geschlussfolgertes (Freie Themen)

detlef, Montag, 11.03.2024, 00:08 (vor 47 Tagen) @ Ulrich (433 Aufrufe)

Hallo Detlef,

warum? weil die deutsche ueberschrift, die sich auf diesen artikel beruft, mir falsch bis gelogen (fuer die juengeren: Fake) vorkam. sie lautet:
Tropische Gletscher folgten dem Rhythmus der Ausdehnung des Inlandeises auf der Nordhalbkugel


ich sehe nicht, was an dem Titel "falsch bis gelogen" wäre: Er bezieht sich auf die Schlussfolgerungen der Untersuchung. Warum sollte man die Herkunft der Daten dieser Studie in die Überschrift packen?

die gegenfrage, warum sollte man schlussfolgerungen veroeffentlichen, die die rohdaten nicht hergeben?

Es wird auch korrekt formuliert, "folgen dem Rhythmus" und nicht etwa "sind identisch", womit offengelassen ist, wie man das systematische Time-Lag von -18.750 Jahren (INNERHALB der Daten von 700.000 Jahren) interpretiert.
Eine nachvollziehbare Erklärung wird ja im Originalartikel genannt:
"The systematic 18,750-year lag in the Junín GI record relative to EPICA δD (Fig. 3b,c) may be an artefact of the limitation of U-Th to date only the low sedimentation rate, high carbonate (interglacial) intervals and not the glacial intervals that are marked by higher sedimentation rates and low authigenic carbonate."

na? kleiner copy and paste fehler? oder ein Paralipomon?
den wichtigen teil hab ich mal hervorgehoben

Synchronizing the main features of the Junín GI record with EPICA δD (Fig. 4a) reduces the lag between the Junín GI and EPICA δD from −18,750 years to +500 years (Fig. 3e,f). The systematic 18,750-year lag in the Junín GI record relative to EPICA δD
durch die aufeinander abstimmung der hauptmerkmale des Junín GI record mit EPICA δD reduziert sich die zeitdifferenz von -18.750 jahren auf +500 jahre.

die "may-be"s mal ignorierend -
meines wissens gibt es zwei ueberlegungen, was eiszeiten sind.

die eine (von dir favorisierte), dass die erde global mal kaelter und mal waermer wird.
(dazu hatte ich an anderer stelle gefragt, wodurch?)
also, das eis sich von beiden polen aus weiter ausdehnt.
dazu hab ich noch mehr fragen:
wenn dem so ist, warum liegen dann nicht alle endmoraenen quer zur richtung pol ausgerichtet?
wenn dem so ist, warum waren zur zeit der vereisung norddeutschlands und englands ostsibirien und alaska eisfrei?
wenn dem so ist, dann koennte das erklaeren, warum wir stadte finden, die unter wasser liegen, weil bei mehr eis ja weniger wasser im meer waere. aber, was ist dann mit den hafenanlagen, die hunderte und mehr meter ueber dem meer liegen? und mit den resten von meeresfauna im und um den titicaca see?

die andere (von mir favorisierte) ueberlegung, es gibt/gab keine nennenswerten zu und abnahmen der eismenge, sondern verschiebungen der vorhandenen eismenge.
wenn sich, aus welchem grund auch immer, die erde, oder nur die erdoberflaeche in der neigung zur sonne verschieben wuerde, wuerden sich aequator und polarkreise auch verschieben. mit geografisch bedingten hoehenanpassungen, sowie sich erwaermenden frueheren teilen des polarkreises und vereisung der durch die verschiebung neuen teile des polarkreises.
diese ueberlegung wuerde "unpassend" ausgerichtete endmoraenen, hoehere, sowie niedrigere ortschaften, zeitliche verschiebungen der eisbedeckung des (jetzigen) polarkreises erklaeren.

da die oben erwaehnte bohrung, wenn mit 11° auch nur knapp, der antarktis naeher ist, als der arktis, waere bei der zweiten ueberlegung deutlich, dass die vereisungs und schmelz zeiten eher mit der antarktis uebereinstimmen muessten. waehrend sie zur arktis zeitverschoben sein sollten.

