Macht sogar Spass
Geschrieben von franke43 am 12. August 2004 08:22:24:
Als Antwort auf: Re: Auch ich kann kontern geschrieben von Dunkelelbin am 11. August 2004 23:48:09:
Hallo dunkelelbin
>Hallo Franke43,
>>In einer Population, in der die Stärken und Schwächen
>>in etwa nach dem Prinzip der Gausskurve verteilt
>>werden, gibt es notwendigerweise immer einige
>>wenige, die am "glücklichen" privilegierten Ende
>>dieser Kurve liegen.>Ob es *glücklich* ist, ließe sich noch diskutieren. In jedem Fall ist es >Evolution.
Evolution wäre es, wenn es Dir und Deinesgleichen
einen Selektionsvorteil bringen würde. Dann müsstest
Du aber auch die reaktion von uns Normalos verstehen,
für die die von der Evolution Begünstigten eine
existentielle Bedrohung sind. Auch wir Normalos
haben begriffen, wie das mit der Selektion läuft.>Mozart war ein Genie.
>Keine Frage;)Und viele andere auch. Sogar als Wunderkind war
Mozart nicht einmalig: schon zu seiner eigenen
Zeit wuchs Beethoven heran, der gleichfalls ein
Wunderkind war. Und wenig später Franz Schubert,
auch ein Wunderkind. Und noch etwas später Felix
Mendelssohn-Bartholdy - schon wieder ein Wunder-
kind. Es war eine Periode der musikalischen
Wunderkinder. Aber bei den anderen gelang die
kommerzielle Ausschlachtung des Wunderkindstatus
durch den Vater nicht so gut wie bei Mozart,
obwohl auch Pappa Beethoven das versucht hat.>Ehrlich gesagt läge mir an einer Unterhaltung mit J.S. Bach oder G. Mahler >auch mehr als mich über HartzIV hier im Forum auszulassen.
Diese begnadeten Künstler habe ich nur deshalb
nicht erwähnt, weil sie nicht zur Katogerie
Wunderkinder gehören. Auch von Mahler und Bach
gibt es (wenige) Jugendwerke, aber keine richtigen
Frühwerke wie bei den anderen Genannten.>>Ironie aus.
>Kannst ruhig anlassen, ist irgendwie spaßig;)Für mich auch, obwohl ich mich nur sehr ungern
geistig unterlegen fühle. Fühlt sich nicht gut
an, glaub´s mir. Denn Du selber hast diese
Erfahrung ja nie machen müssen.>Das wäre *normal*,- alles was sich unterhalb oder oberhalb des Mittelmaßes >befindet fällt aus der Norm und ist somit immer im Visier.
Eben, wie erwähnt: nämlich als gefährliche, weil
übermächtige Konkurrenz, die man nur durch die
eigene numeräre Überlegenheit in Schach halten
kann. Wir Normalos sind eben zahlreicher als Ihr,
genau wie die Gausskurve das vorgibt.>Nur sehe ich in D eine eindeutige Gewichtsverteilung zugunsten jener, die am >unteren Ende hängen.
Kann das daran liegen, dass diese Unglücklichen
besonders viel Hilfe benötigen ? Hier in Schweden
war die einstellung lange die:Die Schwachen brauchen unsere Hilfe, die Starken
kommen sowieso immer selber zurecht.Und sowas ähnliches hat sogar Jesus in der Bibel
gesagt:Die Kranken brauchen den arzt, nicht die Gesunden.
Damit hat er begründet, dass er sich immer mit
benachteiligten Randgruppen befasst hat.>Das beginnt schon bei der nicht vorhandenen Hochbegabtenförderung.In fast >allen anderen europäischen Staaten existiert noch ein Elite-Denken.
Nicht in Skandinavien. Da herrscht das Gesetz von Jante
(Jantelagen): "Glaub nicht du seist was Besonderes, nur
weil Du besonders gut XXXX kannst."Für XXXX irgendeine Begabung einsetzen.
