Prognosen: Nachtrag (Schauungen & Prophezeiungen)

RichardS, Sonntag, 01.11.2009, 20:45 (vor 5291 Tagen) @ Monsignore (8416 Aufrufe)

Hallo Richard,

manchmal ist es schwierig, die nicht ganz einfachen, und doch zusammen
verknoteten Sachverhalte halbwegs zu duchdringen, und dann auch noch
kausal richtig zu erklären. Bitte dafür um Nachsicht.

Dies (!) - also vollumfänglicher Aufkauf der weltweiten Goldvorräte
seitens der Notenbanken und Dahinterstehender, Währungsreform mit
Einführung einer "Goldwährung", gleichwohl Sturz des Goldpreises (am
"entwerteten Papiergeld" gemessen oder was?) ins Bodenlose bis zum
Nullpunkt, Beendigung des Spiels (das berühmte Game Over... das Du so
schön mit den "gebratenen Ratten" bebildertest, mit denen man sich
ernähren müsse, wolle man nicht verhungern -, dieses (!) Szenario
datiertest Du unter Berufung auf eine Autorität "beginnend ab ca. Mai
2010".


Hier möchte ich ergänzen: der Beginn des Anstiegs, des kometenhaften
Anstiegs, scheint tatsächlich so wie ich es verstanden habe auf Mai 2010
datiert zu sein.

GameOver: bedeutet nicht, dass Gold von 50.000 auf 50 abstürzt, nein, es
gibt schlicht keinen preis mehr, oder keinen Handel. Die Notenbanken
garantieren sagen wir mal für 50.000 USD eine Unze Gold herzugeben, aber
das ist nur theoretischer Natur, denn keiner wird da eine ausgeliefert
haben wollen. Gleichzeitig ist der Ankauf eingestellt. Somit fällt Gold
keineswegs in Papiergeld, ist aber in "anderen Dimensionen". Damit ist
Gold wohl dort wo es Wilekrson nach dem Anstieg sah: für Privatpersonen
praktisch wertlos. Erst dann (und das wird frühestens 2011 sein) werden
die gebratenen oder gebackenen Ratten ins Spiel kommen. Etwas Geduld
brauchts auch hier..;-)

Dies ist kein Widersprch zu Mündteferings Seznario, sondern eher der
Einstieg in die richtig heiße Phase.

Ich habe übrigens auch einen Lieblingsastrologen. Meiner heißt spica.

Der

pflegt nach Eigenaussage sein Metier explizit nicht als "Wissenschaft",
sondern als Deutungskunst (eine Bescheidenheit, die ihn in meinen Augen
adelt), und er begleitet die Brüche und Umbrüche des politischen und
wirtschaftlichen Systems schon seit Jahren. Ich entdeckte ihn erst vor
einigen Monaten, lese seine Kommentare und Deutungsversuche, soweit

frei

und kostenlos zugänglich, gerne.


Spica weren wir hier nicht gut gebrauchen können, so viel ich herauslesen
kann, hält er von Schauungen nichts, denn er erwartet für 2011 ff. für
sich persönlich eine Phase höchster Prosperität...;-)

Monsignore.

