Re: still mitlesen, wenn ich das koennte...
Geschrieben von Dunkelelbin am 13. August 2004 00:28:39:
Als Antwort auf: Re: still mitlesen, wenn ich das koennte... geschrieben von detlef am 12. August 2004 18:42:26:
Hallo,
tut mir leid, dass ich erst jetzt antworten kann, aber ich musste dem Kapitalismus frönen;)
Ich versuche mich mal kurz zu fassen^und kürze ein wenig, sonst kommen wir hier nie auf den Grund...
>>Evolution wäre es, wenn es Dir und Deinesgleichen
>>einen Selektionsvorteil bringen würde. Dann müsstest
>>Du aber auch die reaktion von uns Normalos verstehen,
>>für die die von der Evolution Begünstigten eine
>>existentielle Bedrohung sind. Auch wir Normalos
>>haben begriffen, wie das mit der Selektion läuft.
>das lotteriespiel der vererbung ist evolution. jeder, der irgendeine eigenschaft hat, die ihn besonders hindert oder foerdert,hat hoehere oder niedrigere chancen, seine eigenschaften erfolgreich weiter zu geben.Wir betrachten das Wort *Evolution* in einer Wertigkeit die so gar nicht existiert. Jedes Lebewesen verfügt über einen Pool von unterschiedlichen Fähigkeiten. Intelligenz ist nur eine davon und nur wichtig, wenn sie zum Überleben verwendet werden kann. Einer Ameise würde eine musikalische Hochbegabung in ihrer Überlebensstrategie wohl eher hinderlich sein.
>wenn die dunkle elbin hochintelligent ist, hat sie eben ein paar vorteile auf ihrer seite. obwohl mein IQ sich in "normalo" bereichen befindet, kann ich so etwas aber nicht als existenzielle bedrohung sehen. im gegenteil.
Ähm, könnt ihr mal bitte die Diskussion um meinen IQ etwas runterfahren? Ich habe den Fehler begangen für meinen ersten Diskussionsstrang meine persönliche Erfahrung als Beispiel zu verwenden. Damit wollte ich keineswegs den Eindruck vermitteln, dass ich *etwas Besonderes* sei, sondern eher durch dieses Beispiel darauf hinweisen, was alles möglich ist, wenn man sich ein wenig bemüht, schließlich bin ich ja keine Ausnahme.
Ich selbst stoße täglich an meine geistigen Grenzen und komme mir oft genug ziemlich dumm vor - manchmal, wenn auch selten, im direkten Vergleich im Umgang mit Menschen. Ich kann niemals alles Wissen aufnehmen , geschweige denn es auch noch verstehen und umsetzen. Mir ist vollkommen bewusst, dass ich NICHTS weiß, denn mein Wissen ist absolut begrenzt wenn ich es mit dem was IST vergleichen wollte.
>( wenn ich eben nicht in der lage bin, ein computerprogramm zu schreiben, aber intelligentere mir das abnehmen, ist dies nicht eine bedrohung, sondern eine hilfe. dank der hilfe sind meine chancen gestiegen...)
>>>Ehrlich gesagt läge mir an einer Unterhaltung mit J.S. Bach oder G. Mahler >auch mehr als mich über HartzIV hier im Forum auszulassen.
>obwohl ich mich nicht extra fuer klassische musik interessiere, hast du damit uneingeschraenkt recht!
>>>>Ironie aus.
>>>Kannst ruhig anlassen, ist irgendwie spaßig;)
>>Für mich auch, obwohl ich mich nur sehr ungern
>>geistig unterlegen fühle. Fühlt sich nicht gut
>>an, glaub´s mir. Denn Du selber hast diese
>>Erfahrung ja nie machen müssen.