Wir wissen, dass die Natur bei der Verteilung der Talente
würfelt (gausskurve, Normalverteilung, Stochastik), und
das wird nicht nur als ungerecht empfunden, das IST
ungerecht - von Mutter Natur selber. Unser Schöpfer -
der ja darüber bestimmt - teilt uns eben die Charismen
in verschiedener Weise zu, und jeder soll aus Seinem
etwas machen.Leute wie Du haben in irgendeiner Hinsicvht besonders
viel mitbekommen, und es nutzt ja tatsächlich allen,
wenn das für die Gemeinschaft auch gefördert und genutzt
wird.>In D ist dies nicht der Fall.
Hier erst recht nicht. Und trotzdem steht Schweden in
der Pisastudie weit vor Deutschland und knapp hinter
Finnland.>Es gibt weder Elite-Schulen noch Unis und jene schlauen Köpfe, die doch noch >hin und wieder auch in D das Licht der Welt erblicken und sich totzt aller >sozialpädagogischen Fallstricke für eine wissenschaftliche, >wirtschaftswissenschaftliche oder technische Karriere entscheiden, verlassen >dieses Land, weil hier einerseits die Perspektiven fehlen und anderseits von >konkurrierenden Staaten wie z.B. die US abgeworben werden. Im Ausland werden >Gehälter und Postionen dargeboten, wovon hier nicht einmal geträumt werden >kann. Was hier bleibt, ist oftmals nur der Bodensatz.
Siehst Du, der Ausdruck "Bodensatz" enthält tatsächlich
so eine Spur an Geringschätzung oder sogar Verachtung.
Du hast Dir Deine Begabung nicht ausgesucht, sie ist Dir
zugefallen (Zu-Fall), also berechtigt sie Dich auch
nicht zur Überheblichkeit. Wir Normalos sind kein
"Bodensatz", nur steht uns eben nicht jede beliebige
Spitzenposition offen, aber es muss auch Leute für die
normale Arbeit geben, denn wer macht die sonst ?Übrigens: wer sich durch die USA abwerben lässt, bejaht
dadurch indirekt ein menschenverachtendes System.>>Aber ich bin grosszügig: ich verzeihe Dir, dass Du
>>viel begabter bist als ich, denn es ist ja nicht
>>Deine eigene Schuld, ebensowenig Dein eigenes
>>Verdienst.
>
>Dieser Zwischensatz ist unlogisch, denn niemand kann jemanden verzeihen, wenn >diesen keine Schuld trifft.Stimmt, diese Unlogik war von mir als stilistisches
Mittel sogar beabsichtigt.>Nach Deiner Aussage verzeihst Du mir etwas, für das ich nicht verantwortlich bin.
Klar, ich verzeihe Dir, dass Du und Leute wie Du für
mich und Leute wie mich eine Gefahr darstellen,
nämlich die Gefahr des besser Angepassten in der
natürlichen Auslese.
>>Dein Verdienst ist aber, dass Du Deine Begabung aktiv
>>genutzt hast, statt Dir einen faulen Lenz zu machen,
>>weil ja alles für Dich so spielend einfach war.
>Falsche Interpretation. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass es in >irgendeiner Hinsicht *leicht* war.Leicht ist Dir wahrscheinlich der Lernstoff in der
Schule gefallen, sonst hättest Du ja nicht die
Hochschulreife mit 13 oder 14 erreicht. Oder wie
konntest du sonst Deinen Hochschulabschluss in
einem, Alter machen, in dem andere gerade erst das
Abitur hinlegen (wenn überhaupt) ? Aber ich kann mir
denken, dass Deine Mitschüler sauer waren, dass sie
ständig durch eine viel Jüngere überrundet wurden.
Das wirkt auf diese Menschen irgendwie unnatürlich.>>So wie es Mozarts Verdienst und der seines Vaters
>>war, dass er sich NICHT auf ein paar Frühwerken
>>ausgeruht hat, sondern immer weiter produktiv war.
>>Heute dürfen wir uns an den Ergebnissen erfreuen.