Moin Monsignore,

danke für Deine Nachträge.
Wenn ich jetzt auch noch was bemerke, weiß ich, dass es ein Drahtseilakt wird - da eventuell nicht forumsthemenrelevant.
Doch nur zur Versicherung, dass Münteferings Prognosen damit richtig gefasst sind:
Beginn des "kometenhaften" Anstiegs von Gold ab ca. Mai 2010.
Liegt denn Müntefering auf Eichelburgs Kursziel von 50000 USD pro oz Au?
(Nein nein, ich frage hier nicht als Spekulant, sondern rein theoretisch als interessierter Mitbürger.)
Welche Notenbanken garantieren "sagen wir mal für 50.000 USD eine Unze Gold herzugeben"? Äußert sich Müntefering da nur allgemein, oder trifft er explizite Aussagen auch über die einzelnen maßgeblichen Notenbanken, sagen wir mal, einfach als Beispiel, auch die asiatischen? Von der VR China z.B. wird ja vermeldet, dass diese nicht nur ihre nationalen Goldbestände aufstockt, sondern auch ihre Bevölkerung zum Kauf von Gold und Silber animiert. Auch in Indien kurbeln laut Presse alte und neue Banken neuerdings das Geschäft mit Edelmetallen (jenseits der bekannten Schmuckkäufe) auch im Privatsektor an. Was ich damit fragen will: Lässt Müntefering etwas über ein tatsächlich - und doch nicht unbedingt gleich auf der Hand liegendes - einheitliches Vorgehen der maßgeblichen Notenbanken weltweit verlauten (und die Gründe hierfür) - oder gilt sein Blick nur den üblichen Verdächtigen: den westlichen, voran die EZB unter Führung der FED>
Die demnach Gold verkaufen würden - aber nicht mehr ankaufen (was sie, die westlichen meine ich, zumindest in ihrer Gesamtheit übrigens bereits seit vielen vielen Jahren genau so machen - nämlich als Nettoverkäufer am Markt auftreten, anders als Südamerkaner, Araber, Asiaten, egal ob staatlich oder privat).
Aber mal angenommen, demnächst gingen Staaten und Finanzinstitutionen weltweit einheitlich vor (oder ließen sich von den USA dazu erpressen, was aber unterstellt, dass diese Weltmacht dazu noch in der Lage wäre), und sie fixierten supranational einen politischen (heute horrend erscheinenden) Preis, um den Goldmarkt zu zerstören (weil Staaten und Notenbanken Gold nur noch gegen einen horrenden, gleichlautenden Preis aus der Hand geben und selber einfach nichts mehr ankaufen):
Was passiert mit den Goldminenunternehmen in Kanada, Mexiko, Brasilien, Argentinien, Peru, in Südafrika und den anderen afrikanischen Ländern, in Australien, Russland, China? Schließen die alle auf Geheiß ihrer Staaten bzw. unter dem Druck der Marktumstände, weil ja kein Handel, schlicht keine Nachfrage mehr?
Warum sollten sie das? Ich meine: die Staaten - warum sollten die ihre nationalen Bergbauindustrien zerstören?
Irgendwie liefe das auf ein weltweites Goldverbot hinaus. Setzte das aber nicht voraus, dass die Konkurrenz der Währungen außer Kraft gesetzt wäre bzw. ausschaltbar wäre kraft einer Macht, die ihr Konzept und ihre Interessen den anderen aufzwänge? Die Dinge scheinen sich mir in eine andere Richtung zu bewegen.
Mir ist klar, dass Du nicht unbedingt Antworten darauf hast. Ich stelle sie nur. Um meine Zweifel an diese Art Prognose auszudrücken.
Sollten mögliche Antworten unters copyright fallen und darum ausfallen, ist's mir natürlich auch recht.
Nur, grundsätzlich:
Es ist mir egal, ob es sich um eine Schauung, Prognose, Analyse, bloße Meinung oder sonst was handelt: Immer versuche ich, sie auf innere Stimmigkeit mir anzuschauen und mir auch auf Basis meines Wissens und meiner Erfahrung ein Urteil zu bilden.
Und da hab ich mit dem Vorgetragenen zur künftigen "Goldwährung" und gleichzeitig fehlendem Goldmarkt meine Schwierigkeiten.
Anders als mit Wilkerson. In dessen Aussagen zum Anstieg und anschließendem Sturz des Goldpreises kann ich die Ereignisse der 70er Jahre inkl. ihrer Finalphase 79/80 gut wiedererkennen. Sollte Wilkerson dennoch ein erst zukünftiges Ereignis "gesehen" haben, ist es auch gut. Denn eines weiß ich mit und ohne Wilkerson: Sollte sich der Anstieg des immerhin schon seit Anfang des Jahrtausends steigenden Goldpreises in näherer Zukunft in einer ähnlichen Dimension wiederholen wie in den 70ern, dann wird auch diesem Anstieg ein Absturz folgen, das liegt im Begriff einer Blase, einem überhitzten, überschießenden Preis folgt nun mal ein Preiszusammenbruch. Das ist das Ergebnis jeder Preisinflation.
Zum Glück brauchen wir für das Wissen um diesen Zusammenhang keine Schauungen.

Zu spica:
Vollkommen klar, schauungsrelevant ist er nicht. Trotzdem liefert er immer wieder einige gute Einblicke in Politik, ihre Vorgänge und Personen - aus astrologischer Sichtweise, von der ich keine Ahnung habe, verbunden mit einem beachtlichen auch psycholgischem Einfühlungsvermögen -, und in wirtschaftliche Entwicklungen, sei es in Industrie, sei es auf den Finanzmärkten. Ansonsten bin ich völlig anders als er strukturiert, oder aber auch als ein Eichelburg: Ich träume nicht vom großen Gewinnemachen im eigenen Leben, bin da weit weit skeptischer, meine Ansprüche sind auch andere.

Grüße
Richard


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