Re: Polwanderung...

Geschrieben von detlef am 26. September 2010 02:03:31:

Als Antwort auf: Re: Polwanderung... geschrieben von DvB am 25. September 2010 22:09:53:

moin,


>>vom jetzigen suedpol bis zu den aleuten sind rund 150°. (den neuen nordpol anzugeben ist witzlos, da der irgendwo im suedatlantik sein wird.
>Ach so. Normalerweise würde ich davon ausgehen, daß es keine Rolle spielt, was für ein Pol das ist. (Von Magnetpolen reden wir ja eh net - wäre halt nur sternbildmäßig relevant.)

jein.
eine vertauschung der magnetpole duerfte hauptsaechlich wale und zugvoegel tangieren.
(eine verlagerung der magnetpole koennte schon ernstere probleme bringen. wenn naemlich ein pol zur sonne zeigt, und somit eines der "loecher" im schutzguertel der erde dem sonnenwind geoeffnet waere.)
geographisch spielt es nachher keine rolle, welcher pol wo ist. - solange die erdachse einigermassen unveraendert in ihrem winkel zur sonne bleibt.


>Aber offenbar willst Du damit auch sagen, daß sich die Erde dann auch in die Gegenrichtung dreht. Denn man kann dann ja auch nicht mehr nur von der Erdkruste ausgehen: die bisher vernachlässigte Reibung zur inneren Erde, die ja dann gegenläufig wäre, würde mit der Zeit auf jeden Fall zuschlagen. Wobei die Differenzgeschwindigkeit in Äquatornähe anfangs satte 3600 km/h hätte - au Backe! Das reibt! :D Ich denke, das können wir dann schonmal ganz vergessen. - Die Erde müßte sich also insgesamt verdrehen.
>Deine Blechdosen-Variante ist noch katastrophenträchtiger, als wenn die Erddrehung einfach aufhören und dann in Gegenrichtung liefe. Es kämen dabei ja zu der tagelangen Radialbeschleunigung auch noch eine ganze Masse geometrischer Verzerrungen dazu. Das ist ja etwa so, wie wenn Du mit 200 km/h über die Piste bretterst, Lenkrad einschlägst und dabei bremst.


nee, nee. eine vollbremsung muesste 1800 km/h ausbremsen (und wieder eine geschwindigkeit in der anderen richtung aufbauen.
bei einer abweichung in der richtung sinds deutlich weniger kraefte.
gehen wir mal von den famosen 3TF aus.
das waeren also 72 stunden. wenn wir 150 grad abweichung in 72 stunden haben wuerden, waeren dies gut zwei grad seitliche verschiebung pro stunde.also rund 250 km seitliche beschleunigung pro stunde. das ist weniger als ein starker hurrikan bringt. (einen mit 190 km/h hatten wir mal im dorf. erstaunlich wenig schaden damals)
ausserdem gelten die 250 km/h fuer auf dem aequator. 45° weiter zum pol sind das schon nur noch 125 km/h.

> - Net machen! :D Das Bremsen allein ist da nämlich noch das Harmloseste, solange das bei gerader Fahrt geschieht.

das glaub ich dir einfach nicht. ein kreisel, der aus dem gleichgewicht kommt, pendelt sich wieder ins alte, oder in ein neues gleichgewicht ein.
ein kreisel, der gestoppt wird, schiesst in einem riesigen pissbogen aus der bahn.


>(Auf die Erde bezogen, stehen wir dann halt alle "bloß" schief in der Gegend rum und das Meer schwappt um die Welt.)


ist dir klar, dass das wasser versuchen wuerde, mit 1.800 km/h weiterzusausen? nicht, dass es die volle geschwindigkeit kriegen kann, aber selbst die haelfte ist schneller, als "gewuenscht".


>Im abgelenkten Falle überschlüge sich die Erde, geriete ins Traumeln. Das macht sie jetzt zwar auch, aber langsam - das sind ja unsere Jahreszeiten. Außerdem taumelt sie da nur im Bezugssystem gegenüber der Sonne - gegenüber dem Mond nicht. Der Mond stabilisiert unsere Achse. Ich weiß nicht, wie lange das dauern würde, bis er sie nach so einer Aktion wieder stabilisiert hätte - würde aber wohl schon ein Weilchen dauern! (Je nach Unwucht der Erde eher Jahre bis bei geringer Unwucht Jahrhunderte als Tage, schätz ich mal.)

falsch. die erde taumelt nicht (nennenswert). im gegenteil, sie haelt ihre rotationsachsenneigung von 23 grad sehr konstant. sogar in relation zur sonne. sonst haetten wir ja keine jahreszeiten.

wenn die rotationsachse aus dem "gleichgewicht" kommt, haben wir alle keine sorgen mehr.
stell dir bloss mal vor, einer der geometrischen pole wuerde zur sonne zeigen... - =45% der oberflaeche am kochen, 45% eingefroren und so ein schmaler guertel von 10% am aequator wo noch leben existieren koennte....


>Dann hätten wir ein Weilchen höchst interessante Jahreszeiten, die würden dann womöglich wohl in Tageszeiten umbenannt. Die Sonne könnte dann wohl jeden Morgen erstmal irgendwo völlig anders aufgehen, bis der Mond die Erdachse neu einpendelt. Bei diesem Geschlingere würde auch das Meer nicht stillhalten und wir müßten auch länger schief in der Gegend rumstehen.

warum wohl bin ich nicht der einzige seher, der sagt, dass eventuell sogar nur 5% der weltbevoelkerung uebrigbleiben?

klick im forenkopf mal auf "home". da hab ich mal schnell ne bildserie fertiggemacht, wie ich mir die kipperei vorstelle. (inklusive "sonne von westen" - nach dem alten geographischen bezugssystem)

gruss,detlef

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