ungelöstes Problem (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Mittwoch, 21.04.2010, 22:51 (vor 5126 Tagen) @ jlautens (5277 Aufrufe)

Hallo, Johannes!

Ich freue mich immer, wenn sich jemand für die "Prophezeiungen von Johannes XXIII" interessiert! Deshalb vielen Dank für Deine Fragen!

Wenn Du das ganze Buch hast (in der Quellensammlung des Forums sind nur die Texte ohne Kommentar), dann wirst lesen können, dass dem Autor Carpi am Ende nur vereinzelte Bögen gegeben wurden. Davor, etwa bei den Päpsten, waren die Texte in einer Reihe. Doch dann bekam Carpi nur noch ausgewählte Passagen zu Gesicht. Carpi hat selbst den Eindruck gehabt, dass diese einzelnen Seiten eine sehr ferne Zukunft betreffen. Das würde heißen, dass es außerhalb unseres Erfahrungshorizontes liegt.

Wie in den anderen gängigen Prophezeiungen sehen auch die "Proph.Joh.XXIII" eine lange Friedenszeit, wenn die möglicherweise uns bevorstehenden Katastrophen überstanden sind. Und vielleicht gibt es dann wieder einmal eine kritische Zuspitzung. Und vielleicht ist das die Zeit, in der "Michael" und "Johannes" auf die Erde herabsteigen.

Manchmal denke ich aber auch, dass es vielleicht Bezüge von diesen Texten zu unserer Gegenwart gibt. Wenn wir z.B. lesen von "sieben Jahre Luxus im neuen Babylon", dann assoziiert man die neuen Reichen in Russland. Die "Bestie steigt aus den Wassern", "Kain im Norden herabgestiegen" - da assoziiere ich Moskau und St. Petersburg, da gibt es zur Zeit ziemlich dunkle Geschichten.

Auch könnte der folgende Satz auf die uns eventuell bevorstehende Zeit passen:
Gott hat den Krieg der Natur entfesselt, um den Krieg der Menschen zu verhindern.
Aber gerade weil hier ständig von "Kaisern" die Rede ist, denke ich, dass eine künftige Zeit gemeint ist. Denn jetzt erst, so wissen wir aus vielen Prophezeiungen, wird wieder mit Monarchien und einem neuen Kaisertum begonnen (leider!). Also dürften diese Ereignisse später sein.

Und von diesem Text (Seite 166) gibt es, über den "Johannes" wiederum Bezüge zu dem von Dir erwähnten Text, wo ebenfalls von einem Herabsteigen die Rede ist, aber nicht von Kain, sondern von Michael und Johannes.

Das Vertrackte ist, dass in diesem Text (Seite 92) Ereignisse beschrieben werden, die unmittelbar bevorstehen oder schon geschehen sind (Urnenöffnung, Entdeckung der Schritte des ersten Menschen). Vielleicht sind Michael und Johannes also unerkannt unter uns und greifen ins Geschehen ein. Oder "Michael" und "Johannes" sind symbolisch zu verstehen bzw. als Wirkprinzipien, etwa im Sinne von "Bußprediger und Ankünder des nahen Endes" und von "Drachentöter".

Fazit: ich kann Dir im Augenblick nicht weiterhelfen, also Deine Frage nicht konkret beantworten. Auch müßte ich mir erst die von Dir genannten Bücher anschauen. Denn ich kenne den Hintergrund dieser christlichen Apokalyptik zu wenig. Tut mir echt leid!

Mit freundlichen Grüßen!

Gerhard


Gesamter Strang: