Re: Warum

Geschrieben von Dunkelelbin am 19. Mai 2004 17:43:01:

Als Antwort auf: Re: Warum geschrieben von Livnyak am 19. Mai 2004 17:12:58:

Hallo Lyvniak,

>hallo dunkelelbin (wieso eigentlich?)
>fuer das wort "heidin" bin ich dir dankbar, habe es lange nicht mehr gehoert und es hat einen schoenen weichen klang, im gegensatz zu "atheist"...

Halt stop mal eben;)
Heiden und Atheisten haben absolut nichts gemeinsam.
Atheisten glauben nicht an eine höhere Energie/Gott in welcher Gestalt auch immer.
Heiden sind dagegen sehr wohl, meist sogar tief religiös. Nur ist diese *alte Religion* von der Kirche nicht anerkannt und deswegen werden Heiden auch als *Ungläubige* ( allerdings nur im Sinne der Kirche ) bezeichnet. Der Begriff stammt aus Zeiten der Christiansierung in Europa, als die Kirchenväter jene Menschen die ihre Religion in der Natur ausübten, *auf der Heide* eben, als *Heiden* bezeichnete.

>bevor ich zur sache komme, muss ich aber noch etwas verkuenden, denn ansonsten versohlen mir die lobbyisten wegen irgendwelcher missverstaendnisse wieder den ar.........allerwertesten...
>ich empfinde achtung vor jedem, der einen glauben hat, solange derjenige in seinem reden und handeln die gebote der menschlichkeit nicht verletzt.

Was verstehst Du denn unter *menschlichkeit*?

>ich bin kein gotteslaesterer noch sonstwas, bloss weil ich meinen weg zu gott (wer oder was das auch immer ist) noch nicht gefunden habe.
>in diesem sinne moechte ich nicht missverstanden werden...
>also ich sehe das so:
>jeder mensch glaubt an etwas. das liegt in unserer natur. wir brauchen einen griff zum festhalten. sobald wir begriffen haben, dass das leben endlich ist, kommt eine ungewissheit in uns auf. von gott oder goettern erfahren wir durch erziehung, d.h. es wird uns gesagt, dass das so und so ist und wir uebernehmen diesen glauben dann (oder auch nicht).

Meistens aber reicht das Interesse nicht so weit, sich mit den Ursprüngen der *Eltern*-Religion auseinanderzusetzen.
Häufig genug sind doch die kirchlichen Initiationen wie Taufe, Konfirmation, Hochzeit, Totenmessen, nur eine gesellschaftliche Verpflichtung bei der dann meistens auch noch ein paar nette Geschenke abfallen, auf die Mann/Frau nur ungern verzichten möchte.

^^dabei spielt es keine rolle, ob das im elternhaus, im religionsunterricht, ueber literatur oder wie auch immer geschieht. solange wir die "info" nicht bekommen, koennen wir gar nicht davon wissen.

Tja, wer seinen Weg sucht, muss sich schon selbst ein wenig bemühen und die Augen aufmachen;)

>die in den prophezeiungen so oft erwaehnte "abwendung von gott" hat eigentlich schon mit der sogenannten aufklaerung begonnen und sich in den letzten jahrzehnten einfach nur beschleunigt. schon damals hat es menschen gegeben, die den glauben an sich selbst (an ihre faehigkeiten, die dinge zu erkennen) ueber ihre furcht vor dem ungewissen gestellt haben.

Entschuldige, aber ich kann mich absolut nicht mit den christlichen Glauben in irgendeiner Form, anfreunden. Dazu möchte ich aber hier, in Anbetracht der Tatsache dass ich jemanden in seinen religösen Gefühlen wirklich verletzen könnte, nichts weiter sagen.

>im grunde sprechen wir hier von der natur. die natur ist eine harmonie von gegenpolen (nicht gegensaetzen). harmonie bedeutet, die gegenpole "halten sich in der waage", ergaenzen sich, koennen ohne einander nicht existieren. als beispiel nenne ich jetzt mal "gut" und "boese". diese beiden gegenpole sind sehr wohl mit dem goettlichen und dem teuflischen, anders ausgedrueckt mit gott und dem teufel gleichzusetzen.

Blödsinn. Die Natur kennt keinen *Teufel* und auch kein gut/böse denken. Alles nur eine Interpretation unseres Verstandes.

^^was ich an den oben genannten "glaeubigen" achte, ist deren wille zum "guten", der bei vielen "nicht-glaeubigen" (auch heiden) nicht zu verzeichnen ist.

Bitte, erkundige Dich erst mal gründlich was das Wort *Heide* beeinhaltet.

^^ dem ist allerdings entgegenzusetzen, dass ebendieser glaube auch den willen zum "boesen" hervorruft, was aber wiederum das gleichgewicht der gegenpole aufrecht erhaelt.

Wie bereits erwähnt, das gut/böse Denken ist nichts weiter als eine Interpretation des Bewusstseins.

Ein jeder Glaube der von sich selbst behauptet *der Richtige* zu sein, erhöht sich gegenüber Andersgläubigen und erniedrigt sie in ihrem Denken und Handeln.
Daraus kann nur Haß resultieren, das ist das Gesetz der Resonanz.

Grüße
Dunkelelbin*

>soweit meine gedanken dazu, leider nur kurz umrissen, hoffe mich nicht allzu kompliziert ausgequetscht zu haben
>solong
>livnyak
>
>>Hallo Hubert,
>>mir gehen durch Deinen Beitrag und die darauffolgenden ANtworten ein paar Fragen durch den Kopf...
>>Warum ist es nicht möglich, jeden das glauben zu lassen, was er glaubt, solange er niemanden schadet?
>>Warum ist es nicht möglich verschiedene Lebensweisen zu akzeptieren, solange sie niemanden schaden?
>>Warum beharren alle großen, patriarchalischen Religionen stets darauf im Besitz *der einzigen Wahrheit* zu sein?
>>Warum verstehen es gerade jene, die von sich behaupten die festeste religöse Überzeugung zu besitzen nicht, dass tief Gläubige anderer Religionen ebenso von der Richtigkeit ihres Glaubens überzeugt sind?
>>Warum ist es nicht möglich, gerade für jene die sich auf die Schriften berufen, ihre Glaubensvetter zu respektieren?
>>Warum bringen sich alle seit den Zeiten Moses gegenseitig um nur weil ein anderer anders an das Gleiche glaubt?
>>Warum ist es nicht möglich in Namen Gottes für alle einen Konsens zu finden ?
>>Warum beruft sich alle auf Gottes Liebe und handeln dennoch im Hass?
>>Warum kappiert niemand, dass eben wegen diesem Hass die Menschheit vernichtet werden wird?
>>
>>Der Götter sei Dank bin ich Heidin!
>>Grüße
>>Dunkelelbin*



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