Re: "Schauungen" und Seriosität

Geschrieben von Bronko Knüppelschwinger am 12. Oktober 2005 12:23:

Als Antwort auf: Re: Hellseher Johann Höber lag richtig...an Bronco geschrieben von BBouvier am 11. Oktober 2005 18:52:22:

Hi BB,

>Lies Dir mal vielleicht dazu die beiden Feldpostbriefe
>des Andreas Rill vom August 1914 durch.

die Feldpostbriefe kenne ich bereits. Ich kann mich jedoch nur Bonnies Antwort auf Deinen Beitrag anschließen. Zumal es mir auch nicht ohne Weiteres möglich ist, die Authentizität der Feldpostbriefe zu überprüfen. Was nicht heißen soll, daß sie nicht echt sind.

Ich will auch Höber nicht irgendwelche tollen Fähigkeiten zusprechen, die möglicherweise gar nicht vorhanden sind. Dafür sind seine Aussagen aber weder kodiert (Nostradamus) oder sonstwie undeutlich (interpretierbar, z.B. alle mir bekannten Seher wie Waldviertler und Co.).

Höber sagt bezüglich der letzten Wahl konkret und nachprüfbar Ereignisse voraus und läßt dabei keinerlei Spielraum für nachträgliche Interpretationen zu seinen Gunsten. Das tun zwar viele, aber bei Höber scheint es dieses Mal zuzutreffen. Gut, endgültig wissen wir es erst nach der Kanzlerwahl. Und selbst dann kann es nur ein Glückstreffer gewesen sein.

Aufgrund der unmittelbaren Verifizierbarkeit ist soetwas zumindest ansatzweise "seriös". Einer wie Nostradamus, der vor hunderten von Jahren Dinge vorausgesagt hat (bzw. haben soll, denn bewiesen ist es ja nicht), die erst in hunderten von Jahren eintreffen sollten, ist meiner Ansicht nach ein Scharlatan. Und das erst recht, wenn er, statt klare nachprüfbare Aussagen zu notieren, ein irres pseudokryptisches Gestammel zustande bringt, in das sich Beliebiges hinein und auch wieder hinausinterpretieren läßt. Ich habe dieses Beispiel bewußt gewählt, weil Du Dich wohl intensiver mit Nostradamus beschäftigt hast.

Schauungen wie Feldpostbriefe, Mühlhiasl usw. (im Lexikon der Prophezeiungen von Lichtenfels sind sie ja größtenteils erwähnt) sind da schon interessanter, weil konkreter. Für mich aber im einzelnen gar nicht oder nur mühsam auf Echtheit zu überprüfen und außerdem von geringer Relevanz, da eher der große Rahmen als Einzelereignisse vorhergesagt werden.

Höbers Buch z.B. behandelt die unmittelbare Zukunft und konkrete Einzelereignisse und -personen, was in meinen Augen schonmal eine wesentlich höhere Relevanz hat, insofern authentisch. Die Ergebnisse der Wahl in Deutschland, die er aller Wahrscheinlichkeit nach richtig prophezeit hat, sind zumindest schonmal ein Indiz, daß Höber tatsächlich in die Zukunft schauen kann. Damit ich es aber wirklich glaube, müssen noch mehrere Prophezeiungen von ihm richtig eintreffen.

Gruß

Bronko (Pugnis meum sicut sepulcrum olet)


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