Re: Polwanderung...
Geschrieben von Wizard am 28. September 2010 00:15:32:
Als Antwort auf: Re: Polwanderung... geschrieben von detlef am 27. September 2010 15:39:59:
Moin Leute
So, damit ihr seht, das ich hier nicht nur noch still mitlese:
Magnetischer Polsprung ist klar, hat es gegeben, und gibt es wieder, da sind wir uns wohl alle drüber einig.
Das was sich da umpolt, ist ja nicht die Erdkruste, sondern so zu sagen was im Inneren. Sind wir uns da auch einig? Ich gehe mal von einem "ja" aus.
Nun kommt’s:
Wenn sich im Erdinneren die magnetische Ausrichtung komplett umkehrt*, muss dem auch die Erdkruste folgen** (zumindest teilweise),da sie ja magnetisiert ist.* Hier gehe ich davon aus, das dieses relativ schnell geht. Zu Anfang erst schwerfällig und langsam und ab einem gewissen Punkt ganz fix innerhalb von Stunden oder Tagen. Als Vergleich dient hier das Verhalten von zwei ganz normalen Magneten die man gegeneinander dreht. Also von sich anziehend weg über sich abstoßend bis sie wieder "zusammenschnappen".
** Siehe den Vergleich mit den Magneten beim Polsprung, nur eben wegen der Masseträgheit erheblich langsamer. Also Tage, Wochen oder vielleicht Monate.
Bei alledem ist es nicht nötig, die Erde als ganzes auszubremsen und in Umkehrrichtung neu zu beschleunigen oder ähnliches. Die Auswirkungen dürften auch so schlimm genug sein.
Um auf die hier mehrfach erwähnten 150° zu kommen, die halte ich für ein kleiner ablesefehler. Es sind nicht 150°, sondern 210°.
Wie komme ich darauf?
Die magnetischen Pole wechseln komplett die Richtung, also 180° (zumindest rein rechnerisch, real mag es da dann eine Abweichung geben). Die Erdkruste ist bestrebt, dem möglichst komplett zu folgen, wobei das Beschleunigen eine gewisse Zeit braucht und auch das Bremsen. Wobei sie sehr wahrscheinlich wegen der Masseträgheit über den 180° Punkt hinausrutscht. Sie bremst ja nicht vorher, um genau dort zu landen, sondern dann wenn sie den Punkt erreicht hat. Detlef schreibt zwar 150°, aber wenn man sich seine eigenen Zeichnungen ansieht, sieht man deutlich das die 180° überschritten werden. Ausgehend von seiner Angabe "150°" habe ich die Differenz von 30° zu den 180° hinzugezählt, was dann die 210° ergibt. Wobei es zwischen dem Globus und den Zeichnungen von Detlef einen Unterschied gibt. Beim Globus fehlen noch etwa 180° kippen, wenn es wie gemutmaßt stimmen soll.Auswirkungen auf Personen:
Die Meisten gehen davon aus, das wir von einem rein magnetischen Polsprung nichts merken würden. Für die Meisten mag das vielleicht sogar stimmen. Ich gehe allerdings davon aus, das zumindest "fühlige" Menschen und / oder welche mit gutem "Ortungssinn" / Gleichgewichtssinn dieses mehr oder weniger stark bemerken werden. Vögel und Wale merken das ja jetzt schon in einem nicht unerheblichen Ausmaß. Bei Personen aus dem oben genannten Personenkreis dürften sich dann mehr oder weniger stark Schwindelgefühl, Gleichgewichtsstörungen und zeitweise Orientierungslosigkeit einstellen. Und ich behaupte mal ganz frech, das besonders empfindliche / empfängliche Personen diese Probleme jetzt schon haben (Sekundenweise und schon seit einiger Zeit). Nur dürften diese Mutmaßen, das dieses ganz andere Ursachen hat (z. B. Kreislaufschwankungen). Wer meint in diese Kategorie zu fallen und solche Probleme hat, der sollte mal für ein paar Monate einen Kompass zu rate ziehen (muss die ganze Zeit unbewegt am selben Punkt liegen und ein sehr genauer Kompass sein).Globale Auswirkungen:
Wie weiter oben schon beschrieben, "springen" erst die Pole um und dann folgt die Erdkruste. Dieses "Folgen" erfolgt zu nächst langsam, aber mit deutlichen Auswirkungen. Das "Weltbeben" und da das Wasser erst mal der Erdrotation und nicht der nun laufenden Krustenbewegung folgt, auch die Zunamis. Das "Weltbeben" dürfte überall relativ gleich stark ausfallen, wobei die Auswirkungen aber erhebliche Unterschiede haben dürften. Bekannte Erdbebengebiete dürften da erheblich mehr zu leiden haben, als bis dato erdbebensichere Gebiete. Da diese Rutschbewegung in der Anfangsphase noch recht langsam abläuft, dürften sich die Zunamis in Grenzen halten. Also nicht so übel wie Detlef mutmaßt. Zumindest nicht global. Küsten, wo die Bewegung vom Wasser weg geht, dürften weit weniger zu leiden haben, als Küsten, auf die das Wasser dann zuläuft. Ausschlaggeben dürfte auch sein, wie viel Wasser dann vor den jeweiligen Küsten ist, und wie viel "Anlauf" es nehmen kann. Bei Deutschland z.B. läuft das Wasser schräg von der Küste weg und es kommt nur eine Art Rückströmung an, wobei hier auch noch recht wenig Wasser vor der Küste ist. Ganz anders hingegen sieht es da bei z.B. den Nordatlantikküsten von Südamerika aus. Die liegen fast in "Stoßrichtung", haben sehr viel Wasser vor der Tür und es kann so richtig schön Anlauf nehmen. Noch schlimmer wird es vermutlich für die selbigen Küsten der USA. Die liegen dann noch zusätzlich voll in Kipprichtung.Das Abbremsen dürfte langsamer gehen und weit weniger Schäden anrichten. Bis sich dann alles wieder eingependelt hat, dürfte es ein paar Jährchen dauern. Die Meeresströmungen müssen sich neue Wege suchen, das Wetter muss sich wieder stabilisieren. Die jetzigen Eiskappen an den Polen schmelzen ab (weil dann ja in anderer Lage), und zwar schneller, als sie sich am neuen Ort aufbauen.
Alles reine Mutmaßungen ...
Darüber, wie und wo da meine eigenen Schauungen reinpassen, habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Die von mir geschaute Kältephase könnte z.B. darin ihren Ursprung haben, das Deutschland erst mal über den Pol rutscht, bis es dann in Äquatornähe landet.
MfG
Wizard
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