Russlands Schlinge um den Hals

Geschrieben von Hybris am 15. Mai 2005 17:01:01:

Eben beim Surfen über ein Buch? gestolpert, welches neben vielen sehr merkwürdigen, unglaubwürdigen Infos einen interessanten Punkt enthält, nämlich NATO-Strategien vor dem Fall der Mauer. Interessant ist vor allem Kapitel 5, Punkt 3 der "Geschichte der NATO" von Seite 34 bis 43, der sich mit der geplanten Durchführung eines nuklearen Erstschlages gegen die damalige Sowjetunion und die Reaktion auf eine russische Invasion in Mitteleuropa beschäftigt. Eigentlich hat sich daran ja bis heute nicht viel geändert, oder? Warum die Russen letzlich angreifen müssten ergibt sich auch aus dem letzten Abschnitt in Punkt 4 (Seite 47/48):

"Bei dem kommenden militärischen Konflikt, bei dem Rußland noch weiter zerstört werden soll, ist die Lage für Rußland viel schwieriger geworden. Trotz dem Bestehen auf die Neutralität des vereinten Deutschlands konnte die damalige sowjetische Führung das dramatische Verschieben des Kräftegleichgewichts nicht verhindern. Die Westgrenze, an der Rußland sich zu verteidigen hat, ist durch die Auflösung des Warschauer Paktes um 600 bis 1300 Kilometer nach Osten verschoben worden.

Der ehemalige Schutzgürtel von verbündeten Staaten wird durch die NATO-Osterweiterung zur Schlinge um den Hals. Die Ostseeflotte hat ihre meisten Stützpunkte verloren. In Fernost droht Rußland der Verlust der Kurilen-Inseln, womit die U-Bootflotte keinen ungehinderten Zugang mehr zum Pazifik hat. Laut dem KSE-Abkommen konnte der Warschauer Pakt noch zusammen 20.000 Panzer haben. Der Vertrag von Taschkent sah vor, daß die russische Föderation von diesen 20.000 Panzern nur noch 6.400 besitzen darf. Würden Polen, die Tschechische Republik, Ungarn und die Slowakei in die NATO aufgenommen werden, hätte die NATO 4.000 Panzer mehr. Damit hätte die NATO eine drei- bis vierfache Überlegenheit.

Ähnlich liegen die Verhältnisse bei Kampfflugzeugen, Artillerie usw. Bei einem Großangriff gegen Rußland eignen sich die ehemaligen Ostblockstaaten noch nicht als Hilfstruppen für die NATO, weil die Völker dieser Staaten viele Jahre mit Rußland befreundet waren. In diesen Ländern werden aber immer mehr Massenmedien konsumiert, die ihre Besitzer in Westdeutschland haben. Es wird nicht mehr lange dauern, bis dort das Bewußtsein der Menschen von Westdeutschland aus kontrolliert wird, wie es schon in Ostdeutschland geschehen ist. Wenn es erst einmal so weit ist, werden die Menschen in den neuen NATO-Länder für den Krieg sehr schnell umgedreht werden können. Um die Bevölkerung Deutschlands gegen den ehemaligen Verbündeten Irak aufzuhetzen, hatte die Massenmedien nicht einmal eine Woche gebraucht."

Was meint ihr?

Gruß Hybris



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