Re: Nostradamus
Geschrieben von Bronko Knüppelschwinger am 13. Oktober 2005 03:32:
Als Antwort auf: Re: "Schauungen" und Seriosität geschrieben von BBouvier am 13. Oktober 2005 01:33:27:
Hallo BB,
>Mein (verstorbener) Freund, der Pater Frumentius vom Kloster
>St. Ottilien am Ammersee, hatte diese beiden Briefe in seinem
>Besitz und hat sie mir gezeigt.Dennoch gilt immer noch mein Satz, daß es MIR "nicht ohne Weiteres möglich ist, die Authentizität der Feldpostbriefe zu überprüfen". (Dir mag das auf Grund Deiner Bekanntschaft mit dem Pfarrer leichter fallen.) Ich könnte Dir jetzt glauben oder auch nicht. Beides reicht nach meinen Maßstäben nicht aus, um mir selbst die Authentizität zu beweisen. Zugegeben neige ich aber doch dazu, Dir zu glauben :-) Und das obwohl Du im Moment nicht mehr als eine unbekannte Person aus dem Internet für mich bist. Schonmal eine denkbar schlechte Ausgangslage für Vertrauensbeweise.
>Den zweiten hat er kurz nach Kriegsende aus der Küchenschublade von
>Frau Rill gefischt.
>Dann wurden sie kriminaltechnisch untersucht und für "echt" befunden.Immer diese uneindeutigen Passivkonstruktionen. Was wurde wann auf welche Art und von wem untersucht? Wie zuverlässig ist die verwendete "kriminaltechnische" Methode? Stimmt die Aussage überhaupt? Et cetera pp ...
>Wir haben aber doch die Originale von 1555!
Du wärst nicht der erste, der fälschlich die Existenz irgendwelche "Originale" annimmt. Was nicht heißt, das sie es nicht sind. Dennoch, mit solchen Aussagen solltest Du lieber zurückhaltender sein, wenn es um Dinge geht, deren angebliche Entstehung fast 500 Jahre zurückdatiert.
>Aufgrund seines Buches wurde er bereits 1559 berühmt, als nur
>4 Jahre nach Druck der Vers I/35, in dem er den Turniertod
>des frz. Königs Henry II schildert, sich zuträgt.Ich finde es löblich, das Du so viel Phantasie hast. Denn die braucht man zweifelsohne, um in Vers I/35 die Aussagen zu entdecken, die Du hineininterpretierst. Dennoch bleibt es nur die nachträgliche Interpretation eines bereits stattgefundenen Ereignisses.
>Mittlerweile lassen sich weit über 150 Verse zweifelsfrei
>geschichtlich zuordnen.Verzeih mir, daß ich weiterhin meine Zweifel hege. Im Übrigen ist eine nachträgliche geschichtliche Zuordnung bei Prophezeiungen sinnfrei. Das ist eben das Problem bei Nostradamus. Im Nachhinein kann man sich immer alles rechtfertigend "beweisen", nur mit Prophetie hat das nichts zu tun (da geht es ja um die Zukunft). Eher mit kreativer Beweisführung und Phantasie. Aber ich will hier auch nicht weiter das Pro und Kontra zum Thema Nostradamus diskutieren. Zunächst bist Du mal nicht wertneutral, da Du ja berechtigte finanzielle Interessen durch Dein Buch hast. Und zum anderen gibt es genug Infomaterial, so daß jeder sich selbst ausführlich seine Meinung über die "Prophezeiungen" von Nostradamus bilden kann.
>"Und das erst recht, wenn er, statt klare nachprüfbare Aussagen zu notieren, ein irres pseudokryptisches Gestammel zustande bringt,..."
>Ja, das geht mir bei chinesisch auch so.
>Was nicht heisst, es träfe auch für Sinologen zu.Du willst doch wohl nicht allen Ernstes eine Sprache, die von milliarden Menschen gesprochen und verstanden wird, mit Nostradamusversen vergleichen? Eine Sprache folgt logisch stringenten Regeln, die jederzeit anhand einer Grammatik und eines Wörterbuches auf Korrektheit überprüft werden können. Zeig mir mal ein Wörterbuch und eine Grammatik für Nostradamusverse, die auch noch ein korrektes und nachprüfbares Ergebnis liefern. Lediglich Deine eigene Phantasie als Maßgabe des Verständnisses reicht hier bei weitem nicht aus, so leid es mir für Dich tut.
Außerdem erscheint es mir nicht gerade angemessen, Dich implizit bezüglich Nostradamus mit einem Sinologen zu vergleichen. Ein wenig Bescheidenheit würde Dir sicherlich besser stehen, insbesondere wenn es, wie hier, mehr um Esoterik als um Wissenschaftlichkeit geht.>Vertraue einem Fachmann,
>vertraue mir.Genau das ist es, was mir bei diesen Themen immer wieder sauer aufstößt. Selbsternannte Experten fordern blindes Vertrauen in ihre Aussagen. Das ist nicht per se abwertend oder negativ gemeint, versteh mich nicht falsch. Aber meines Wissens gibt es keine (ernsthafte:-) Institution, die einem den Grad "Fachmann in Nostradamus und Prophezeiungsfragen" verleiht. Insofern kann eine solche Eigenbetitelung zwar stimmen, bleibt dennoch aber nichts weiter als ein selbst verliehener Ehrentitel, der noch dazu in diesem Fall nur schwerlich nachprüfbar ist.
>Meinst vielleicht richtig:
>"Pugna mihi sicut sepulcrum olet"
>oder
>"Pugnus meus sicut sepulcrum olet"
>oder [...] usw.Nein, ich meinte eigentlich:
Pugnis meum sicut sepulcrum olet et nunc te in ovos prodis saccus caeni!Gruß :-)
Bronko
- Re: Nostradamus BBouvier 13.10.2005 23:42 (0)
- Re: Nostradamus Taurec 13.10.2005 19:59 (0)