um das ganze nicht ausufern zu lassen, erspar ich dem leser ueber die haelfte der gefundenen klopse.
(kann bei bedarf nachgereicht werden)
hier nur noch zwei kurze:
Given the orders-of-magnitude difference in response times between alpine glaciers and NH ice sheets,


was stört dich daran? Daten verschiedener Zeitreihen zu vergleichen macht nunmal nur Sinn, wenn man wissen lässt, worauf sie sich beziehen, "orders-of-magnitude difference" verbietet, die ABSOLUTEN ZAHLENWERTE zu vergleichen. Ich sehe, dass dir der Anglerjargon der Statistik so fremd ist, dass du ihn offenbar missverstehst.

stimmt, ich verstehe nicht, mit statistiken zu luegen.
ich verstehe aus dem satz, dass es scheinbar grosse differenzen in den daten gibt.

Das gilt offensichtlich auch für den Satz:

To compare the relative extent of tropical glacial cycles and global ice volume over the past 700 ka, we synchronized [Hervorhebung von dir] the Junín GI (Fig. 3b) and Antarctic (EPICA) δD (ref. 18) records...


Synchronisieren von Zeitreihen ist die übliche Standard-Methode, den "relative extent" innerhalb der Zeitreihen zu vergleichen. Ja wie denn sonst, du Genie? Das wird in allen möglichen Bereichen, von der Epidemiologie bis zur "Behavioral Finance" angewendet und die Annahme, da würden Daten "passend gemacht" zeugt von totaler Ahnungslosigkeit.

"die übliche Standard-Methode" - bei uns hier ist schmiergeld zahlen auch die übliche Standard-Methode, trotzdem halte ich es nicht fuer richtig.

in dem bild von R. McNeish unten, in der linken spalte, kann man sehen, dass die hier oben genannte "angleichung" in der groessenordnung eines ganzen eiszeit-zwischeneiszeit zyklus liegt.


ist nicht dein Ernst, oder? Meinst du etwa, McNeishs Theorie von alternierenden Eiszeiten auf der Nord- und Südhalbkugel sei plausibler, wenn man die beiden Zeitreihen nicht synchronisiert?

mir zumindest ist nichts bekannt, dass der seine messdaten "sincronisieren" musste, um zu seinem ergebnis zu kommen.

Ich habe hier das gleiche grundsätzliche Problem wie beim Versuch, uns über den Maya-Kalender auszutauschen: Ich kann mit der, ich nenne es mal "eigenwilligen" Art, mit Zahlenreihen, Zeitreihen, Datenreihen umzugehen nichts anfangen.

ist das ein zitat von Torquemada?

die deutsche nachricht:
"Tropische Gletscher folgten dem Rhythmus der Ausdehnung des Inlandeises auf der Nordhalbkugel"
waere akzeptabel gewesen, wenn die da noch ein "vielleicht" oder "moeglicherweise" reingedrueckt haetten. selbst ein "wahrscheinlich" koennte man noch als journalistische kreativitaet >durchgehen lassen.


nein, das ist falsch was du da behauptest, und es wird nicht wahrer, wenn du es wiederholst (siehe oben).

tja, was anderes bleibt mir nicht, solange du weder meine fragen, noch meine behauptungen sachlich eroerterst.

Bestenfalls könnte man vorwerfen, dass aus der Überschrift nicht ersichtlich ist, was mit "folgen dem Rhythmus" gemeint ist: Dass die Minima und Maxima auch hinsichtlich der Relation der jeweiligen Amplitude synchron verlaufen, und daran gibt es trotz des Time-Lag nichts rumzudeuteln. ...

tun sie das? synchron verlaufen? aus den formulierungen im artikel gewinne ich eher den eindruck, dass ihr verlauf synchronisiert wurde.

tja, um einen gewissen herrn Habück zu zitieren: die haben nicht gelogen, sondern bloss nicht die wahrheit gesagt.

von Habeck kennt man auch, dass er den Leuten "die Welt erklären" will und dabei über Sachverhalte spricht, von denen er ganz offensichtlich keine Ahnung hat, aber seine "Erklärungen" zwanghaft immer darauf hinauslaufen, dass man alles auch ganz anders sehen kann.

hmmm... meintest du "von Habeck des weiteren", oder "wie auch von Anderen" im zweiten fall, chapeau! gute retourkutsche!

gruss, das ahnungslose Genie


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