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Eine unangenehme Überlegung (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Samstag, 29.07.2023, 08:30 (vor 273 Tagen) @ schwelmi (2297 Aufrufe)

Hallo!

Nicht vergessen werden sollte, daß es noch keinerlei Beweis gibt, daß die "Schauungen hier im Forum" im Wesentlichen (also die Hauptereignisse betreffend) tatsächlich präkognitiv seien, wenngleich es sich um Schauungen handelt in dem Sinne, daß "etwas" gesehen wurde.
Lediglich in Randaspekten (Gebäude ITOmas, Flachbildschirme Detlefs, Fichten in Bogen, Gebäude und Personen des Waldviertlers) sind Anteile eingetroffen und haben sich im Anschluß wieder vom gesehenen Bild entfremdet, weil die Hauptereignisse nicht eintreffen.

Vor diesem Hintergrund sollte man sich überlegen, ob es Sinn hat, die empirisch sich täglich für irgendwen in Deutschland bestätigenden Präkognitionen alltäglicher Hellseher zu bloßem Aurensehen zu erklären, weil das Hauptnarrativ des Forums gerettet werden soll, welches da wäre, daß wir wenigstens eine Handvoll belastbarer Schauungen haben, deren Eintreffen manche von uns noch erleben werden. Letzteres ist ein Glaubenssatz, der zwar etwas kritischer mit dem Material umgeht als das Prophezeiungsforum, sich qualitativ von denen aber nicht unterscheidet.

Dies bedeutet einerseits nicht, daß die Aussagen der Seher persönlicher Schicksale, einschließlich Gabriele Hoffmanns, alle wahr und echt präkognitiv wären, und andererseits die Schauungen über geschichtliche Großereignisse davon ausgeschlossen werden könnten, nicht in irgendeiner Form irgendwann mal einzutreffen.

Wenn wir aber feststellen, daß die gesehenen Bilder zu Geschichtsereignissen mit den Protagonisten (Seher und die ihnen bekannten Menschen in ihrer Umgebung) regelmäßig nicht eintreffen, die Personen vielmehr alt werden und sterben, während regelmäßig neue Schauungen vergleichbaren Inhalts erlebt werden, müssen erst folgende sich ausschließende Überlegungen reflektiert werden:

1. Könnte es angesichts dessen sein, daß die Ereignisse, unabhängig von der "Projektionsfläche" und Rahmenhandlung des Sehers und seiner Gegenwart mit seiner Umgebung und seinen im bekannten Mitmenschen, irgendwann mit ihrer "Hauptbotschaft" (große Umwälzungen, Kriege und Naturkatastrophen) doch eintreffen, vielleicht gar erst in Generationen oder Jahrhunderten?

2. Könnte es sein, daß die Menschen hier einem komplexen Selbstbetrug aufsitzen?
Das Axiom: Die Menschheit lebt auf dieser materiellen Ebene wie im Traume oder einer Art Wahnvorstellung. Vom eigentlichen Leben, das in jenseitigen Welten ankert, sind wir getrennt. Wir sind die Gefesselten in der platonischen Höhle, die vor ihnen vorbeitanzende Schatten für die Wirklichkeit halten. Was wir in diesen Schatten erkennen, ist jedoch nicht die Wirklichkeit, sondern eine Projektion unseres seelischen Innenlebens, die wir in sie hineinlesen. Keiner der Gefesselten ist für sich allein. Wir sind untereinander verbunden und kommunizieren materiell und geistig miteinander. So hat sich in der Betrachtung dessen, was in den Schatten zu erkennen sei, ein gewisser Konsens entwickelt, der uns diese, weil wir gegenseitige Bestätigung erfahren, um so realer erscheinen läßt.
Die Theorie: Die Schauungen zu großen Ereignissen und geschichtlichen Tatsachen sind nichts weiter als Zurückspiegelungen eines Teils der gefesselten Menschheit, der unter sich den Deutungskonsens eines kataklysmisch-apokalyptischen Umschwungs gebildet hat. Dies erscheint den Angehörigen dieser Unterströmung immer wieder als Schauungen, wobei es sich tatsächlich um den Rückfluß von Bildern aus einer "Gedankenzentrale" handelt, einem feinstofflichen oder immateriellen Knäuel, mit dem alle beteiligten verbunden sind und das von diesen fortwährend mit Vorstellungen gespeist wird.* Die offensichtlich übermaterielle/übersinnliche Genese dieser Schauungen wäre demzufolge kein Beweis für die Echtheit der Informationen. Es ist ein in sich geschlossenes System, das wie alle Wahnsysteme nur aus sich selbst heraus Bestätigung erfährt und für äußere Erscheinungen (die Schatten im platonischen Höhlengleichnis) das Deutungsmuster bildet, so daß Scheinbestätigungen in der Außenwelt möglich sind. Daß diese Schauungen dennoch einzelne präkognitive oder wirkliche Elemente enthalten (Gebäude, Personen, Technologien, chemische und physikalische Tatsachen) ist möglich, weil die Gefesselten alle untereinander verbunden sind und sich unbewußt Vorgänge mitteilen können, die sich relativ zeitnah tatsächlich in der Schattenwelt des materiellen Diesseits umsetzen.

* An dieser Stelle wendet BBouvier regelmäßig ein, daß wir dann ja aus der Zeit des Kalten Krieges lauter Schauungen über den Atomholocaust gehabt hätten. Dieser Einwand ist aber nicht zutreffend, denn die Schauungen halten sich in der Tat an den "apokalyptischen Grundkonsens", den wir auch aus dem obsoleten Prophezeiungskanon kennen, der aussagt, daß die abtrünnige Menschheit sich am Ende zwar untereinander töten wird, dies aber von oben durch ein "Strafgericht" beendet und unterbunden wird, ehe die von Gott nicht gewollte Selbstvernichtung seiner Schöpfung eintritt. Folglich haben wir allenfalls Schauungsbilder über einzelne Atomwaffeneinsätze (Adolf Schwär, Zellertaler Bauer, …).

Vor allem dieser zweite Punkt, der natürlich gemieden wird, weil er als unangenehm empfunden wird (Warum wohl? Vielleicht weil er zutreffen könnte?), sollte mal diskutiert werden.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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