Re: Wenden oder Bremsen

Geschrieben von DvB am 03. Oktober 2010 05:48:07:

Als Antwort auf: Re: Wenden oder Bremsen geschrieben von detlef am 01. Oktober 2010 16:41:56:

Moin Detlef!

>>>bloss, um noch mehr unpassendes reinzubringen: eine beschleunigung, die in der lage ist wasser 1.600 km ueber flaches land immer noch als 50 meter hohe welle ankommen zu lassen, muesste doch, wenn sie weltweit gleichzeitig auftritt, auch die oberflaechentuempel bei uns ueberschwappen lassen.
>>>und zwar gleichzeitig mit der flut...
>>>(aber kein armes wort oder bild von so was in den schauungen)
>>Nein. Bei einem Tümpel von 5 m Durchmesser würde sich der Wasserstand am Ostufer nur um knapp 1 mm heben. Am Äquator. (Aufm 60. Breitengrad bloß 0,5 mm.)
>glaub ich dir nicht. einfach, weil das wasser ja aus traegheit seine richtung und geschwindigkeit beibehalten will. also wird es notfalls auch bergauf fliessen. hast du jemals an der kueste ne sturmflut erlebt? dann wuesstest du, dass ich damit recht hab. (wobei "berg" definitiv das falsche wort ist. wir liegen stolze 125 meter hoeher als buenos aires. und keine berge oder groessere huegel dazwischen)
>
Trägheit bewirkt eine Kraft. Die Kräfte lassen sich vektoriell addieren (mit einem Kräfteparallelogramm) und Du erhältst eine resultierende Kraft. Genau das hab ich gemacht und die Lotabweichung beschrieben.
Solange der Kraft eine gleichgroße Gegenkraft entgegengesetzt wird (Ufer oder Grund der Pfütze) bleibt das Wasser trotz Trägheit hübsch da, wo es ist (fällt nicht um die Erde oder zum Erdmittelpunkt). Ja, das Wasser fließt bergauf. Aber bei geringen Beschleunigungen natürlich nur sehr leichte Steigungen. Wenn das Ufer zu niedrig ist, läuft es aus - sonst nicht.
>
>>>und wer garantiert uns, dass die bewegung nicht ploetzlich beginnt?
>>Daß es zumindest nicht ganz plötzlich geschieht, wird doch dadurch garantiert, daß es jemand überleben soll.
>ein sehr duerftiges argument. das kommt mir nach "es darf nicht sein, was nicht sein soll" vor.
>
Bei einer ganz plötzlichen Beschleunigung zerreißts die Erde. Wer soll das überleben, außer vllt. ein paar extremophile Bakterien?
>
>>Aber es könnte doch auch sein, daß noch eine ganze Menge anderer Kippbewegungen dazukommen. Du weißt ja im Prinzip nur das Endresultat. Daß das Wasser AM BEGINN der ganzen Aktion 800 km/h draufhaben soll, ist ohne erdkrustenzereißerische plötzliche Beschleunigungen schwer vorstellbar.
>aha, so langsam merkst du, worueber wir schreiben.
>>Plausibler ist, daß das einfach anderes Wasser ist.
>dann ueberleg dir mal, von wo. ich bin ganz ohr.
>
Nach dem, von dem ich bisher ausgehe, vom Pazifik. Aber dabei wird natürlich unterstellt, daß die Erde (also die Erdkruste) die Drehrichtung ändert (und zwar in Gestalt von Kippen um 150° + Drehen um 1080° über 3 Tage verteilt). Und es wäre natürlich völlig sinnlos, eine Annahme wegen einer widersprüchlichen Annahme für unmöglich zu erklären. 800 km/h Wassergeschwindigkeit weisen ja eher auf eine 150°-Kippbewegung innerhalb von 20 Stunden hin, was die Richtung der Kräfte schon erheblich ändern würde.
>
>>Wenn das nächstgelegene Wasser von Dir wegfließt, kommt es trotzdem nicht zu Dir. Und ob das Wasser in B.A. aus dem Atlantik stammt, weißt Du auch nicht, oder?
>siehe oben. woher sollen solche mengen sonst kommen?
>was fuer naechstgelegene gewaesser? der naechste ganzjaehrig wasser fuehrende fluss von hier aus ist der rio paraguay. (knapp 500 km)
>zwischen buenos aires und hier ist alles halbwueste oder steppe.
>
Wenn sich der Pazifik an den Anden aufstaut, wo läuft er zuerst nennenswert über? (Diese Höhe wird dann noch damit überlagert, welche Stelle in dem Moment näher am - währenddem ja wandernden - Äquator ist.) Das Wasser fließt dann vorzugsweise natürlich zuerst an niedrigere Stellen (wobei "niedrig" dann auch wieder in Relation zur gerade aktuellen Lage des Äquator zu setzen wäre), soweit das entfernungsmäßig natürlich überhaupt in Betracht kommt.
Dafür, daß bei euch 2h nach B.A. Flut ist, kann es viele Erklärungen geben (u.a. eben der Einfluß des Geländes = Wege, die das Wasser nehmen könnte), das heißt also nicht zwangsläufig, daß das Wasser auch aus dieser Richtung kommt (es sei denn, Du hast in dem Zusammengang noch mehr gesehen).
Ich kann Dir aber nicht auf Verdacht alle erdenklichen Möglichkeiten mal vorrechnen. Aber nehmen wir mal an, daß die Kippung um die Achse Galapagos/Sumatera sehr schnell erfolgt, wäre die Flutrichtung von Puerto Montt nach Buenos Aires sowie zu Dir recht plausibel. Wenn es aber sehr schnell erfolgt, wäre die Bremsung/Beschleunigung aus Richtung Pazifik (altes Westen) um so stärker. Was wiederum heißt, daß die resultiuerenden 800 km/h eine stark zusammengesetzte Bewegung sein müßten, so daß die dann wohl doch auf eine etwas langsamere Kippung hinweisen würden. Also vllt. auf eine Kippung innerhalb von 40 Stunden. Dann wäre die Bremsung/Beschleunigung aus Richtung Pazifik auch wieder etwas schwächer. Wo aber nicht (wenn die errechneten 800 km/h nämlich einfach Unfug wären, weil von falschen Annahmen ausgegangen wird), käme das Wasser vllt. etwa aus Richtung Santiago - dann ist die Überflutung von B.A. und Paraguay in 2-Stunden-Abstand auch bei einer viel niedrigeren Fließgeschwindigkeit absolut plausibel.

Gruß, DvB


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