Wieder so eine kleine Spitze;)
Verwechsel nicht Wissen mit Intellekt. Ein gewisser IQ ist notwendig um Wissen speichern und verarbeiten zu können, aber nicht alle Spezialisten verfügen über einen überduchschnittlichen IQ. Oft trifft man die Fachidioten, die wirklich nur über eine spezifische Begabung verfügen aber sonst absolut lebensunfähig sind.>wenn du dich so selten geistig unterlegen fuehlen musst, dass es dich noch stoert, dann kannst du aber auch nicht vom unteren "normalo" level sein...
>>>Das wäre *normal*,- alles was sich unterhalb oder oberhalb des Mittelmaßes >befindet fällt aus der Norm und ist somit immer im Visier.
>>Eben, wie erwähnt: nämlich als gefährliche, weil
>>übermächtige Konkurrenz, die man nur durch die
>>eigene numeräre Überlegenheit in Schach halten
>>kann. Wir Normalos sind eben zahlreicher als Ihr,
>>genau wie die Gausskurve das vorgibt.
>wenn du alle hochintelligenten als uebermaechtige konkurrenz siehst, kann ich daraus nur schliessen, dass du "normalos" als ebenbuertige konkurrenz, und debile als unterlegene konkurrenz siehst.
>dann hast du wirklich ein problem. ich wuerde es mir fuerchterlich vorstellen, wenn alle anderen menschen fuer mich nur den stellenwert der konkurrenz haetten.
>liegt darin(menge soll qualitaet ausgleichen), nicht das hauptproblem unserer zivilisation?Merkwürdig - ich habe niemals einen Menschen als Konkurrenten betrachtet. Es ist doch immer ein Geben-und Nehmen. Durch meinen Beruf habe ich das Glück, vielen Menschen etwas geben zu können - genauso nehme ich aus ihrem Leben.
>>>Nur sehe ich in D eine eindeutige Gewichtsverteilung zugunsten jener, die am >unteren Ende hängen.
>>Kann das daran liegen, dass diese Unglücklichen
>>besonders viel Hilfe benötigen ? Hier in Schweden
>>war die einstellung lange die:
>>Die Schwachen brauchen unsere Hilfe, die Starken
>>kommen sowieso immer selber zurecht.Das ist nicht richtig. Besonders Hochbegabte benötigen eine frühe und intensive Förderung, weil sie sonst komplett abschalten.
>da schleppen wir alle seit '68 einen fuer jede gemeinschaft toedlichen fehler mit uns mit.
>damals hat man aus dem gutgemeinten wunsch, die menschen gleicher zu machen, das abitur und die studien vereinfacht, um "mehr gebildete" produzieren zu koennen. abgesehen davon, dass man damals einen wertverfall akademischer grade losgetreten hat, hat man noch etwas viel schlimmeres getan: man hat manuelle fertigkeiten abgewertet! dadurch, dass man die hochschulbildung allen "normalos" zugaenglich machte, hat man impliziert, dass nur vollidioten tischler, schmied, baecker oder sonst etwas nuetzliches werden.
>man hat also ganzen berufsgruppen das selbstwertgefuehl geraubt.Ich kenne eine Menge Handwerker und einige von ihnen sind begnadete Künstler.
>ich persoenlich bin und bleibe der meinung, dass ein guter tischler viel mehr wert ist, als ein mittelmaessiger polit-, sozio- oder sonstiger -loge! auch wenn er zu seinem handwerk keinen hohen "IQ" braucht.
Er benötigt eine spezifische Begabung die entsprechend gefördert werden muss;)
>>Und sowas ähnliches hat sogar Jesus in der Bibel
>>gesagt:
>>Die Kranken brauchen den arzt, nicht die Gesunden.
>>Damit hat er begründet, dass er sich immer mit
>>benachteiligten Randgruppen befasst hat.
>"..."
>>>Das beginnt schon bei der nicht vorhandenen Hochbegabtenförderung.In fast >allen anderen europäischen Staaten existiert noch ein Elite-Denken.
