Re: Wenden oder Bremsen

Geschrieben von DvB am 01. Oktober 2010 07:33:00:

Als Antwort auf: Re: Wenden oder Bremsen geschrieben von detlef am 30. September 2010 17:52:54:

Moin Detlef!


>tsss, tsss, tsss! ich hab nie behauptet, die sonne ginge ueber frankreich auf. (kaeme mir als norddeutschem nie in den sinn, frankreich als "westlich" zu sehen.
>ansonsten ist es mir egal, in wieviel verschiedene angelegenheiten die situation "danach" und der weg zu ihr unterteilt wird.
>
Tchja, wenn Frankreich von Deutschland aus net westlich ist, ist die Verwirrung komplett. Wir streiten uns jetzt aber nicht noch um ein paar Grad Abweichung, oder?
>
>>Nein. Von ner Geschwindigkeit könntest Du nur dann ausgehen, wenn die Erde schlagartig gebremst würde. (Das wäre dann eine unendlich hohe Beschleunigung und würde die Erde zerreißen.) Abbremsen und Beschleunigen in Gegenrichtung über 3 Tage verteilt wäre bloß eine Beschleunigung von 0,00357 m/s². Mit Beginn hätte das Wasser eine Geschwindigkeit von 0 km/h und würde sich dann über die 3 Tage verteilt theoretisch immer weiter bis auf 3335 km/h beschleunigen. Aber durch die Reibung würde es ja stark abgebremst. Vergleich es damit, daß Du eine Schüssel mit Wasser auf Deinen Beifahrersitz setzt und Deine Karre gleichmäßig bremst. Solange Du das tust, neigt sich jeder abgeschlossene See auf der Erde genauso wie der Wasserspiegel auf der Schüssel. Solange das Ufer hoch genug ist, läuft der net über und bewegt sich folglich weiterhin mit 0 km/h. Das Problem ist bloß: beim Pazifik müßte das Ufer am Äquator eben 3,6 km hoch sein. Wo aber genug Durchflußmöglichkeit ist, wird das Wasser garnicht (oder nicht wesentlich) ansteigen.
>bloss, um noch mehr unpassendes reinzubringen: eine beschleunigung, die in der lage ist wasser 1.600 km ueber flaches land immer noch als 50 meter hohe welle ankommen zu lassen, muesste doch, wenn sie weltweit gleichzeitig auftritt, auch die oberflaechentuempel bei uns ueberschwappen lassen.
>und zwar gleichzeitig mit der flut...
>(aber kein armes wort oder bild von so was in den schauungen)
>
Nein. Bei einem Tümpel von 5 m Durchmesser würde sich der Wasserstand am Ostufer nur um knapp 1 mm heben. Am Äquator. (Aufm 60. Breitengrad bloß 0,5 mm.)
Und stell Dir einen idealen Wasserplaneten vor: da würde sich im Prinzip garnichts heben, da würde nur das Wasser hübsch einfach im Kreis fließen. Und wenn man dem eine Mauer in den Weg stellt, um das zu verhindern, müßte die am Äquator über 7 km hoch über NN sein, um nicht überspült zu werden. Die müßte natürlich das Gewicht aushalten... :D
>
>>>- dies wuerde zu einigen schauungen anderer seher passen, die sturm(flut) von westen fuer deutschland sahen.
>>>wenn die erde(erdoberflaeche) sich nun aber seitwaerts zur (konstanten rotation) verschieben wuerde, haetten wir "nur" diese zusaetzlichen, seitwaerts wirkenden kraefte zu beruecksichtigen.
>>>
>>Die Kräfte, die durch diese Kippbewegung auftreten, sind einiges geringer.
>>>
>>>und die waeren ueber 250 km/h wenn wir von 1° abweichung pro stunde reden. (bei 150° - bei 210° noch etwas mehr)
>>>wenn deutschland ueber den nordpol kippen wuerde, waeren das die 210°. wenn es ueber aequator und dann ueber suedpol kippen wuerde, waerens 150°.
>>>dann muesste das wasser allerdings von sueden, respektive von norden uebers land schwappen.
>>>
>>Beides. Erst in die eine Richtung (während der Beschleunigung für diese Bewegung), dann in die Gegenrichtung (während der Bremsung für diese Bewegung).
>>Das mit den Geschwindigkeitsangaben ergäbe nur Sinn, wenn die Kippbewegung auf einen Schlag losginge und auf einen Schlag endete (also nicht allmählich beginnen und enden würde). Dann träten aber wieder jeweils unendliche Beschleunigungen auf, was die Erde zerreißen würde.
>und wer garantiert uns, dass die bewegung nicht ploetzlich beginnt?
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Daß es zumindest nicht ganz plötzlich geschieht, wird doch dadurch garantiert, daß es jemand überleben soll.
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>(abgesehen davon, dass es mich und die meinen beim ins boot klettern nicht an die wand geklatscht hat)
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Nee. Solange Du nicht vor Anker liegst o.ä., ist das Boot ja frei schwimmend wie das Wasser, und macht also die Bewegung der Erdkruste nicht mit.
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>>Wasser von Süden? Das paßt zu garnix. Es sei denn, daß Deine Kippachse durch Afrika statt Galapagosinseln ginge. Oder es hängt mit der Topographie zusammen (mein Globus ist politisch).
>1) wenn die kippachse durch afrika ginge, koennte deutschland nicht naeher an den pol rutschen.
>2) dann wuerden die gesehenen neuen positionen von Dakar und Georgetown anders sein.
>wenn aber deutschland nach norden zu wegkippt, dann wuerde die suedspitze suedamerikas, die weiter westlich liegt, wie eine schaufel im suedatlantik nach nord-osten drehen. mit den anden im westen muesste das wasser dann eigentlich nach norden druecken.
>
Aber es könnte doch auch sein, daß noch eine ganze Menge anderer Kippbewegungen dazukommen. Du weißt ja im Prinzip nur das Endresultat. Daß das Wasser AM BEGINN der ganzen Aktion 800 km/h draufhaben soll, ist ohne erdkrustenzereißerische plötzliche Beschleunigungen schwer vorstellbar. Plausibler ist, daß das einfach anderes Wasser ist.
>
>>>in der hauptschau kommt eine radiomeldung (mittags) drin vor, dass buenos aires ueberschwemmt wird. und zwei stunden spaeter ist die flut bis hier. also rund 800 km/h wassergeschwindigkeit. das waere also zweieinhalbmal so schnell. also knapp 3 tage lang. (3TF??)
>>Das heißt ja nicht, daß das Wasser auch von dort kommt, oder?
>fuer mich schon. B.A. liegt im sueden von uns - die flut kommt bei uns von sueden an - in unserer naehe ist die kueste von argentinien und urugay das naechste mengenmaessig erwaehnenswerte wasser.
>
Wenn das nächstgelegene Wasser von Dir wegfließt, kommt es trotzdem nicht zu Dir. Und ob das Wasser in B.A. aus dem Atlantik stammt, weißt Du auch nicht, oder?

Grußm DvB

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