Nicht ganz (Schauungen & Prophezeiungen)

Wizard, Berne, Samstag, 02.01.2009, 05:37 (vor 5229 Tagen) @ Eyspfeil (5098 Aufrufe)

Moin Eyspfeil

Für die Nachkriegszeit sprechen die 2cm dicken Bretter mit
Nut und Feder, die zur Zeit nur im Zuge einer Restauration
von historischen Gebäuden, etwa von alten Burgen,
Schlössern oder Gutsherrenhöfen verlegt werden.

Das ist so nicht ganz richtig. Hier in der Gegend wurden in den letzten Jahren mehrere Häuser (grob geschätzt 10) "im alten stiel" errichtet. Manch als Fachwerk, manche nicht. Einige mit Reed, andere mit Ziegel gedeckt. Bei einigen von denen wurden solche Bretter für die Fußböden verwendet. Zumindest in den Obergeschossen.

Ich selber würde auch so bauen, weil es sich darauf recht angenehm laufen lässt.

=> Die Wahrscheinlichkeit ist also recht gering.

Im Zuge von "Öko" eher nicht.

Die Utensilien wie Tisch, Schrank und Kühlschrank könnten
aus Vorkriegsbeständen zusammengeklaubt worden sein,
also vor allem aus Ruinen.

Wenn es nach dem Krieg wäre ja. Halte ich aber nicht für sehr wahrscheinlich. Wenn einer sich ein neues Haus baut, egal ob nun vor oder nach dem Krieg, wird er sich nicht seine provisorischen Möbel aus Ruinen holen, sondern von seinem alten Wohnort dort hin bringen. Dafür sprechen auch die vorgefundenen Kartons.

Bei seiner geschilderten Flucht in die Höhle benutzen
Wizard und Begleitung außerdem Kerzen, keine
moderneren Taschenlampen.

Das kann andere Gründe haben, z.B. das Kerzen ziemlich empfindlich auf Sauerstoffmangel reagieren. Siehe hier auch Winzer beim Betreten des Weinkellers. Ein anderer Grund könnte sein, das man Batterien sparen will und / oder weil Kerzen über längeren Zeitraum besseres Licht ergeben.

Jeder jetzige Haushalt beherbergt aber
mindestens eine Taschenlampe.

Ja sicher, nur hat Otto Normal die nicht immer betriebsbereit.

Der Aufwand, vor der Flucht Kerzen und Streichhölzer
zu suchen, ist in der Jetztzeit größer, als schnell
die Taschenlampe aus dem Regal zu holen.

Bei mir im Haushalt liegt beides immer griffbereit. Das kann man allerdings von meiner Nachbarschaft nichtgerade behaupten. Außer mir dürften allenfalls noch zwei Taschenlampen griffbereit haben (beide bei der Polizei). Beim Rest dürfte es da eher mau aussehen, sowohl bei Taschenlampen, als auch bei Kerzen. Was die Kerzen in der Höhle anbelangt, so besteht durchaus die Möglichkeit, das ein Großteil davon von uns mitgebracht wurde. Zu unseren Vorräten gehören neben etlichen Kerzen in verschiedenen Größen auch 2 Tüten mit Teelichtern (je 100 Stück) und mehrere Öllampen.

Außerdem haben Kerzen zusammen mit einer riesigen
Wasserflut denkbar schlechte Karten.
=> Die Streichhölzer gehen nicht mehr an.:schief:

Geh mal getrost davon aus, das wenn Teile meiner Familie und ich in der höhle sind, es mit Feuer kein Problem geben wird. :-D

(Optimal wäre eine Dynamo-Taschenlampe, hab
selber so eine.)

Ja, davon haben wir auch ein paar in der Ausrüstung. Aber um sowas wie eine Höhle einigermaßen über einen längeren Zeitraum auszuleuchten, sind Kerzen und ähnliches besser geeignet. Im Fall der Höhle geht es ja nicht darum, genug Licht zum Lesen zu haben, sondern um ausreichend Licht gegen mögliche Panik. Also gerade genug, das wenn einer herumlaufen muss, er nicht gleich auf die Fresse fällt. Braucht man ab und an mehr Licht, kann man Taschenlampen nehmen.