>>Nicht in Skandinavien. Da herrscht das Gesetz von Jante
>>(Jantelagen): "Glaub nicht du seist was Besonderes, nur
>>weil Du besonders gut XXXX kannst."Argh!!! JEDER ist auf seine Weise besonders!!!
>der tod der europaeischen gesellschaften!
>eine menschliche gemeinschaft, die nicht alle vorhandenen begabungen foerdert, vergibt ueberlebenschancen!Jeap.!
>(die begabungen, die wir z.zt. intelligenz nennen, sind nur ein teil der nuetzlichen/notwendigen begabungen.)
>tut mir leid, aber dann ist dein "jante" wohl ein holzkopf, oder ein politiker gewesen.(ob es da wirklich unterschiede zwischen gibt?)
>>Wir wissen, dass die Natur bei der Verteilung der Talente
>>würfelt (gausskurve, Normalverteilung, Stochastik), und
>>das wird nicht nur als ungerecht empfunden, das IST
>>ungerecht - von Mutter Natur selber. Unser Schöpfer -
>>der ja darüber bestimmt - teilt uns eben die Charismen
>>in verschiedener Weise zu, und jeder soll aus Seinem
>>etwas machen.Ein jeder bekommt zur Geburt ein 3000g-Paket mit auf dem Weg.
In diesem Sack befinden sich 100% Anlagen, die es gilt zu nutzen. Die meisten schmeißen aber 2500g einfach weg.>ich glaube, du kannst mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass jeder, der an einen gott glaubt, egal welcher religion, annerkennen muss, dass die verschiedenheit der begabungen gewollt sein muss.
>womit ein als "ungerecht" empfinden, fuer mich zumindest, nicht mehr zu den zulaessigen optionen zaehlt.
>
>>Leute wie Du haben in irgendeiner Hinsicvht besonders
>>viel mitbekommen, und es nutzt ja tatsächlich allen,
>>wenn das für die Gemeinschaft auch gefördert und genutzt
>>wird.
>>>In D ist dies nicht der Fall.
>>Hier erst recht nicht. Und trotzdem steht Schweden in
>>der Pisastudie weit vor Deutschland und knapp hinter
>>Finnland.
>koennte das vielleicht daran liegen, dass die schweden selbstbewusster sind, und deshalb begabte weniger hindern?Hier muss man sich ja schon schämen, wenn man kein Vollidiot ist.
>>>Es gibt weder Elite-Schulen noch Unis und jene schlauen Köpfe, die doch noch >hin und wieder auch in D das Licht der Welt erblicken und sich totzt aller >sozialpädagogischen Fallstricke für eine wissenschaftliche, >wirtschaftswissenschaftliche oder technische Karriere entscheiden, verlassen >dieses Land, weil hier einerseits die Perspektiven fehlen und anderseits von >konkurrierenden Staaten wie z.B. die US abgeworben werden. Im Ausland werden >Gehälter und Postionen dargeboten, wovon hier nicht einmal geträumt werden >kann. Was hier bleibt, ist oftmals nur der Bodensatz.
>>Siehst Du, der Ausdruck "Bodensatz" enthält tatsächlich
>>so eine Spur an Geringschätzung oder sogar Verachtung.
>daas empfinde ich anders. ich lese: der bodensatz(der akademiker). und da hat sie zweifellos recht! (in den hochlohnlaendern fuer wissenschaftler wird ja nach leistung bezahlt.)Danke, exakt so war es gemeint. Ich bezog mich in diesem Satz ausschließlich auf die Akademiker.
>>Du hast Dir Deine Begabung nicht ausgesucht, sie ist Dir
>>zugefallen (Zu-Fall), also berechtigt sie Dich auch
>>nicht zur Überheblichkeit.Meine Begabung ist etwas, was die Natur hervorgebracht hat. In der Natur gibt es keine Zufälle. Und ich habe es immer als meine Pflicht angesehen, dieses besondere Talent entprechend zu fördern und zu nutzen.