>Richtig erkannt. Ohne Fleiß kein Preis;)Und Mozart war bienenfleissig. In seinen 36 Lebens-
jahren hat er uns nach offizieller Zählung 622 Werke
hinterlassen, in wirklichkeit an die 1000, und dabei
werden ganze Opern und Symphonien jeweils als ein
einziges Werk gezählt. Zählt man stattdessen die
einzelsätze, landet man irgendwo zwischen 3000 und
6000 Musikstücken.>>Verurteile bitte nicht Leute, denen weniger Begabung
>>zuteil wurde als Dir.
>Ich verurteile nicht, das steht mir nicht zu.Dann verwende bitte auch keine herabwürdigenden
Bezeichnungen wie "Bodensatz".>Ich stehe auf dem Standpunkt, dass ein jeder für sich selbst tätig werden >muss. Sogar Behinderte ( Achtung: wertungsfrei!) tragen in ihrem persönlichen, >ihnen zur Verfügung stehenden Rahmen ihren Beitrag bei.
Und wenn man jemanden nicht tätig werden lässt,
z.B. in dem viel zu viel Eigeninitiative schlicht
verboten ist oder von so vielen Vorschriften
gegängelt wird, dass sie sich nicht lohnt ?>Und da soll es z.B. für einem jungen Mann von 20-bis 40 Jahren nicht möglich >sein seinen eigenen Unterhalt zu erwirtschaften??
Erlaube den Leuten ein Dasein als kleinbäuerliche
Selbstversorger, und Du wirst zwar Verhältnisse
wie im Mittelalter haben, aber jeder, der anpackt
(mit Muskeln !), wird sich dann tatsächlich selbst
versorgen können, weil er es DARF.>^^ Auch die soziale Kompetenz
>>ist eine Art Begabung.
>Interessant.
>Ist es eine soziale Begabung auf den Taschen der Allgemeinheit zu leben, weil >man selbst zu faul ist?Wenn es an der Faulheit liegt - NEIN. Wenn es daran
liegt, dass keine anderen Auswege gelassen werden,
dann gilt der Satz, dass menschliches Leben zu
erhalten (also auch zu ernähren) ist.>Oder ist dies ein mißlungener Versuch mir soziale Inkompetenz zu unterstellen?
Ich unterstelle Dir nichts, weiss aber, dass viele
Hochbegabte mitunter im sozialen Bereich Defizite
aufweisen, weil sie sich dank ihrer Spezialbegabung
selten mit anderen arrangieren müssen.>*Gott* gab dem Menschen ein Gehirn zum denken. Es ist sinnvoll es ab und an zu >verwenden. Es ist klug, vor dem Beginn einer Unternehmung den wirtschaftlichen >Ertrag zu berechnen.
Richtig, aber irgendeine Möglichkeit sollte bleiben,
wemnn man die nicht rentablen alle wegsortiert hat.>Ich hätte auch gerne einen Gnadenhof für Tiere, allerdings würde ich davon >nicht leben können. Super. Würde es den Tieren in irgendeiner Weise helfen, >wenn ich es dennoch täte???
Ich kenne hier eine Frau, die tatsächlich einen solchen
Hof hat. Sie wollte arbeiten und hat auch gearbeitet,
wurde aber aus ihrer Arbeit durch sogenanntes Mobbing
verdrängt und ist seitdem krankgeschrieben.>>Siehe: Grundsteuer, Versicherungspflicht und sonstige
>>Auflagen (ohne Grenze nach oben).
>>Seymour ist die These, die restriktiven Strukturen
>>unserer idiotischen, aber noch-existenten politischen
>>Systeme leider die Antithese.>Aber sie sind nun mal da. Sie werden nicht übermorgen plötzlich verschwunden >sein. Auch wird sich die Welt nicht von heute auf morgen ändern. Wir müssen >fähig sein uns den Umständen anzupassen.Wenn ich merke, dass ich in meinem >Beruf, aus was für Gründen auch immer, keine Chance habe, dann muss ich eben >sehen, dass ich einen Weg finde, wie ich auf einem anderen Weg überleben kann.
