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Schauungen göttlichen Ursprungs? (Schauungen & Prophezeiungen)

Taurec ⌂, München, Montag, 11.11.2013, 12:04 (vor 3821 Tagen) @ Brutus (3449 Aufrufe)
bearbeitet von Forumsleitung, Montag, 11.11.2013, 14:15

Hallo!

Hellsichtigkeit ist grundsätzlich nicht göttlichen Ursprungs

Im Grunde genommen ist doch alles in der Schöpfung göttlichen Ursprungs, auch das Böse, das als Negativ des Guten (= den Schöpfungsgesetzen entsprechenden) durch den freien Willen des Menschen bedingt in der Welt ist. Es ist alles Teil einer Schöpfung, in der es nichts gibt, das nicht eigentlich in ihrer Grundidee vorgesehen ist.

Gott selbst ist jedoch etwas so unermeßlich hoch über uns stehendes, völlig unbegreifliches, daß ihn in einer Diskussion als Erklärung für irgendetwas anzuführen nutzlos ist. Damit wird überhaupt nichts erklärt, sondern nur abkürzend auf den Glauben verwiesen. Eine Diskussion wird dadurch verhindert.

Natürlich folgt daraus, daß es letztlich nicht möglich ist, alles dem menschlichen Verstand begreifbar, d. h. erklärbar zu machen. Dringt man tief genug vor, kommt man irgendwann stets zu Urfragen, die sich nicht klären lassen und vom Menschen eine glaubensmäßige Stellungnahme fordern. Daher werden wir auch nicht abschließend klären können, was Schauungen sind. Wir können lediglich gewisse Annahmen über Eigenschaften dieses Phänomens machen und fragen, wie Aufbau und Ablauf der Schöpfung, soweit sie uns begreiflich sind, damit in Zusammenhang stehen. Ob man darin übereinkommt, entspricht der Frage, ob man in den Axiomen über die Urfragen übereinstimmt.

Anders natürlich, wenn man den die ganze Schöpfung überwölbenden und durchstrahlenden Gott von seiner Höhe herunterholt und zu etwas menschenmäßigem macht, zu jemandem, dessen Schöpfung wie ein Wagen mit kaputten, eiernden Rädern herumschlingert und deshalb seiner ständigen Korrektur bedürftig ist. Gott wird ein Wille unterlegt, den man letztlich nur als menschenähnlich auffassen kann.
So macht man einerseits Gott erklärbar und auch Schauungen, indem man fortan sagen kann, sie seien Zeichen göttlichen Eingriffes zur Berichtigung der mißglückten Schöpfung und seien somit göttlichen Ursprungs.
Andererseits erhöht sich der Mensch dadurch selbst und macht sich gottgleich (nämlich dem vermenschlichten Gott). Gott wird somit verständlich, man weiß, was er will, wenn man seine Unendlichkeit begrenzt. Damit ist man beim Gottesbild des Christentums angelangt. Es entspricht zwar nicht der göttlichen Wahrheit (und wohl auch nicht Jesu Intention, der ein anderes Gottesbild hatte als jenes des in der Bibel überflüssigen alten Testaments), ist aber geeignet, die seit jeher eher schlicht gestrickten Massen unter dem Dach einer Religion zu vereinen. Es vermischen sich da der begrenzte Horizont der Mehrheit, das Bedürfnis nach Sicherheit in einfachen, abschließenden Erklärungen und der politische Wille der Organisatoren der Religion.
Mir ist das aber zu wenig. Ich will die Urfragen in meiner Fassung stellen und in diesem Licht die Welt bis in die letzten Winkel beleuchten.

Gruß
Taurec


„Es lebe unser heiliges Deutschland!“

„Was auch draus werde – steh zu deinem Volk! Es ist dein angeborner Platz.“


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