Re: Stellung der Kirche `danach`

Geschrieben von Kiaril am 12. Juli 2006 11:20:32:

Als Antwort auf: Re: Stellung der Kirche `danach` geschrieben von BBouvier am 11. Juli 2006 20:47:54:


>Was für einen "Glauben" die Einwohner des Reiches hatten,
>das war der Regierung völlig egal.
>(=> "klammerirrelevant")
>Das Christentum ist per se jedoch international!
>Und DAHER von grundauf im Römischen Reich staatszersetzend.
>Letzlich hat die Kirche das Römische Reich
>usurpiert und platt gemacht.
>Trotz gelegentlicher, letzter Zappeler, besonders unter
>dem eigentlich liberalen Kaiser Diokletian.
>Das war dann die sogenannte "Christenverfolgung".*lol*:-)
>(=> Geschichte schreiben stets die Sieger.)
>Und dann hat die neue Macht sich ans Ausmorden
>der Konkurrenzkulte gemacht.


Hallo BB,

Da liegt für mich noch extrem vieles im Unklaren.
Im Glauben war das Christentum tatsächlich international, aber (!) man weiß heute auch, daß in der Spätphase des römischen Reiches, die römisch katholische Kirche den Standpunkt vertrat, EIN REICH = EIN GLAUBE. Die damaligen Päbste waren eigentlich nicht an eine Missionierung über die römischen Grenzen hinaus interessiert. Das waren eher die syrisch-griechischen Theologen, die dann den orthodoxen Glauben z.B. nach Russland und an die Krim brachten.

Ich nehme an, das EIN REICH = EIN GlAUBE eine der letzten verzweifelten Klammern war.

Im übrigen könnte man den Eindruck bekommen (Hislop hat da wertvolle Vorarbeit geleistet), daß eher eine Einheitsreligion gebaßtelt wurde, die in ihrer Grundstruktur die wesentlichen Religionen des Reiches umfaßte.
Z.B. ist man selbst heute nicht in der Lage Bildfunde über Jesus und Maria von Isis und ihrem Sohn Horus zu unterscheiden. Der Isis-Kult war ein äußerst mächtiger Kult der auf misteriöse Weise von der Bildfläche verschwand.
Anders Beispiel: Die Keltische Kindgottheit Hesus hat rein zufällig den fast gleichklingenden Namen von Jesus?! In Armenien sagt man übrigens heute noch Hesus zu Jesus...

Und: Alle anderen Konkurrenzkulte einfach so ausmorden? In der politischen Situation?
Das heutige beispiel an Palästina zeigt eindeutig wo sowas hinführt. Ein übermächtiger Staat Israel ist bis heute nicht in der Lage ein paar palästinensische Extremisten in Schach zu halten. Sowas in der Zeit der Völkerwanderung im ganzen Römischen Reich?.....

Denke jeder was er will, aber logisch ist da an der offiziellen Version einiges nicht.


Im übrigen kann man das Basteln eines "Weltreiches" in der kommenden Situation nicht unbedingt schlecht bewerten. Es könnte auch ein endgültiges Aufräumen sein, um künftige Kriege auf lange Zeit zu verhindern. Wer weis, bei den vorausgegangenen Erfahrungen, wohl das kleinere Übel...

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