2000 Jahre (Schauungen & Prophezeiungen)

Gerhard, Donnerstag, 10.12.2009, 10:18 (vor 5262 Tagen) @ Taurec (3894 Aufrufe)

Lieber Taurec!

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort! Ich gehe mit Dir im Wesentlichen konform.

Die Thematik der Kulturzyklen ist aber vielleicht zu umfangreich, um sie hier im Detail zu diskutieren. Weil Georg und Eyspfeil jedoch dazu ebenfalls Stellung genommen haben, darf ich aus meinen eigenen, noch nicht veröffentlichten Forschungen sagen, dass der Zahlenansatz von Oswald Spengler tatsächlich etwas kurz ist. Er konnte das vor knapp hundert Jahren nicht besser wissen, weil die Archäologie noch nicht so weit war wie heute. Er war sich im übrigen bewußt, dass diese Zahl nur vorläufig ist.

Nach meinen Recherchen ist der Zyklus 2000 Jahre, und ich wäre bereit, die Diagramme, die ich BB und Dir einmal geschickt habe, für befristete Zeit für das Internet freizugeben (wenn Du für sie in irgendeiner Ecke des Forums Platz hättest).

Es ergibt sich, dass der neue europäische Kulturzyklus, wie von Georg richtig eingeschätzt, etwa um 500 n.Chr. beginnt. Damals war nicht nur in Österreich eine Wende sondern überall in Europa, ja sogar in anderen Regionen (die Haschemiten haben damals, wie Chlodwig in Franken, sich in Arabien/Mekka festgesetzt, weswegen der arabische Kulturzyklus völlig parallel zu unserem läuft). Demnach wird die europäische Kultur bis 2500 n.Chr. laufen und dann in eine Zivilisation übergehen.

Die vermutete Störung aus dem Weltall (Impakt oder was immer), wird den Kulturzyklus garantiert nicht beeinträchtigen. Wenn ich mir die Schauungen richtig überlege, dann könnte der Impakt sogar den Kulturzyklus unterstützen, indem er nämlich viel schneller zu den Formen führt, die für die letzten 500 Jahre der Entwicklung (nach dem Gesetz des Zyklus) vorgegeben sind.

Das wäre (unter anderem) der von Dir angeführte Cäsarismus. Er taucht in den Prophezeiungen auf als "großer Monarch", bei Johannes XXIII als "Kaiser". In einer Katastrophe, wie der vermuteten, haben es entsprechende Personen viel leichter, sich durchzusetzen und die Verhältnisse neu zu gestalten.

Sowohl Spengler wie auch Johannes XXIII sind sich natürlich im Klaren darüber, dass Cäsaren und Kaiser nicht die "ideale Besetzung" für die menschliche Geschichte und Entwicklung sind. Deswegen ist eine weitere Krise, in fernerer Zukunft, unter dem Stichwort "Antichrist" bereits einprogrammiert.

Ergänzend darf ich die alten Kulturzyklen anführen, da Du diese ebenfalls angeschnitten hast. Ab 1500 v.Chr. laufen China (Shang), Indien (Aryas), Mittelmeerraum (Mykene). Diese Zyklen enden 500 n.Chr., also bei uns mit dem Untergang Roms, welches aber im Osten (Konstantinopel/Byzanz) einen zivilisatorischen Nachlauf hat. Während dagegen ein Neuanfang im Westen möglich war mit den Germanen (frisches Blut und neuer Geist - ich bitte um Entschuldigung für diesen saloppen, verkürzten Ausdruck).

Die davor liegenden Kulturzyklen beginnen 3000 v.Chr. und enden 1000 v.Chr. (Yangshao-Xia-China; Industalkulturen wie Harappa; Ägypten; Nahost), überlappen sich also mit dem Neubeginn der indogermanischen antiken Zyklen.

Die von Dir angesprochene sehr langfristige Entwicklung aus der Steinzeit heraus, geht ebenfalls mit meinen Ansichten konform. Es ergeben sich aber auch hier etwas andere Datierungsansätze. Denn alles Wesentliche, was den Menschen zum Menschen macht, wurde bereits während den letzten Eiszeiten in Europa entwickelt (vor etwa 50000 Jahren). Die "Prophezeiung von Johannes XXIII" sagt: "wo das Eis sich hebt und senkt". Mit den klimatischen Änderungen ab 10000 v.Chr. (Erwärmung!! Impakte spielen hier keine Rolle, auch wenn sie es gegeben haben mag), bekam dieser europäische Mensch eine neue Chance der Entwicklung, die dann im Nahen Osten zu Ackerbau und Landwirtschaft führte. Da lassen sich drei Kulturzyklen identifizieren (9000-7000, 7000-5000, 5000-3000), die den ganzen eurasiatischen Raum umfassen. Ab 3000 taucht dann das Phänomen auf, dass hinzuwandernde, aggressive Bevölkerungsgruppen (immer aus dem Norden, blond und blauäugig ...), die seßhaft gewordenen Ackerbauern überschichten und ausbeuten, wodurch sich die Phänomene Staatsbildung und "Hochkultur" etablieren können. Es ist aber auch seither eine permanente Serie von inneren und äußeren Kriegen. Offenbar ist das der Preis für die extreme technologische Entwicklung, die seither stattgefunden hat. Und das ist das zentrale Problem, das wir zu lösen haben.

In der Prophezeiung Johannes XXIII wird ALBERT genannt, der den FRIEDEN bringt. Johannes XXIII durchschaut ihn aber. Seine Lösung wird nur eine vorläufige, ein erster Ansatz sein. Die letzten 5000 Jahre Mord und Totschlag lassen sich nicht mit einem Wisch beseitigen. Auch nicht mit einem Impakt.

Herzliche Grüße, Gerhard


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