Ich kann nicht sagen, dass mein Leben durch dieses Talent außerordentlich lustig ist oder mich reich gemacht hätte. Diese Vorstellungen leben nur in den Köpfen jener, die neidvoll auf den Glanz schauen.
Wo viel Licht ist, da ist auch viel Schatten.
Belassen wir es dabei.
^^ Wir Normalos sind kein
>>"Bodensatz", nur steht uns eben nicht jede beliebige
>>Spitzenposition offen, aber es muss auch Leute für die
>>normale Arbeit geben, denn wer macht die sonst ?Mir steht auch nicht *jede Spitzenposition* offen, gerade zu Beginn meiner *Karriere* musste ich mich genau wie jeder andere hinten anstellen.Und zwar gaaanz weit hinten. Ich kenne das Klinkenputzen besser, als manch einer hier.
>>Übrigens: wer sich durch die USA abwerben lässt, bejaht
>>dadurch indirekt ein menschenverachtendes System.
>man kann begabung weder aussuchen, noch zugefallen kriegen. begabung ist nichts allein stehendes. entweder man ist begabt, oder nicht. aber man wird nicht begabt... und bekommt auch nicht...
>>>Nach Deiner Aussage verzeihst Du mir etwas, für das ich nicht verantwortlich bin.
>>Klar, ich verzeihe Dir, dass Du und Leute wie Du für
>>mich und Leute wie mich eine Gefahr darstellen,
>>nämlich die Gefahr des besser Angepassten in der
>>natürlichen Auslese.
^^angepasst wofuer?
>dass die elbin eine hohe intelligenz hat, sagt noch lange nicht viel aus. theoretisch waere es denkbar, dass sie bei aller intelligenz nicht in der lage ist, einen nagel unfallfrei in eine wand zu schlagen. oder um einmal extrem zu denken, sich nicht mal selbst die schuhe zumachen kann. (siehe hawkins) wuerdest du dann immer noch neid oder bedrohung empfinden?
>>Dann wäre ich ein Fachidiot;)
Bin ich zum Glück doch nicht wirklich *ggg*>>>>Dein Verdienst ist aber, dass Du Deine Begabung aktiv
>>>>genutzt hast, statt Dir einen faulen Lenz zu machen,
>>>>weil ja alles für Dich so spielend einfach war.
>>>Falsche Interpretation. Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass es in >irgendeiner Hinsicht *leicht* war.
>>Leicht ist Dir wahrscheinlich der Lernstoff in der
>>Schule gefallen, sonst hättest Du ja nicht die
>>Hochschulreife mit 13 oder 14 erreicht. Oder wie
>>konntest du sonst Deinen Hochschulabschluss in
>>einem, Alter machen, in dem andere gerade erst das
>>Abitur hinlegen (wenn überhaupt) ? Aber ich kann mir
>>denken, dass Deine Mitschüler sauer waren, dass sie
>>ständig durch eine viel Jüngere überrundet wurden.Nicht ganz, aber so ähnlich sah es aus.
>>Das wirkt auf diese Menschen irgendwie unnatürlich.
>hier muesste ich mich wohl wiederholen...Sie reagierten genau wie Du. Ablehnung, Angst.
>bist du sicher, dass du dich durch andere gestoert fuehlst? oder koennte es sein, dass du eine persoenliche unzufriiedenheit nach aussen projektierst?
>
>>>>Verurteile bitte nicht Leute, denen weniger Begabung
>>>>zuteil wurde als Dir.
>>>Ich verurteile nicht, das steht mir nicht zu.
>>Dann verwende bitte auch keine herabwürdigenden
>>Bezeichnungen wie "Bodensatz".Soll ich lieber *Minderbemittelte Akademiker* dazu schreiben???
Den Rest hat ja Detlef hervorragend kommentiert, da brauche ich nichts mehr zu schreiben;))
Grüße
Dunkelelbin*
- Kommentar 2 franke43 13.8.2004 12:47 (0)