Re: Die Wurzel des Terrors in honigsüßen Worten

Geschrieben von Marc Malbec am 20. Mai 2004 01:14:22:

Als Antwort auf: Re: Die Wurzel des Terrors in honigsüßen Worten geschrieben von Zetountis am 20. Mai 2004 00:54:10:

Hallo Zetountis,

>ziemlich übel finde ich das von Dir, in Hubert die "Wurzel des Terrors" zu suchen, bloß weil er kein Relativist ist wie Du.

Ich habe etwas von Offenbarungsreligionen und ähnlich gelagerten Philosophien geschrieben, die meiner Ansicht zwangsläufig, d.h, aufgrund unpersönlicher Gegebenheiten (!) zu Diktatur und Terror führen müssen. Zusätzlich war der Hinweis auf K.-R. Popper (Die offene Gesellschaft und ihre Feinde) zu lesen, von dem ich den Gedanken übernommen habe.

Deine Aussage, ich hätte Hubert als "Wurzel des Terrors" hingestellt, weise ich in aller Entschiedenheit zurück.

Ich bin auch kein Relativist, wie Du glaubst, ganz im Gegenteil. Es gibt eine Reihe von ethischen Prinzipien, denen ich höchste Priorität einräume. Zum Beispiel dem, daß Konflikte gewaltfrei zu lösen sind, und man anderen nicht zufügen soll, was man nicht auch selbst jederzeit bereit ist zu ertragen.

>Ja ja, das ist die berühmte Intoleranz der Toleranten, die die "Toleranz" zu ihrer Ersatzreligion gemacht haben.

Du streifst das Toleranz-Paradox, ob sich die Toleranz auch auf Absichten erstrecken soll, die dazu führen, Toleranz zu verunmöglichen?

Meine Antwort, ein klares Nein. Deshalb bin ich ja der Ansicht, daß religiöse bzw. pseudoreligiöse Vorstellungen mit aller Entschiedenheit bekämpft werden sollen; allerdings mit Worten und Argumenten, nicht mit Einschüchterung, Inquisition und fragwürdigen Rechtsvorschriften.

>Froh und glücklich, an Jesus Christus glauben zu dürfen und Teil seiner alleinseligmachenden Kirche zu sein, und nicht bereit, sie gegen Buddha, Mohammed, Krishna und andere dergleichen zu tauschen.

Das sei ihm unbenommen, so wie mir das Recht, im Rahmen der Board-Diskussion auf die damit verbundenen gesellschaftlichen Probleme hinzuweisen.

Marc Malbec




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