Genau das tue ich. In einer Woche beginnt meine Ausbildung
zum Kirchenmusiker, nachdem ich in meinem bisherigen
Beruf (Chemiker) gescheitert bin, weil diese Berufswahl
nie eine wahl meines Herzens war, sondern mehr die Wahl
meiner Mama. Als Elitemusiker (Solist oder so) tauge ich
nicht, für eine Orchesterkarriere bin ich zu alt. Aber
Kirchenmusiker werden gebraucht, da reicht auch etwas
weniger Talent, und als gläubiger Mensch habe ich mit
dieser Arbeit keine inneren Probleme.>Ein Raubtier, welches an einem Ort keine Beute mehr findet, zieht auch weiter.
Das Weiterziehen haben wir Menschen auch wunderbar
schwierig gestaltet. Ein Raubtier verwendet seine
vier Beine und begibt sich woandershin. Wir Menschen
machen einen komplizierten und teuren Umzug, haben
Probleme bei der Beschaffung einer neuen Wohnhöhle
und haben ausserdem den ganzen Planeten in 200
Länder aufgeteilt, wo man in den meisten davon
nicht eben willkommen ist. Ich bin zu einer Zeit
nach schweden ausgewandert, als das noch echt
schwierig war, ich kann also mitreden.>Ein Raubtier, welches zur Jagd zu dusselig ist, wird verhungern und seine Gene >nicht weitergeben können. Das ist das Gesetz der Natur. Und die Natur hat >immer Recht.
Für uns Menschen hat die Natur nicht immer recht. Es ist
unser göttlicher Auftrag, den Darwinismus in uns zu
überwinden (den alten Adam zu ersäufen).>>WO ist da der nötige Freiraum ? Oder soll man sich
>>und seinen Hof offiziell unabhängig erklären und
>>aus dem jeweiligen Land austreten ? Was passiert
>>dann ?
>Dass wir uns in einem globalen Wirtschaftskrieg befinden ist offenkundig und >ich befürworte ganz sicher nicht die gegenwärtige weltpolitische Eskalation.Und ich finde es zum Kotzen, wenn Produktionsflächen
wegen Subventionen lieger brach liegen, als dann
Menschen, die zu einer nichtmechanischen Landwirt-
schaft zurückkehren wollen, das auf diesen Flächen
ausprobieren dürfen. Das ist Realsatire und macht
keinen Sinn, sondern erstickt Eigeninitiative.>Dennoch geht es uns allen doch gut! Vergleiche das doch mal mit all dem, was >sich noch vor 20 Jahren in der DDR abspielte. 20 Jahre um einen Trabbi zu >bekommen, Kinder die noch nie eine Südfrucht gegessen hatten, Spizelei, >Diktatur.
Heute sind eben andere Dinge verboten. Auch mit den
westlichen Staatsmächten sollte man sich nicht
anlegen.>>Auch Dummheit oder falsche (lang betriebene)
>>Sozialisation ist eine ernste Behinderung.¨
>>Ich wage sogar zu behaupten, dass der Hang zur
>>Bequemlichkeit (Faulheit) angeboren und ein
>>natürlicher Teil unserers Verhaltensrepertoires
>>ist, entstanden zum Zweck der einsparung natürlicher
>>Ressourcen (Körperkräfte).
>
>Ist ja schön und gut. Soll ein Jedermann faul sein, bis ihm der Hunger den >notwendigen Antrieb gibt.Du argumentierst mit der Natur. Genau so handeln
viele Tiere: sie gehen auf die Nahrungssuche, wenn
der Magen anfängt zu zwicken. Auch wie Menschen
haben diese Veranlagung.>Völlig ok. Doch verurteile nicht jene, die sich ein wenig früher zur Jagd >begeben weil sie wissen, dass der Hunger kommen wird, auch wenn er gegenwärtig >noch nicht spürbar ist.
Tue ich nicht. Die Möglichkeit des Vorausschauens
unterscheidet uns von den meisten Tieren.
>
>Grüße
>Dunkelelbin*Gruss
Franke
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