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gecko, Sonntag, 03.03.2024, 10:01 (vor 55 Tagen) @ detlef (649 Aufrufe)

Hallo detlef,

diese Vorstellung mit dem Kosmos in Unordnung geraten usw. kommt mir einerseits als durchaus aktuell (die Klimakleber-Bewegung ist sowas), andererseits als bewährte Herrschaftstechnik vor (neueres Beispiel: https://norberthaering.de/macht-kontrolle/heinz-bude-ausnahmezustand/). Die ganzen Leute zu einem bestimmtem Verhalten bringen, indem man ihnen Angst macht. (Kriegsbegeisterung anzetteln funktioniert ähnlich).
Also etwas recht universell Angewandtes.

Bei den Azteken ging es ja wohl darum, daß die nicht nur Unordnung des Kosmos befürchteten, sondern sogar, daß die Sonne am nächsten Tag nicht aufgehe, wenn man ihr nicht jeden Tag 100 Menschenherzen opfere (so daß zumindest die aztekischen Obersten einmal die Woche etwas Menschenfleisch abbekommen haben). Also noch eine viel stärker ausgeprägte Katastrophenangst.

Es scheint in vielen Gesellschaften ein hin und her zwischen Zeiten, in denen wenig Angst herrscht, Zeiten, in denen die Angst eher individualisiert ist (mach dies nicht, sonst kommst Du in die Hölle), und Zeiten, in denen die ganze Gesellschaft Angst hat, zu geben.
Fällt mir nur gerade so auf.

Was genau für eine Unordnung die Maya befürchteten, weiß ich leider nicht, interessieren würde es mich auch.

Grüße, gecko


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