Re: Polwanderung...

Geschrieben von DvB am 25. September 2010 22:09:53:

Als Antwort auf: Re: Polwanderung... geschrieben von detlef am 23. September 2010 23:13:30:

>>Das mit den 150° versteh ich nicht so ganz - die Verschiebung zwischen dem jetzigen und Deinem geplanten Nordpol wären ja nur ~50°.
>
>die aleuten sind rund 30° vom jetzigen NORDpol weg.
>der pol, der dort spaeter sein muesste, ist aber der SUEDpol.
>vom jetzigen suedpol bis zu den aleuten sind rund 150°. (den neuen nordpol anzugeben ist witzlos, da der irgendwo im suedatlantik sein wird.

Ach so. Normalerweise würde ich davon ausgehen, daß es keine Rolle spielt, was für ein Pol das ist. (Von Magnetpolen reden wir ja eh net - wäre halt nur sternbildmäßig relevant.) Aber offenbar willst Du damit auch sagen, daß sich die Erde dann auch in die Gegenrichtung dreht. Denn man kann dann ja auch nicht mehr nur von der Erdkruste ausgehen: die bisher vernachlässigte Reibung zur inneren Erde, die ja dann gegenläufig wäre, würde mit der Zeit auf jeden Fall zuschlagen. Wobei die Differenzgeschwindigkeit in Äquatornähe anfangs satte 3600 km/h hätte - au Backe! Das reibt! :D Ich denke, das können wir dann schonmal ganz vergessen. - Die Erde müßte sich also insgesamt verdrehen.

Deine Blechdosen-Variante ist noch katastrophenträchtiger, als wenn die Erddrehung einfach aufhören und dann in Gegenrichtung liefe. Es kämen dabei ja zu der tagelangen Radialbeschleunigung auch noch eine ganze Masse geometrischer Verzerrungen dazu. Das ist ja etwa so, wie wenn Du mit 200 km/h über die Piste bretterst, Lenkrad einschlägst und dabei bremst. - Net machen! :D Das Bremsen allein ist da nämlich noch das Harmloseste, solange das bei gerader Fahrt geschieht. (Auf die Erde bezogen, stehen wir dann halt alle "bloß" schief in der Gegend rum und das Meer schwappt um die Welt.) Im abgelenkten Falle überschlüge sich die Erde, geriete ins Traumeln. Das macht sie jetzt zwar auch, aber langsam - das sind ja unsere Jahreszeiten. Außerdem taumelt sie da nur im Bezugssystem gegenüber der Sonne - gegenüber dem Mond nicht. Der Mond stabilisiert unsere Achse. Ich weiß nicht, wie lange das dauern würde, bis er sie nach so einer Aktion wieder stabilisiert hätte - würde aber wohl schon ein Weilchen dauern! (Je nach Unwucht der Erde eher Jahre bis bei geringer Unwucht Jahrhunderte als Tage, schätz ich mal.) Dann hätten wir ein Weilchen höchst interessante Jahreszeiten, die würden dann womöglich wohl in Tageszeiten umbenannt. Die Sonne könnte dann wohl jeden Morgen erstmal irgendwo völlig anders aufgehen, bis der Mond die Erdachse neu einpendelt. Bei diesem Geschlingere würde auch das Meer nicht stillhalten und wir müßten auch länger schief in der Gegend rumstehen.

Gruß, DvB

Antworten: