zu einer höher oder weiter entwickelteren Moral führt. Lies Dir das Heinz-Dilemma mal durch. Man hat solche "Messungen" der moralischen Entwicklung in vielen Kulturen durchgeführt und festgestellt, dass die Begründungen umso weniger durchdacht waren, als die Einwohner selbst es mit komplexen Strukturen zu tun hatten. Was ja auch logisch ist.

ein sehr interessanter link.

wenn wir mal die angesprochenen maengel der methode ignorieren, dann koennen wir, nach dem dort beschriebenen, doch von folgendem ausgehen:

stufe 6 koennen wir ignorieren. mengenmaessig einfach irrelevant. (bei der menschlichen faehigkeit, enge beziehungen zu max ca 30 personen zu unterhalten, kennt jeder durchschnittlich hoechstens eine solche person.)

stufe fuenf ist wohl die relevante in traditionellen gemeinschaften. die stellt die fuehrungspersonen im persoenlichen umfeld. die garantiert ein reibungsloses funktionieren der gesellschaftlichen strukturen.

aber nicht in der modernen zivilisation. da scheinen mir eindeutig die vier-ein-halber die mehrheit der bevoelkerung zu stellen.

>***Die zunehmende Entfremdung, die Du ansprichst, sehe ich nicht nur negativ. Auch das ist ein Teil der Vielfalt.

aus welcher sicht ist denn moralische vielfalt wuenschenswert? doch nur aus sicht derer, die moralisch "unverbindlich" bleiben moechten, die ihre mitarbeit an dem gemeinwesen verweigern. - den stadtneurotikern.

>***Ja, altes muss zerstört werden, damit neues entstehen kann. Ich finde die alten Strukturen mit den Sippen, Nationen und der Religion haben sich nicht bewährt, deshalb bin ich nicht traurig wenn sie verschwinden. Das neue gefällt mir auch noch nicht besonders, aber es gibt keine Alternative. Und wenn der Neoliberalismus und die NWO auch nur ein Mittel zur Beschleunigung des Crashes sind, so ist es m.E. immer noch besser als den alten Mist bis zum Gehtnichtmehr weiterzumachen.

hmmm... wenn ich mir so anschaue, dass das alte in kaum modifizierter form rund zwei tausend jahre lang der klebstoff war, der kelten und germanen zur westlichen hochkultur werden liess, waehrend das moderne moralverstaendniss nur zweihundert jahre brauchte, um aus dieser hochkultur ein vom biologischen aussterben bedrohtes, von fremdkulturen erdruecktes stadtfelachentum zu schaffen, dann traure ich den alten moralvorstellungen doch nach. (und freue mich, in einer extrem rueckstaendigen umwelt zu leben)

natuerlich ist es der gang der dinge, dass altes zerstoert wird.
fuer mich ist das aber noch kein grund, den destruktoren fuer moralisch besser zu halten.

gruss,detlef

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