Gegen die Nachkriegszeit des Wizardschen Hauses
hingegen sprechen einerseits die
herunterhängenden Stromkabel
mit den nackten Glühlampen

Schon mal auf einer solchen Baustelle gewesen?

Ich habe es bisher jedenfalls auf einer solchen Baustelle noch nie anders gesehen. Auf Baustellen, wo jemand bauen lässt und sich allenfalls zum Richtfest und zum Einzug blicken lässt, ja. Aber selbst da hängen bisweilen einfach die Fassung mit Glühbirne nackt von der Decke. Nämlich von den Arbeitern.

(Stromversorgung vom E-Werk gibt es nicht mehr in der Nachkriegszeit,
höchstens vom Eigenbau-Dynamo, dann dürften die
Glühbirnen jedoch nur niedervoltig ausgelegt sein)

Waren ganz normale Glühbirnen mit E27 Fassung.

und andererseits die existierenden Umzugskartons.
Die dürften nur aus Restbeständen aus der
Vorkriegsära sich in Kellern und Speichern
der Ruinen befinden.
Spricht eigentlich auch gegen die Vorkriegsflut,
denn die überfluteten Keller weichen die Kartons
komplett auf im Normalfall.
Nach dem Krieg oder in extremen Situationen
gibt es natürlich keine Baumärkte und
Speditionsfirmen mehr, die die Kartons
mitliefern.

Nein, sehe ich nicht so!

Als ich hier mit Familie vor etwa 12 Jahren "eingezogen" bin, war das Haus in einem ähnlichen Zustand, nämlich fast fertig. Nach dem die Haustüren und die Fenster drin waren, wurde als erstes der Dachboden fertig gestellt. Jedes mal, wenn man von der Wohnung zu Baustelle gefahren ist, wurde etwas von dem, was man in der alten Wohnung nicht mehr brauchte zur Baustelle gebracht und dort auf dem Dachboden abgestellt. Da meine alte Wohnung nur etwa 2 km weg war, bin ich nach der Arbeit zur Wohnung. Für meinen Vermieter lohnte das höchst selten da sein Weg gute 40 km betrug. Er hat in der Zeit tatsächlich die meiste Zeit auf der Baustelle gewohnt. Morgens zum Dienst, nach Feierabend zur Wohnung, noch Sachen holen und dann zur Baustelle ein paar Stunden was machen. Kaum das die Kabel verlegt und die Wände verputzt waren, hingen in jedem Raum die Glühbirnen von der Decke. Die Sachen, die dann beim eigentlichen Umzug noch zu holen waren, haben wir mit einem Anhänger und PKW geholt. Solche Baustellen habe ich bisher bestimmt schon 15 mal mitgemacht und auf keiner war es anders. Einer meiner Brüder z.B. ist auf seiner Baustelle mit Familie eingezogen, noch bevor Haustüren und Fenster drin waren. Der hat im Garten einen "Billigschuppen" hingestellt, wo die ganze Habe reingekommen ist und gepennt haben sie die nächsten 3 Wochen in Zelten.

=> Müßte zumindest eine Energiesparlampe
gewesen sein.

Siehe oben.

Gab es Steckdosen?

Ja, gab es. Der Kühlschrank war ja an einer an geschlossen. Allerdings gab es da (vermutlich wegen Wasser) keinen Strom (mehr).

War irgendwas "unzeitgemäß"
an der Verkabelung?

Ich habe zwar nicht alles in allen Einzelheiten gesehen, aber ich denke nicht. Zumindest ist mir nichts aufgefallen. Die Kabel waren unter Putz bzw. hingen mit den Fassungen und Glühbirnen von der Decke. Ich meine sogar (bin mir aber nicht sicher), das Dachgeschoss sei tapeziert gewesen (Raufaser).

Neujahrsgrüße

Dito

MfG

Wizard


Anführer = Erster unter Gleichen, jemand der den Anderen als Vorbild DIENT, den Anderen also voran geht und nicht jemand der die Anderen voran peitscht.


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