Es muß etwas passieren

Geschrieben von Hubert am 19. Mai 2004 12:21:01:

Hallo Leute,

gestern las ich im neuen „Stern“, daß unser Baptistenfreund George W. Bush mehrere Einladungen seiner Glaubensbrüder zwecks brüderlicher Aussprache ausgeschlagen hat. Wahrscheinlich wollte er sich nicht deren Meinung zum mißlungenen Irakabenteuer anhören.

Was seine Glaubensbrüder nicht schafften, wird jetzt – zumindest hat es den Anschein – von ganz anderer Seite erzwungen. Bush ist nämlich Anfang Juni beim Heiligen Vater in Rom zum Rapport. Wie wir alle wissen, macht der Heilige Vater ja nichts ohne Hintergedanken. Wenn er sich jemanden kommen läßt, dann entweder um ihn zusammenzufalten oder um ihn zu absolvieren – sprich: ich fürchte, es geht um Bushs Wiederwahl.

Ein Gespräch beim Heiligen Vater kommt ja schließlich einer Audienz gleich. Und immer, wenn so was stattgefunden hat, hat sich in der Welt etwas grundlegend geändert. Egal ob Vier-Augen- oder Mehr-Augengespräch… Die Angelegenheit erschrickt mich schon, denn das heißt ja, Dabbelju wird wieder Präsident. Denn zusammenfalten könnte er ihn ja auch anders. Dafür bedürfte es keiner offiziellen Audienz.

Ich denke mal, der Heilige Vater bereitet etwas Grundsätzliches vor, damit die Welt völlig neu ins Rennen geht – etwas, das sowohl den Horizont der Jungs aus dem State Department als auch den Horizont unseres Freundes Sharon weit übersteigt. Aber beide Partner werden mitziehen müssen. Ich denke mal, die Weichenstellungen für das nächste Pontifikat werden ganz außerordentlich sein. Und es geht um Europa.

Vor allen Dingen muß sich der Horizont bei unseren israelischen Kollegen etwas erweitern. Nächstenliebe kennt bei denen zwar keine Grenzen – zur Zeit baut Sharon den Palästinensern einen zwanzig Meter tiefen Schwimmgraben so mit Rutsche, eingebauten MP-Salven usw. – aber der richtig große strategische Ansatz ist das auch nicht.

Meines Erachtens muß der Standort Brüssel als europäische Zentrale aufgegeben werden. Wenn die Entwicklung wieder in Richtung eines neuen Heiligen Römischen Reiches gehen soll, dann muß Rom auch in weltlicher Hinsicht wieder das caput mundi werden. Und dazu bedarf es auch der Türkei. Meines Erachtens ist es ein Fehler, die Türkei hinsichtlich ihres EU-Beitritts weiterhin zu kompromittieren. Denn aus der Erfahrung wissen wir: Türken kann man taufen – bei Arabern ist das schon sehr viel schwieriger (Ich rechne da durchaus noch mit 200 Jahren ganz harten Arbeitens am unbehauenen Stein).

Wenn wir die Türkei endlich mit im Boot hätten, dann könnten wir sie nämlich ganz leicht in einen Jahrhundertkrieg mit den Arabern verwickeln. Dann hätten wir schon zwei verlässliche Partner da unten – Israel alleine reicht m. E. nicht aus. Mal abwarten…

Herzlichst,
Hubert



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